Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Geschichtchen

Satire

Schon lange hatte ich vor, einen vor längerer Zeit geschriebenen Beitrag ein wenig genauer auszufertigen und von dem damaligen Anlass unabhängig zu machen.
Heute am Muttertag ist genau der richtige Tag dafür, handelt diese Satire doch von Frauen und von denen ist doch sicher so manche auch Mutter ;-))

Die Geschichte ist in der linken Seite in der Rubrik "Über" zu finden und heißt "Postfrauen rühren sich"


Nickname 14.05.2006, 17.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der kleine Bläuling

Eines schönen Sommertages schlenderte ich gedankenverloren meines Weges als plötzlich mein Schritt stockte. Da saß vor mir auf dem harten Erdweg etwas ganz Kleines und harrte vertrauensvoll der Dinge die da kommen würden. Ich beugte mich hinunter und vor meinem harten Schatten saß ein kleiner Falter und winkte mir sanft mit seinen Fühlern.


>> Zoom in voller Größe <<

"Was machst denn du an diesem gefährlichen Ort!" raunte ich ihm zu, "willst wohl zertreten werden du Leichtsinniger! Weißt du denn nicht? Die Welt ist böse!"
"Ich bin schön, da wagt es keiner!" hörte ich ihn nach einer Weile sagen.
"Ha, auch wenn du schön bist wird man dich zermalmen! Die Menschen kümmern sich nur um ihr eigenes Glück!"
Nun doch etwas beunruhigt flatterte er kurz mit bebenden Schwingen auf, setzte sich aber bald wieder um jetzt regungslos zu verharren.
Ich wartete geduldig. Endlich sprach er:
"Sieh mal Mensch, was ich mir für eine Mühe gemacht habe mich zu tarnen! Ich habe auf ein makelloses Kleid verzichtet!"
"Na von Mühe kann man da wirklich nicht sprechen, die paar Pünktchen! Wenn du es aber besser gemacht hättest wärest du gewiss durch mich zu Tode gekommen und ich hätte es nicht einmal bedauern können weil ich dich nicht gesehen hätte!"
Ein überraschend schnelles Aufflattern verriet mir seine wachsende Unruhe.
"Oh doch! Viel Mühe habe ich mir gemacht!" Und er setzte sich vor mich hin, breitete ganz kurz seine Flügel aus und zeigte das schönste Blau das ich jemals bei einem Schmetterling gesehen hatte.
"Meine Ahnen haben mich gelehrt es zu verbergen" hauchte er mir fröhlich zu als er schon wieder in den Lüften war um nun endgültig neuen Abenteuern entgegen zu fliegen.
Ich war glücklich und dankbar für die Ausnahme die er für mich gemacht hatte.



>> Zoom zum Größenvergleich <<

Nachwort:

Wenn er flatterte geschah dies so schnell, dass man die Flügeloberseite gar nicht wahrnehmen konnte. Außerdem musste ich lange warten bis er die Flügel endlich einmal geöffnet hatte und das dauerte dann höchstens eine Sekunde!

Kronwicken-Bläuling

Nickname 25.02.2006, 20.33 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

öhm...

Wie ich schon mal geschrieben hatte, schleifte ich unlängst die Autoreifen durch den hüfthohen Schnee und wuchtete sie mit letzter Kraft ins Auto.

Heute beim Reifenhändler:

Der Kerl tut so langsam, möönsch!
"Können Sie mir bitte sagen, wie lange Sie ungefähr brauchen werden? Wissen Sie, in einer halben Stunde muss ich bei der Arbeit sein!" "Das geht sich aber nur schwer aus! Na schau ma mal." Ich ging ins Büro um zu fragen wo das nächste Café ist. "Weit weg, etwa 100 Meter!" *ächz* In dem Moment steckte der Monteur die Nase herein: "die Reifen sind gesteckt, es dauerte nur eine halbe Sekunde." Wie bitte? "Äh...., was??" "Na kommen Sie schauen!"
Ahnungsvolles Nachtrotten.
Verlegenes Pudelgrinsen.
Als ich eilends in den Wagen sprang musste er mir unbedingt noch "Wünsche gute Fahrt" nachrufen, der Kerl! .....Schnell weg....

Öhm..... jaa.... *räusper* ... * ....´ ... . . . ... Ja richtig, ich.... hatte... die Sommerr... Ach, müsst ihr das jetzt wissen?? ... .

Ja, ich weiß, ich bin eine brünette Blondine.

