Ausgewählter Beitrag
Ein Extrembeispiel für die Notwendigkeit von...
.......LOB!
Manchmal bin ich komisch. Statt hier "nett" und lustig zu bloggen, hab ich mich heute Abend in einer zufällig gefundenen Webseite über Massenmörder regelrecht verfangen.
Es ist halt, weil ich irgendwie verstehen will, wie es zu solchen schrecklichen Geschehen, insbesonders zu Amokläufen kommen kann. Ich versuche, mich in solche Täter hineinzuversetzen und auf diese Weise solche Abgründe für mich zu analysieren. Daher ist es für mich besonders wichtig, die Vorgeschichte zu solchen Taten zu erfahren. Es treibt mich, den Menschen als Ganzes zu verstehen, nicht nur von seiner guten, sondern auch von seiner schlechten Seite aus.
Heute las ich in einer pädagogischen Fachzeitschrift wieder einmal über die Verstärkung negativen Verhaltens durch die Reaktion des Lehrers. (Und der Eltern natürlich auch.)
Zum Beispiel: (ganz stark verkürzt): Aggressives Verhalten des Schülers - dadurch erzielte Aufmerksamkeit des Lehrers = bewirkt angenehmes Gefühl beim Schüler.
Solche Abläufe kommen in den Schulen bei schwierigen Kindern täglich immer wieder vor und mit jedem Mal verstärkt sich das Bedürfnis des Kindes nach Aufmerksamkeit, weil ja angenehme Gefühle der stärkste Motor für Handlungen sind. Negatives Verhalten lohnt sich also auf diese Weise. Sei es durch Aggressionen oder einfach nur durch lästig sein, oder sogar auch durch provokant demonstrierte Inaktivität.
Selbstverständlich ist diese Erfahrung beim Kind ein Lernprozess, ich denke, das wird viel zu sehr übersehen! Dieser Mechanismus setzt sich im Erwachsenenalter schlimmstenfalls fort und die Reaktion der Umwelt tut ihr übriges. Letztendlich scheitern wohl im Extremfall manche Menschen genau daran, weil sie immer Probleme im Umgang mit anderen haben und dadurch schon auch einmal zu Einzelgängern werden können.
Das klingt jetzt so, als wolle ich behaupten, dass durch solche Umstände Menschen zu einer großen Gefahr für andere werden können. Natürlich nicht allein, das will ich keinesfalls behaupten! Denn dann wäre unsere Gesellschaft ja voll von potentiellen Mördern.
Aber mir fiel heute beim Lesen dieser Berichte auf, dass in den beschriebenen Lebensumständen stets ein großer Frust durch eingelerntes Negativverhalten herrschte.
Es zeigt sich durch diese schrecklichen Geschichten wieder einmal auch, wie ungemein wichtig Lob und liebevolle Aufmerksamkeit bei positivem Verhalten in der Kindheit ist. Und um wie viel besser es ist, das Fehlverhalten auch einfach manchmal zu ignorieren um ihm den Reiz durch verstärkte Zuwendung zu nehmen.
Lob schafft angenehme Gefühle. Und die sind, wie schon oben beschrieben, die Triebfeder für weitere positive Handlungen. Aber leider, in der Gesellschaft wird Gutes meist als Selbstverständlichkeit empfunden und nicht weiter beachtet.
Ich würde mich über kritische und kontroversielle Kommentare freuen, weil ich das alles ja doch noch lange nicht genug durchdacht habe!
Liebe Tirilli,
ob Massenmörder, Vergewaltiger oder sonstwelche Verbrecher; ich glaube fest, dass es nicht um Lob bei diesen Menschen geht, sondern um Liebe in der Kindheit, die ihnen entsagt wurde.
In den Arm genommen werden von Gott Liebe lässt Böses gar nicht erst aufkeimen, sofern es in der Kindheit geschieht. Was später daraus entsteht, das steht deshalb immer in den Sternen.
Liebe Grüße an Dich
und Deine Leser/innen
vom 19.06.2008, 16.41
Liebe Inge,
danke für deinen lieben Kommentar! Tja, was du schreibst kann man nicht zu oft betonen.
Mir ging es halt hier mehr um das emotionale Reagieren auf schwierige Kinder, das hatte ich diesmal als Schwerpunkt im Kopf. Besonders, da ich in einer Gruppe unter gleich drei solchen zu "leiden" hatte! Und ich fühle mich da gescheitert! Aber darüber blogge ich irgendwann noch was.
Liebe Grüße!