Ausgewählter Beitrag

Fakten

Gestern hatten wir hier in Österreich einen Feiertag, Maria Himmelfahrt.
Aus diesem Anlass kurz und bündig zur Diskussion gestellt:

Katholiken nennen Maria die Gottesmutter.

Katholizismus ist also keine monotheistische Religion, es gibt schließlich zwei Götter?

Moslems werfen dem Christentum vor, keine monotheistische Religion zu sein....

Nickname 16.08.2007, 03.16

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Kommentare zu diesem Beitrag

5. von Claudia

Die Muslime haben Recht!
Die Christenheit hat sogar drei Götter! Und das obwohl das Wort Dreieinigkeit oder Trinität überhaupt nicht in der Heiligen Schreft erwähnt wird, sondern auf die Platonische Lehre von einer Trinität und diese auf noch ältere heidnische Göttertriarden zurückgeht.
Erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurde die Formulierung von einem Gott in drei Personen in die "christliche" Lehre und das "christliche" Glaubensbekenntnis aufgenommen.

Was die Verehrung Marias als "Gottesgebärerin" betrifft, geht diese Hand in Hand mit der Einführung der Vorstellung, dass Jesus Gott wäre und nicht wie in der Bibel bezeichnet: Gottes SOHN.
"Das Mariensymbol verbindet das Christentum direkt mit den alten Religionen der Muttergöttinen" (The Making od the Popes 1978, USA, 1979, S. 227)

Sonst noch Fragen?
Frag!
LG
C.



vom 16.08.2007, 23.43
4. von maria


Ich sehe es ein wenig anders:
vor den männlich orientierten Gottheiten wurde die große Göttin verehrt. Das Christentum hatte Mühe, sich durchzusetzen - u.a. wurden deshalb viele Frauen als Hexen verbrannt.

Als weiblicher Gegenpol die Heilige Maria akzeptiert, damit die Große Göttin weiterhin einen Platz hat.

Bei ihr, der Großen Göttin, fühle ich mir bedeutend besser aufgehoben, als in der patriachalen Kirche.

Maria


vom 16.08.2007, 15.37
3. von Gabriela

Ich steh dem ganzen Marienkult sowieso skeptisch gegenüber, noch mehr wenn ich es so hautnah miterlebe wie hier.
Da Gott immer als männliches Wesen betrachtet wird, denke ich brauchen die Menschen den weiblichen Gegenpol und schufen sich in Maria eine Identifikationsfigur. Wie allerdings die katholische Kirche als Institution all die seltsamen Glaubensauswüchse handhabt, wird mich ihr noch weiter entfremden als bisher.
Es braucht schon einen sehr kindlichen Glauben, um damit zu recht zu kommen und viele verwurzelte Rituale, damit sich die Menschen weiterhin gebunden fühlen.
Wer der "richtige" Gott ist oder wer den "einzigen" Gott hat - darüber wollen leider Menschen entscheiden, die alles andere als göttlichgütig agieren :(
Ungläubige Grüsse aus der Virgenverehrungsprovinz :)

vom 16.08.2007, 10.54
2. von Kehrtraud

Liebe Tirilli,
es heißt Gottesmutter und nicht Muttergöttin! Also keine Rede davon, dass es sich um eine weitere gottheit handelt. Obwohl ich persönlich mit einer göttlichen Mutter besser leben könnte als mit einem strengen Gottvater.
Zweitens ist Maria eine Heilige, d. h. mal salopp gesagt, sie hat Zugang zum Chef. Als Mutter des Sohnes hauptsächlich zum Junior. In diesem Sinne wird sie auch angerufen: Heilige Maria, bitte für uns. Sie ist - wie alle anderen Heiligen - eine Vermittlerin, weil sie den Menschen nahe steht und für sie Verständnis hat.
In Bayern un dÖsterreich ist ja die Marienverehrung sehr verbreitet und ich denke, darin spiegelt sich viel unserer Kultur und unserer Geschichte. An den Chef kommst du nicht dran, also gehst du zum örtlichen CSU-Vorstitzenden und bittest ihn, die Sache für dich in Ordnung zu bringen. Oder eben zu seiner Frau, die zwar offiziell nichts zu sagen hat, aber weiß, wie man den Herrn zu nehmen hat.
Übrigens: Maria Himmelfahrt ist der Geburtstag von Napoleon. Ein hpbsches Mäntelchen für einen ungeliebten Feiertag.

vom 16.08.2007, 10.51
1. von Trommlerin

Liebe Tirilli, da ich protestantisch und mit der Marienverehrung nicht vertraut bin, kann ich dazu nicht viel sagen. Im ersten Gebot, wie ich es als Kind vermittelt bekam heißt es: Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Die Trinität, schließt, für mein Verständnis, Maria nicht mit ein.

Es ist so ein komplexes Thema und ich bin keine Theologin. Ich kann nicht alles glauben, was in der Bibel steht und mit der Dreifaltigkeit tu ich mich auch schwer. Wenn ich bete, dann direkt zu Gott. Ich fühle, dass es für mich so stimmig ist.

Liebe Grüße ~ die Trommlerin




vom 16.08.2007, 08.50