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Darf ich vorstellen? Mein Rohrbruch. ;-)


rohrbruch_kuechenwand271110.jpg

So fings an, bräunliche Wasserspuren an der frisch gestrichenen Küchenwand.
Aber wo kam das her? Ein "Lecksucher" musste ran.

rohrkamera.jpg

Er färbte das Wasser grün (angeblich Frostschutzmittel) und fuhr mit einer Kamera in die Rohre. Hier sieht man, wo das grüne Wasser steht und dann langsam abrinnt, obwohl es nicht sollte. Dann setzten wir eine Spezialbrille auf, schalteten eine UV-Lampe ein und schon leuchtete das Wasser phosphorisierend an diesem Rohr:

leckes_rohr251110kl.jpg

Und hier rann es nun raus, das grüne Wasser. Wir sehen gerade in eine kleine Kammer über Kopfhöhe. In meinem alten Haus gibt es mehrere so seltsame kleine Kammern. Hinten lugt Schilf heraus. So baute man früher. Dabei ist dieser Gebäudeteil nur halb so alt wie der Rest des fast genau 100 Jahre alten Hauses.
Das Gerät da ist ein Mess- und Steuergerät für eine Mauertrockenlegungsanlage. In manchen Mauern habe ich nämlich ein Metallnetz mit ganz schwachen elektrischen Impulsen. Mit dieser Technik dreht sich der Zug des Wassers vom Boden nach oben, wieder nach unten um. Unter dem Haus ist ja kein Keller, ja nicht einmal ein Betonboden.
Das Gerät zeigt den Erfolg. Nur 0,01 Feuchtigkeit in der betreffenden Wand. (Ich hatte mal kiloweise Schwämme unter dem Parkett und in einem Türrahmen, deswegen wurde das eingebaut. 
Ähm, schwärmt irgend jemand immer noch von alten Häusern, oder seid ihr jetzt kuriert? ;-)
Der Rohrbruch betraf aber 2 andere Wände.

schutt_asbestzement291110.jpg

Der Raum darunter, eigentlich als Schuhkammer genützt. Wie verrückt wurde gestemmt... pff. (War natürlich auch hier erst eine Woche vorher alles frisch gestrichen worden.)
Links sieht man ein weißes Rohr. Anno dazumal hatte ich es versiegelt. Mein Vater hatte nämlich gemeint, das bestehe sicher aus Asbestzement, das hätte man damals üblicherweise verwendet. Dann drückte er mir eine Lackdose in die Hand. Wie ich später erfuhr, war die schon jahrzehtelang in seiner Werkstätte herumgestanden. Ich kroch damals also in diesen kleinen Raum, der oben etwa bis zur Taille geschlossen ist
und versiegelte so schnell ich konnte, denn von dem giftigen Lackdünsten wurde mir schnell schwindlig und übel. Die nächsten Tage war ich krank. Vollkommen taube Arme war das drastischste an den Nebenwirkungen des anno dazumal noch sehr giftigen Xyladekor.

Ich sagte also dem Chef der Installateurfirma, dieses Rohr dürfe man nicht antasten.

Nachdem man mich mehrmals versetzt hatte - ich hatte umsonst bei der Arbeit 2 Tage freigenommen(!) - waren die Installateure gestern wieder da. Ich ließ sie allein, als ich plötzlich neues Stemmen hörte. Verwundert kam ich dazu, die Stemmarbeiten waren doch schon abgeschlossen? Sie zerbröselten gerade das von mir versiegelte Rohr! Wolken von Staub um sie herum! Man kann sich meine Reaktion vorstellen...

Sie blieben vollkommen gelassen, als ich sagte, wie gefährlich das sei, von Asbestose redete und mir die Hand vor den Mund hielt. "Lassen wir die Tussi halt reden" so wirkte ihre Körperhaltung, als ich mit ihnen sprach. Grantig gab ich auf, verschloss die Tür zum Wohnzimmer, legte ein Handtuch vor die Türritze und wartete unglücklich auf bessere Zeiten....
Später sagten sie mir, sie würden ständig solche alten Rohre abtragen, das sei doch Alltag. Naaaja, also bitte... Ich habe dann sehr sehr gründlich gesaugt...

Da macht man was mit!

Aber wenigstens mussten die Badezimmerfliesen nicht aufgerissen werden. Die verschiedenen Muster hatte ich selbst entworfen, wäre zu schade gewesen!

badfliesen_oben1.jpg



badfliesen_oben2.jpg

Das war jetzt lang... Schöne Grüße an alle, die bis hierher durchgehalten haben! ;-)

Nickname 02.12.2010, 00.37

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Rona


Bist versichert?

Hoffentlich
Rona

vom 02.12.2010, 15.26
3. von Norbert Can von Säckingen

Super Aufnahmen! Was für eine Kamera hast Du?

vom 02.12.2010, 10.41
2. von Sarah-Maria

ohhh nein! :-(

vom 02.12.2010, 08.40
1. von vonferdl

in Deiner schuhkammer schauts aus wie bei hempels unterm sofa.

vom 02.12.2010, 00.52