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Beim Doc und dann dieser alte Herr
Heute war ich eherne Nichtarztgeherin mal beim Onkel Doc. Ein roter Fleck erwies sich nicht als Borreliose, passt. Meinem Hausarzt vertraue ich ja aus Erfahrung nicht sehr, aber sei´s drum. Ich hab mir dann noch eine 3-Fach Impfung (Tetanus-Diphterie-Polio) verpassen lassen. Tja, für andere ist sowas eine Selbstverständlichkeit. Für mich nicht. Daher finde ich, ich bin sooo brav gewesen, ist ja kaum zu fassen, wie brav ich war. *stolzgeschwellt* ;o)
Natürlich waren die ständigen Bauchweh der letzten Zeit weg, also hab ich das gar nicht erst erwähnt. Die waren anscheinend doch nur eine Nachwirkung vom Stress der Schulschlusszeit. Außerdem eventuell im tiefsten Inneren wegen dieser Sorge, der heißgeliebte Sommer könnte nicht so schön werden wie ich´s mir erwünsche. Ich zehre dann ja das ganze Jahr von dieser herrlichen Zeit, die muss einfach gelingen und diese Vorgabe macht mich Dösel irgendwie angespannt.
Jeder spinnt halt auf seine Weise, gell?
Als ich dann aus der Ordination kam, sprach mich ein älterer Herr mit Fahrrad an.
"Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie jetzt störe, aber geht es in dieser Richtung nach Klagenfurt?"
"Nein, genau umgekehrt, Sie müssen in die andere Richtung!"
"Ich habe aber das Gefühl, ich muss dort hin!"
"Nein nein, sehen Sie mal, dort hinten in die kleine Gasse, über die Bahn und dann links!"
"Kann ich in die andere Richtung auch?"
"Wohin müssen Sie denn genau"?
"Zu der Brücke in Klagenfurt, aber es zieht mich in die Richtung!"
"Sie können auch kurz in die Richtung, aber vorne gleich links und über der Bahn wieder links. Aber das ist ein Umweg. Sie sollten sich eher beeilen, die schwarzen Wolken, gleich ist das nächste Gewitter da!"
"Mich zieht es aber in die Richtung. Ich bin schon so fertig, ganz erschöpft bin ich!"
"Da vorne ist ein Café, da könnten Sie rasten. Und bedenken Sie, das Gewitter ist ja gleich da."
"Nein, nein" meinte er zögernd "also Sie meinen wirklich umgekehrt?"
So ging das noch eine Weile. Dann fuhr er in die falsche Richtung los. Und schon fünf Minuten später goss es und der Donner wurden immer lauter.
Im Auto später überlegte ich, ob ich ihm nachfahren solle, ließ es aber dann doch, er war ja verschwunden. Hoffentlich ist er dann doch umgekehrt! Er hatte ja noch eine Strecke von mehr als 10 Kilometer vor sich! :-o
Der arme Mann ging mir danach nicht aus dem Kopf, was wohl aus ihm geworden ist? Ob ich ihm nicht doch resoluter weitere Hilfe hätte anbieten sollen?
Ich weiß nicht, ich werde das Gefühl nicht los, in dieser Sache versagt zu haben. :-(
Der Radfahrer muß mit Dir verwandt sein. :-)
vom 14.07.2008, 21.17
Frechdachs!!!
Qalle@alleMeine Gedanken gingen eher in Richtung dement. Der Herr war sicher Ende 70! Deshalb.
Danke für eure lieben Kommentare!