Hiermit ist mein Blog zum Auslachen freigegeben*

(*Ich hatte mir dann im Auto auch die Augen feucht gelacht.)


Nickname 07.12.2005, 23.41 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Überschwemmung in Santiago

Etwa zur Zeit meines fünften Geburtstags, wir wohnten noch im hier beschriebenen Bungalow, begann es in Santiago ungewöhnlich stark zu regnen. Die Stadt liegt nahe dem 34. südlichen Breitengrad, das entspricht auf der nördlichen Halbkugel ungefähr der Lage von Marokko. Aber das Klima ähnelt eher dem Siziliens. Im Jahr des El Niño kann allerdings alles anders sein denn das Meer erwärmt sich ungewöhnlich. Ob er tatsächlich die Ursache dafür war, dass sich die Himmelschleusen wie nie gesehen öffneten weiß ich natürlich nicht.



Santiago in den Sechzigerjahren.
Und so sieht die Stadt jetzt aus. Im Winter, wenn in den Höhen Schnee fällt erstrahlen die Anden, aber heutzutage sieht man sie wegen des Smogs leider nur noch selten.


Unser in einem Außenbezirk gelegenes Bungalow stand direkt an einem Kanal der am Ende der Straße in den Fluss Mapocho mündete.
Es kam wie es kommen musste, der überaus schmutzige Kanal ging über. Zunächst betraf uns das nicht, denn er floß hinter einer hohen Mauer. Jedes Grundstück entlang des Flusses war von solchen Mauern umgeben, aber irgendwie war wohl beim ersten Wasser eingedrungen und der Besitzer schlug ein Loch in die Wand zum Nachbarn um den Fluten Herr zu werden. Der nächste tat es ihm gleich und in einer Kettenreaktion kamen auch wir bald in die Lage es tun zu müssen.

Ich war gerade sehr krank, hatte Lungenentzündung und Gelbsucht zugleich. Als ich diesen Morgen erwachte, fiel mein erster Blick auf den Teppich, er lag so überraschend hoch und ich dachte ich träume. Erst allmählich begriff ich, dass er auf einer braunen Brühe schwamm und auch heute erinnere mich noch gut an mein damaliges Entsetzen!

Meine arme Mutter! Sie war gerade hochschwanger und erwartete ihr viertes Kind. Wir konnten in kein höheres Stockwerk flüchten, es war ja, wie gesagt, ein Bungalow.

Welch eine glückliche Fügung, dass mein Vater in dieser Zeit gerade nicht auf einer seiner ausgedehnten Fotoreisen war. Er war in vielen Jahren allzu oft in der Wildnis verschollen und ging seiner Leidenschaft nach, Land und Leute zu fotografieren. Über die Wüste Atacama bis in die Antarktis hatte er das ganze Land bereist.
Meine Mutter war dann alleine mit vier Kindern und oft wochenlang ohne Nachricht. Ohne Versicherung, mit wenig Geld und ganz schutzlos muss sie oft große Sorgen gehabt haben. Aber sie hatte verlässliche Freundinnen, ohne die wäre es nicht gegangen.

Wie es dann weiterging ist mir entfallen, ich weiß nur, dass ich für einen Monat zu einer sehr lieben "Tante" kam. Die "Deutsche Kolonie" hielt zusammen und man half sich gegenseitig wenn jemand in Not war.

Als dann mein Bruder geboren war und mich meine Mutter abholte, fügte ich ihr eine sehr schwere Kränkung zu. Ich wollte nicht mit und heulte, sagte ihr, die andere sei nun meine Mutti. Ich war von dieser Frau so ungemein liebevoll verwöhnt worden, hatte dort Spielkameraden in meinem Alter, aber zu Hause war es ganz anders, meine Mutter war immer sehr "abgerackert" wie sie zu sagen pflegte und spielte nie mit uns Kindern.
Damit aber kein falscher Eindruck entsteht, ich habe meine Mutter sehr geliebt.

Die schmutzigen Spuren der Überschwemmung an den Wänden des Hauses waren nicht wegzubekommen und wir sind dann sehr bald umgezogen.

Hier sieht man meinen Vater auf Feuerland im Jahr 1959:



Nickname 26.11.2005, 00.19 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

An der Kassa

Die Pensionistin vor mir hatte wohl gerade etwas beanstandet, denn das Referat der Kassiererin tönte beeindruckend klangvoll hinter den gestapelten Kaugummis hervor. Während ich die Ware auf das Gummiband legte kramte nun die Kundin umständlich kleine Kupfergeldstückchen aus der Tasche und das dauerte eine kleine Ewigkeit. "Brauchen Sie Kleingeld?"
Das beredte Schweigen der Kassiererin war nun auch nicht zu überhören,  bis zum letzten in der länger werdenden Menschenschlange drang dieser stumme Protest.

