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Alptraum

Vor Jahren träumte mir, ich wäre erwacht, weil auf unseren Hausberg eine Atombombe gefallen war. In großer Panik überlegte ich Strategien des Überlebens, während ich dieses Schauspiel des Grauens durch das Schlafzimmerfenster anstarrte.
Das erstaunliche an diesem Traum, und deswegen schreibe ich ihn hier auf, ich sah diesen schrecklichen Wolkenpilz in meiner unbewussten Phantasie so vollkommen, wie ich es im Wachen nie gekonnt hätte. Aus der Perspektive von unten, in Farbe, bewegt und dreidimensional.
Nach dem Erwachen saß ich lange da und konnte es nicht fassen. Auch weil mein Gehirn so etwas ausbrüten konnte.

Nickname 06.08.2005, 22.13

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Kerstin

Ich habe als Jugendliche viel vom Krieg geträumt. Das lag aber daran, dass ich damals viele Bücher über den 2. Weltkrieg regelrecht verschlungen habe. Das ganze gipfelte darin, dass ich eines schönen Sommerabends, als draußen die Sirene ging wegen einem Waldbrand, bei meinen Eltern im Wohnzimmer stand und im Halbschlaf rief "schnell, wir müssen in den Keller, Fliegeralarm". Daraufhin hat mein Vater all diese Bücher aus meinem Zimmer entfernt. Heute stehen sie bei mir im Bücherregel, aber diese Träume habe ich nicht mehr.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.
Kerstin

vom 06.08.2005, 22.25
1. von erowyinn

Ich weiß nicht warum, aber ich träume sehr oft vom Krieg. Von einem Atompilz, wie du ihn beschreibst, habe ich noch nicht geträumt ... aber oft davon, im Krieg fliehen zu müssen, alleine oder in Gruppen. Davon, mein Hab und Gut zusammenzuklauben und wählen zu müssen, was mir wichtig ist. Davon, einen langen Weg in eine fremde Heimat zu ziehen ... ich weiß nicht, warum ... aber Träume in dieser Form hatte ich schon recht häufig ...

vom 06.08.2005, 22.16
Antwort von Nickname:

Unsere Ängste machen uns oft das Leben schwerer als nötig, nicht wahr? Ob als Traum maskiert oder im Wachen, sie sind wie ein Rucksack der viel zu fest an uns geschnürt ist und uns niederdrückt

Liebe Erowyinn, das gehört anscheinend zum Mensch-Sein dazu, vielleicht formt uns auch das dorthin wo wir hin sollen.