Ausgewählter Beitrag
Angesichts des schrecklichen Geschehens
Irgend etwas aus der Alltäglichkeit meines Lebens zu bloggen, das kann ich heute angesichts des Amoklaufs von Wenningen nicht. Obwohl es lebenstüchtiger wäre, denn meine eigene Welt ist ja davon nicht betroffen und Katastrophen geschehen schließlich täglich irgendwo auf der Welt.
Aber gefühlsmäßig ist mir das Ignorieren nicht möglich. Es erschiene mir als kleiner machen des Ungeheuren, während ich meine eigenen "kleinen" Anliegen symbolisch unverhältnismäßig größer darstellen würde. Wie gesagt, das ist so ein Gefühl...
Ich will nicht wiederkäuen was jetzt eh überall gesagt wird. Will nicht mein Unverständnis ausdrücken und mit den anderen nach eventuellen Motiven suchen.
Ich will nur dafür plädieren, nach so einem erweiterten Selbstmord kurz innezuhalten und sich über das eigene Umfeld ein wenig Gedanken zu machen. Und ich in meinem eigenen Bereich muss ich das ebenso...
Eltern sollten sich angesichts dessen fragen:
Wie oft in der Woche habe ich mein Kind durch Akzeptanz seiner persönlichen Art, durch liebevoller Zuwendung, Anerkennung und Lob gestärkt?
Junge Menschen und Mitschüler sollten sich fragen:
Habe ich manche stillen Mitschüler keines Blickes gewürdigt?
Habe ich mich auf ihre Kosten hochgespielt?
Hatte ich mal ein nettes Wort für jemanden, der mir eher problematisch vorkommt?
Beteilige ich mich an weiterer Isolation von Einzelgängern?
In den Medien wurde in großer Aufmachung berichtet, ein Mitschüler hätte bei Tim K. Frustration festgestellt. No na, was denn sonst! Als wenn das nicht eh klar wäre!
Ich meine, jeder sollte sich jetzt Gedanken machen, wie er in seinem Umfeld mit Einzelgängern umgeht und ich schließe mich selbst da nicht aus!
Ich meinte gar nicht unbedingt, was du geschrieben hast, sondern die Fragen, die du stellst - die sollte sich jeder stellen....
Wenn es noch ein paar Tausende täten, dann ginge es ja wenigstens schon mal in die richtige Richtung....
*liebdrück*
vom 14.03.2009, 08.30