Nun aber zog unsere Pensionistin eine Rebe weißer Trauben aus der Verpackung und sprach:
"Mal nachzählen wie viel nun jede einzelne Traube gekostet hat.... eins, zwei, drei..." Der Zeigefinger wanderte schön langsam und geordnet von Traube zu Traube und durch die lange Reihe ging ein inneres Beben. Aber alles lauschte schweigend dem Schauspiel und niemand vertrat sich die Füße.
Schneller als mein alter Mathematikprofesser es geschafft hätte tönten plötzlich triumphierend vier schlichte Worte von der Kassierin her: "Zwei Cent pro Stück!"

Und es klang gar nicht vorwurfsvoll.

Nickname 22.11.2005, 11.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ein Drama in 20 Bildern ;-)


Sei immer treu und löblich
oder:
Wie Frau Ente K. das Fürchten lernte

(Name der Redaktion bekannt)



Eine gar tragische Geschichte, zu finden in der linken Spalte dieses Blogs.

Nickname 27.10.2005, 22.34 | (10/8) Kommentare (RSS) | TB | PL

Begegnung beim Frühstück im Hotel



Eine Berlinerin erhebt sich von ihrem Frühstück und eilt, gefolgt von ihrem Begleiter dem Nachbartisch zu.

(Meist langsam zu rezitieren.)

Berlinerin: "Ja jetzt erkenn ich Sie! Sie warn doch die, die letztes Jahr den gleichen Badeanzug anjehabt hat wie icke! Ja sind Se denn auch wieder da?"
Wienerin: "Sie müssn mi leider entschuldign!"
Berlinerin: "Wieso!"
Wienerin: "Ja wissens, i hob grod guate Bekonnte verabschiedet und dann muaß i donn immer so viel weinen"
Begleiter der Berlinerin: "Ach! Ja Sie haben aber ein gutes Herz!"
Wienerin: "Wieso!"
Er: "Ja wenn sich Ihr Herz dann so regt!"
Wienerin: "Jo so bin i holt!"

Hiermit bestätige ich, an dem Dialog nichts verändert zu haben! *g*

Nickname 10.09.2005, 22.29 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

In See gestochen mit....

.... dem Tretboot! :-) *gg*

Hier fuhren wir also, das Boot sieht man nicht, es war ja unter mir :-)


(Bild vergrößert sich durch anklicken)

Ein sanfter Wind regte sich, alles strahlte, der See spiegelte den Himmel in schönsten Farben. (Ich habe die Wasserfarbe auf diesem Foto nicht manipuliert! Bei keinem der folgenden Bilder! Eher umgekehrt, manche waren zu farbig!) Der Wörther See ist hell, warm und sein Farbenspiel überrascht und begeistert Gäste immer wieder.


Wir geprüften Seehasen vom Wörther See entschieden aus Erfahrung, die Richtung gegen den Wind zu wählen, zurück würden wir schnell und leicht heimwärts strampeln können.

Nach einer halben Stunde kamen wir an einer Villa vorbei, die früher meinem Großvater gehört hatte. Irgendwann in der Zwischenkriegszeit verkaufte er sie um dann nach Südamerika auszuwandern:



Das dazugehörige "Gesindehaus" behielt er sich aber als vermeintlich sicheren Anker. Als dann aber die Nazis kamen, enteigneten und ermordeten sie den neuen jüdischen Besitzer und nahmen das Gesindehaus gleich mit in Besitz. Niemand hat dagegen angekämpft und als der Krieg aus war, zog es meinen Vater auch weg, sein Vater hatte ihm viel von Südamerika vorgeschwärmt.
Ich denke nie sehnsüchtig an dieses Haus. Wer weiß, wozu sich Dinge im Leben ereignen! Wer weiß, ob es glücklich gemacht hätte! Wieviel Streitigkeiten mit anderen Familienmitgliedern uns erspart blieben, kann ich mir außerdem vorstellen!
Leider ist uns als wir im Ausland waren aber auch ein kleiner Streifen Seegrund UND das Haus in dem ich jetzt wohne gestohlen worden. Letzteres konnten wir gerade noch retten, aber erst 20 Jahre später verfiel das erschwindelte Nutzungsrecht der falschen Gräfin. Aber das ist eine andere Geschichte.

