Ausgewählter Beitrag

Cat Stevens - Yusuf Islam

Über ihn habe ich gerade im Fernsehen einen Film gesehen. Inhalt war sein Wandel zum gläubigen Moslem und was er Gutes in den letzten Jahren für andere Menschen bewirkt hat. Er selbst kam viel zu Wort - alles sehr schön und gut.

Aber... und jetzt bin ich indirekt wieder bei dem Thema des vorletzten Beitrags.

Mich wundert prinzipiell, wenn man sich für einen Glauben durch das Tragen von langem Bart und arabischer Kleidung auch die Symbole einer von Geburt aus fremden Kultur aneignet. Für eine Religion vielleicht ja, aber für Gott an sich? Das ist nicht das gleiche. Und er tut all das natürlich für Gott und niemals um in seiner Religionsgemeinschaft anerkannt dazustehen, zumindest vermute ich diese Antwort wenn man ihn fragen würde.....
In der von ihm gestifteten moslemischen Schule in London tragen die Mädchen natürlich eine Uniform mit bodenlangem Rock und Kopftuch....

Die dem Menschen geschenkte Freiheit ist ihm anscheinend unerhört zu viel, sodass er sie durch religiöse Einschränkungen und Symbole wieder binden muss.

In diesem Film gab es ein gutes Beispiel, wie vernagelt das manchmal sein kann! Yusuf Islam hat aus religiösen Gründen auf die Musik verzichtet und die Gitarre weg gelegt. Auch, weil sie kein islamisches Instrument ist!!
Eines Tages aber brachte sein Sohn eine ins Haus und als sie so dalag, bekam er nach über zwanzig Jahren wieder ein wenig Lust zu spielen. Und nun die Rechtfertigung, von einem Imam in dem Film vorgetragen: Die Gitarre sei ja schließlich ursprünglich aus arabischem Raum über Spanien in den Westen gekommen. Abgesehen davon, dass das ganz falsch ist, diese Argumentation ist wirklich lächerlich....

In Wahrheit sieht es mit der Geschichte des Instruments ganz anders aus. In Spanien herrschten die Mauren und brachten die Laute und nicht die Gitarre aus Afrika mit. (Laute (Luth = "al oud", arabisch "aus Holz", statt wie in älterer Zeit aus Schildkröte z. B. - deswegen der Hinweis im Namen)
Die Spanier lehnten bekannterweise die Mauren ab und damit auch die, langsam auch schon in Europa sich verbreitende Laute. So entwickelten sie die Vihuela und “Guitarra Latina”, erstere eher an Höfen gezupft, zweitere im Volk zu Liedern hauptsächlich mit Federkiel gespielt. (Schlagtechnik)

Also nichts mit Arabien, Pech gehabt Herr Imam...

Nickname 15.11.2006, 01.17

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Rita die Spätzin

leider hab ich die Sendung nicht gesehen, aber trotzdem gefiel mri seine Musik früher sehr.

Grüßle Rita

vom 15.11.2006, 18.16
3. von Eveline

Ich fand sehr interessant, was er zu sagen hatte und beeindruckend, was er in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten bewegt hat....
Dies immer auf friedliche Art und Weise, so ist er zum Sprecher sehr vieler Menschen geworden und kann sicher etwas zum Verständnis beitragen.

Er hat sich FÜR SICH die Freiheit genommen, mit der Musik aufzuhören - wieso meinst du, er hätte (unfreiwillig?) seine Freiheit hergegeben??

Ich habe mal ein Interview mit einer zum I.slam konvertierten Österreicherin gesehen, die auch ein Kopftuch trug.
Sie sagte dezidiert, dass sie es FÜR SICH tut, nicht für irgend etwas oder irgend jemanden anders - denkst du dir etwas dabei, wenn du dir eine Kette mit einem Kreuz umhängst?
(wobei ich das 'grundsätzliche' Kopftuchtragen nicht befürworte und auch meine, dass sich einige Leute den hiesigen Gepflogenheiten anpassen sollten, wenn sie schon mal hier sind)

Das mit den Musikinstrumenten und/oder der Gitarre hab ich irgendwie ganz anders gehört und/oder aufgefasst...
(was hast du nebenbei gemacht? *fg*)

Sei's drum, ich schnapp mir jetzt höchstens einen Sonnenhut - und seine Musik ist nach wie vor wunderschön, jawoll und ich freu mich, dass er wieder schöne Musik macht - und welche Religion er oder sonst irgendwer hat ist mir eh wurscht ;)

Huggels, liebschde Tirilli *knutsch*


vom 15.11.2006, 13.58
Antwort von Nickname:

Interessant fand ich es doch auch! Kreuz und Quer" dieses Religionsmagazin versuche ich nie zu verpassen. diesmal hätte ich, wenn du mir nicht den guten Tipp gegeben hättest.
hmmm.... du schreibst "wieso meinst du, er hätte (unfreiwillig?) seine Freiheit hergegeben?? " jetzt muss ich nachdenken...

