Ausgewählter Beitrag

Eine schnell hingeworfene Antwort....

...auf Einwände zum Thema Architektur. (Ich hab´s eilig, vielleicht wird das am Abend noch überarbeitet!)

Als Musikerin habe ich ununterbrochen mit Schwingungen und deren Proportionen zu tun. In der Studienzeit belegte ich das Fach "Harmonikale Grundlagenforschung" und davon bin ich sehr beeinflusst. Man kann nämlich nachweisen, dass alle Menschen Wohlklänge bzw. Missklänge gleich definieren, eben als solche. Die Unterschiede liegen nur in der Reaktion darauf. Manche empfinden klangliche Dissonanzen als spannend, andere wehren sich und wissen gar nicht, dass die ein Element der Musik sein müssen, damit sie nicht langweilig wird. Es kommt immer nur darauf an, ob man Dissonanzen auflöst, es erst einen Schritt später tut, oder gar nicht.

Nun hat man festgestellt, dass Proportionen, die harmonischen Klängen entsprechen, auch in der Natur überall vorkommen. Alles schwingt. Kamille schwingt in harmonischeren Proportionen als eine Substanz die uns nicht gut tut, die Abstände der Planeten zur Sonne (perihel, aphel) kann man zu einer auffällig hohen Prozentzahl in Wohlklang umwandeln, Kristalle, Atomkern, überallfindet man Entsprechungen.
Schon die alten Grichen und Chinesen wussten das. Sie bauten ihre Tempel in Proportionen, die zum Beispiel der wohlklingenden Quinte entsprachen.

Die Griechen wussten aber auch um das Geheimnis der gestalterischen Vollkommenheit, die für sie gelang, wenn sie dem Schöpfungsplan nacheiferten. Und der sah für sie (und auch für mich) so aus: Variationen einer Uridee, Vielfältigkeit bis in die Unendlichkeit. Abwandlung der harmonischen Proportionen war also in Baustil und Kunst ein Thema.

Ich gebe ein Beispiel, um das besser verständlich zu machen:

In einem Tempel in Griechenland fand man eine mit Rötel gezeichnete Bauskizze an der Wand. Der Architekt hatte den Grundplan in harmonischen Proportionen festgelegt und das fertige Konzept dann bewusst leicht verändert. Striche vergrößerten und verkleinerten die Flächen minimal. Nun war der Tempel natürlich, abgewandelt und individuell. Auch die Akropolis ist so gemacht, es ist nicht Ungeschicklichkeit, dass jede Stufe ein wenig von der anderen abweicht, dass die Säulen verschieden breit sind. Das ist Schönheitsideal!

In unserer Zeit aber wird hingeklotzt, egal wie, Hauptsache funktionell. Architekten prostituieren sich, denn viele wissen um diese Dinge!

Nickname 30.11.2006, 13.03

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Osram Unke

Hallo Tirilli,
dein Beitrag erinnert mich an meine Zimmerlinde. Die will auch nicht überall sein. Singt Osram lauthals, wiegt sie sich andachtsvoll im Takt der Osramschen Arien. :D :D :D
Übrigens habe ich da mal einen Lehrgang (Ausbildung) in Baubiologie mitgemacht. Auch da sind interessante Details zu beachten. Stichworte: Geomantie, Kraftorte usw. Insgesamt sehr aufschlußreiche Aspekte und Forschungen in diesem Bereich, die ich immer versuche in das Konzept der "Mentalpsychologie" mit einzubeziehen.
Siehe auch Rudolf Steiner und seine Forschungen in diesem Bereich - ist auch auf Farben anwendbar.
VG
Osram
:)

vom 30.11.2006, 14.55
2. von Heini Deutscher

@ Tirilli,
hach, dat wes doch jede Kuh, wenn Mensch "ihr" disharmonische Musik vorspielt, wendet sie sich angewidert ab, spuckt dreimal kräftig aus, rülpst dreimal ordinär und jiebt anschließend weniger und säuerliche Milch ab. :D :D :D
Ist der Kuhstall eine popelige Betonbude ist es so ähnlich.
Gruß
von
Heini dem Rindvichsachverständigen

vom 30.11.2006, 14.42
1. von Bärenmami

..zweiter Versuch
Das hast Du schön verständlich dargelegt. Ich bin auch davon überzeugt, daß Schwingungen jeder Art auf uns wirken.
Was den heutigen Baustil angeht, so ist es eben ein Unterschied ob ich Bewährtes leicht und in Maßen abwandele oder ob ich auf Biegen und Brechen (Brückenschäden, Bauwerkschäden) nur zur eigenen Profilierung Neues "schaffe".

Die Wirkung auf den einzelnen ist allerdings immer individuell (und Gewohnheit kann auch eine Rolle spielen).

lg Barbara

vom 30.11.2006, 13.34