Inzwischen hatten sich am Horizont große Wolkentürme aufgebaut, wir genossen den Anblick und kümmerten uns nicht weiter darum. Es sah erfahrungsgemäß nicht so aus, als ob wir uns beeilen müssten!


(Bild vergrößert sich durch anklicken)

Hier war unser Ziel, die kaum sichtbare winzige Insel rechts diesem kleinen weißen Motorboot da hinten.
Das Bild zeigt das Gut Walterskirchen, ein kleines Naturschutzgebiet mit einem See in der Mitte. Darüber werde ich noch schreiben, demnächst. Wir genossen den Anblick und blickten nicht zurück.... tja :-))
Genau auf die Minute in dem Moment, als wir tapfer gegen den stärker gewordenen Gegenwind ankämpfend, eine flache Stelle bei der Insel erreicht hatten um zu baden geschah es: Der Wind drehte schlagartig und peitschte uns stürmisch Gischt ins Gesicht. Im ersten Moment fürchteten wir, es würde uns hilflos auf die andere Seeseite treiben!
Dann sahen wir das Desaster hinter uns:



Uups, von der Seite kommen immer die Unwetter, jetzt nichts wie zurück! Ganz weit, dort hinten wo die Kirche zu sehen ist, dann nach rechts in die große Bucht hinein, dort kamen wir her!
(Falls euch das zu aufregend ist, wir haben überlebt, hehe! ;o)))... )

Zwei Frauen strampelten wie verrückt und ein Herr warf ernste Blicke :-))) Wir wollten es aber genau so... Vom Platz wo man treten darf hätte man mich wegtreten müssen! *g*

Und für ein Foto hatte ich trotzdem noch eine Hand frei:



Nahe am Ufer waren wir kurz mal im Windschatten. Und wie es ist wenn Engel reisen, der Himmel öffnete sich genau an der richtigen Stelle nochmal kurz und es begleiteten uns ein paar goldene Sonnenstrahlen:


(Bild vergrößert sich durch anklicken)

Aber in die andere Richtung sah es so aus:


(Bild vergrößert sich durch  anklicken)

Hier war es ruhig, aber vorne an der Kante sah man schon die Gischt, dort hatte der Wind freies Spiel. Die paar Blitze in der Ferne beunruhigten uns übrigens nicht sehr. Sie konnten ja noch nicht einmal ordentlich donnern....

Aber ein Tempo legten wir nun vor, ich sag´s euch.... :-)) Da vorne rechts in die große Bucht hinein und dem Wind trotzend schafften wir es glücklich, noch vor den ersten schweren Tropfen in den heimatlichen Hafen. Der liebe Bootsbesitzer wachtelte nur noch wie ein besorgter Vater etwas mit dem Zeigefinger... :-))

Wunderschön war´s!

Heute nacht treten wir wieder, bis Mitternacht mit Kerzen, Futter und Wein. Falls das Wetter hält, uns kann aber nicht viel abhalten. Nur windig darf es nicht sein. Es findet nämlich die malerische alljährliche Marienprozession statt. Mal sehen, wenn, dann wieder mit meiner kleinen Pocketdigitalkamera!

P.S. durch anklicken vergrößern sich einige Fotos zu Wallpapers.

Nickname 15.08.2005, 13.30 | (7/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nur ein bisschen Notwehr

Vor Jahren, ich war noch Studentin, verbrachte ich meine Ferien wieder einmal im seenahen Elternhaus. Ich legte mich gemütlich auf die Wiese und platzierte alles was ich von mir wegstrecken konnte gemütlich in alle vier Himmelsrichtungen.
Doch kaum lag ich, ging es los! Ein tiefes BUMM BUMM BUMM hüpfte aufdringlich über den See und erlaubte mir nicht mehr, meine selige Ruhe zu pflegen.
Wie schon im letzten Beitrag beschrieben, bin ich ein wenig lärmempfindlich. Zu den Schrecknissen des Lebens gehört für mich die volkstümliche Musik und gesteigert wird die Pein, wenn dann über die Ferne hauptsächlich die Bässe zu hören sind.
Daher wandelte sich mein Gemütszustand von... sagen wir mal... seligrosa, in Richtung krampflila und wäre dann nur noch mit finsterstem Knalldunkelrot zu beschreiben gewesen.
Kurz und gut, ich wandelte mich von einer hingegossenen Nymphe zu einer stocksteifen Furie und sprühte Funken zur anderen Seeseite hinüber.