"aus religiösen Gründen auf die Musik verzichtet und die Gitarre weg gelegt." meinte ich auf ihn speziell bezogen ganz neutral.

Ich glaube, ich habe mich schlecht ausgedrückt.

"Mich wundert prinzipiell, wenn man sich für einen Glauben durch das Tragen von ..."

Prinzipiell, damit meinte ich ganz allgemein und fiel dann doch wieder auf ihn als Beispiel zurück.. Am besten, ich blogge da mal was....

Zu Religion gehört Selbstbeschränkung. Aber, wenn man nichts Böses tut und diese Beschränkung gesellschaftlichen Ursprungs verweigert, hat man sofort Probleme.

So einige strenge Mo.slems sagen, Musik sei schlecht. Andere meinen, Musik sei nur statthaft, wenn sie zu Ehren Gottes erklinge. Daher rührt wohl mein innerer Widerstand auch. Auch "Yusuf Islam" hat sich beschränkt, ob freiwillig oder aus Begeisterung sei dahingestellt. Er hat, wie selbstverständlich alle Regeln befolgt, auch die einschränkenden. Ist das denn so selbstverständlich? Nur darauf kam es mir an.

Eigentlich fürchtete ich, mit meinem Beitrag wieder jemanden gekränkt zu haben....

Die Freunde des Cat Stevens von damals und des "Yusuf Islam" von heute... im Innersten habe ich auch Probleme mit dem I.slam, wegen der Frauenrechte. Furchtbar die Vorstellung, dass ich in einem dieser Länder eine Frau sein müsste... Ich kenne den Ko.ran nur oberflächlich, eine für die Frau sehr ungünstige S.ure ist mir noch in Erinnerung. Sicher ist es ein wunderbares Buch, aber es verleitet anscheinend wie die Bibel zu Irrtümern, durch welche Menschen viel Leid zugefügt wurde und immer noch wird. Das kann doch nicht die Intention eines guten Gottes sein!

zur Zeit ist mein Blog wirklich divergierend und ich selbst auch. Es gibt ein wenig Probleme....

Geschrieben habe ich als ganz neutrale Beobachterin. Denn ich kenne nur etwa 3 Lieder von ihm und hatte ihn daher nicht als idealsierten Star im Auge. Seine Lieder gefallen mir aber schon sehr gut. Weißt du Luposine, vormittags üben, nachmittags Musik machen,...das anere schreibe ich in einem Beitrag.

Eine Kette mit Kreuz würde ich nicht mehr tragen. für mich ist das Symbol zu negativ. Ich habe nie verstanden, warum die christlichen Kirchen nicht auch zusätzlich noch ein positives Symbol eingeführt haben.

Danke für deine anregenden Gedanken!


2. von Renate

Ich hab mich auch krampfhaft wachgehalten, weil ich ihn unbedingt sehen (und vor allem hören!) wollte, bin aber bei den Interviews immer wieder eingeduselt ... :(
Danke für deine interessanten Zusatzinfos - ja, bloglesen bildet!
Weisst du, ich g'freu mich einfach, wieder etwas von ihm zu hören, weil ich seine Musik in den 70er Jahren unheimlich geliebt hab.
Ich werde mir die Texte auf seiner neuen CD (die ich natürlich schon hab!)genau durchlesen. Beim ersten Anhören hab ich wunderbare lyrische Gedanken zu Gott gefunden - und so soll's ja auch in allen Religionen sein.
Liebe Grüße und einen dicken Knuddler
Renate

vom 15.11.2006, 08.12
1. von Vodia

und ich wußte, dass ich nur lange genug aufbleiben muß um als erstes die Laute zu zupfen äääh zu kommentieren *lach*
zu so später Stunde bin ich allerdings zu keinem vernünftigen Beitrag mehr fähig.
Gute nacht
Busserl
V.

vom 15.11.2006, 02.03