Da kam mir plötzlich der glorreiche Gedanke, einen furiosen Generalangriff zu versuchen! Ich wusste zwar nicht, wo in Maria Wörth diese Volksverlustigung stattfand, aber gleich mein erster telefonischer Versuch landete glücklich an der richtigen Stelle.

Nun zog ich gleich alle Register meiner deutschen Zweisprachigkeit. Mutter war ja vom Oderbruch, Vater Kärntner, ich konnte also frech irgend einen deutschen Akzent imitieren. So rief ich also mit erregter Stimme in den Hörer:

"Wat machen se denn da fürn gräßlichn Krach!!! Wissnse nu komm ich extra vom Ruhrtopp hierher um Ruhe zu habn un dann det! Lärm hamma daheme jenuch, die Kleenen schlafn nich, is ja Mittach und se machn da nen Krach als würde de Welt unterjehn!!  Det iss ja un-er-hört!!! Gebn se mer mal den Verantwortlichn !!"

Ja, so ungefähr klang das. Mein Opfer auf der anderen Seite setzte seine sanfteste Kindergärtnerinnenstimme auf und sprach:

"Wissn Sie, bei uns is des so: Mir feiern amol im Joahr a Fest und dos nennt ma *sing* Kiiiirchtog!! Des is außadem ka Kroch, des is doch Musik!!"
Sie klang genau so, als wenn sie mir gleich nett über den Kopf streichen wollte und den Schnuller einsatzbereit in der Linken vorbereitet hätte.

Nun verwandelte sich schlagartig all mein Zorn in den unbändigen Drang, loszuprusten und ich musste schnell den Hörer auf die Gabel werfen.

Ich habe mich noch lange vor Lachen auf der Wiese herumgewälzt. Dabei werde ich wohl das inzwischen leiser gestellte BUMM BUMM übertönt haben....

Liebe Deutsche, bitte verzeiht mir das! Euer Ruf war sicher nur ganz ganz kurz durch mein Verhalten angeknackst, aber sicher nicht länger! :-)))

Nickname 22.07.2005, 22.53 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Aus Herr Taktaktak wird Frau Hüit-teck-teck.

"taktaktaktak harakataktak" !! 

Früher hätte ich nur kurz nachgesehen, wer da wohl im Garten diesen infernalischen Lärm veranstaltet! 
So ein rhythmischer Radau lässt mich aber neuerdings sogleich mit der Kamera hinausstürzen.



Der Urheber dieser Unruhe war sehr flatterhaft. Aber auch so naiv, immer wieder zu den gleichen Plätzen zu sausen! Sonst hätte ich den mit meiner Kamera niemals erwischt und dann auch keinen Beweis für seine freche öffentliche Lärmerregung gehabt! Ich wollte also unbedingt wissen, wer der Täter ist.
Wie jederman nun feststellen kann, hatte ich gerade noch rechzeitig abgedrückt um da frechrote Schwanzfedern nachweisen zu können!

"tirilli tirilla" jubelte ich!

Leider habe ich dann den Herrn Vogel wegen exzessivem Gegenlicht trotzdem nicht identifizieren können! Ich hoffe aber fest auf Hilfe durch willkommene Zeugenaussagen!



Wer aber glaubt, dass ich so schnell aufgebe, ahnt nichts von meinem Starrsinn!
Ich setzte mich ergeben auf einen Stein und sinnierte über die Tugenden des Seins leidenschaftlichen Tierfotografen.
Sogleich wollte ich auch so sein wie meine neuen Vorbilder! Ich wartete und wartete... und siehe da, es gelang!



Haha! Erwischt!! Ergib dich! Du entkommst mir nicht!!



Jedoch, der Übeltäter wusste nichts besseres, als mich mit seinem Diebesgut gleich mal fest anzusehen und ich erlag natürlich seinem Charme sofort und vollkommen! (Woher wusste er das?) Übrigens ohne seine verräterischen Schwanzfedern zu zeigen, so ein raffinierter Kerl aber auch! 

Na, dann verzichte ich halt auf die Anzeige wegen öffentlicher Lärmerregung.

Nachtrag

Gleich die erste Zeugin berichtet in einem Kommentar, dass es sich um die Frau Gartenrotschwanz handelt und die gerne "hüit-teck-teck" sagt. Da seht ihr mal wie sich das Weibstück mir gegenüber getarnt hat!

Vielen herzlichen Dank liebe Kellytüdi !

Nickname 12.07.2005, 18.22 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL