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Geld regiert und zerstört

Das Schlosshotel Velden ist jedem der die Serie "Ein Schloss am Wörthersee" gesehen hat vermutlich ein Begriff. Es wurde 1590 - 1603 erbaut, ("... zum gemütlichen Khurzweil ...") und zwar durch einen aus dem kärntner Adelsgeschlecht der Khevenhüller.
1990 kaufte Gunther Sachs das Schloß Velden und ließt es in den darauffolgenden Jahren renovieren. Aber dann ließ er es einfach leer stehen, angeblich weil ihm das Publikum in Velden nicht fein genug war. (!) Zusätzlich wurde der zugehörige alte Tanzpavillion auf dem See einfach abgerissen und das Areal jahrelang hinter provisorischen Holzwänden versteckt sodass man auf weiter Strecke nicht mehr auf den See sehen konnte. Wenn später die Fernsehserie nicht gedreht worden wäre hätte man von einem großen Schaden für das touristische Leben in Velden sprechen können. Der Film entwickelte sich zur wichtigsten Werbung für den Ort. Schon seltsam war das, das zentrale Gebäude Veldens im Dornröschenschlaf, im Film aber wurde Leben vorgegaukelt.
Letztes Jahr wurde dann ein neues Projekt vorgestellt das viele Büger Veldens zu Protestaktionen veranlasste. Rund um das Hotel herum werden schachtelartige Luxusappartements gebaut leider muss der schöne alte Park des Schlosses dafür herhalten. Überall in den Geschäften des Ortes lagen Unterschriftenlisten dagegen auf, aber es nützte alles nichts, jetzt wird wie wild gebaut.



Es ist ein riesiges Bauvorhaben das wirklich niemanden gleichgültig lässt, denn die berühmte schöne Bucht wird optisch dadurch endgültig zerstört.



Viele könnten aus der Haut fahren, die Megareichen haben wieder einmal alles in der Hand und über die Bevölkerung wird einfach drübergefahren.



Der gelernte Österreicher verschränkt die Arme, motzt und lässt es sich dann doch gefallen.



Für mich ist es nicht zu fassen, wie MEGAHÄSSLICH in den letzten Jahren wieder gebaut wird!!! Noch vor wenigen Jahren empfand ich die neue Architektur auf einem guten Weg, jetzt sieht man plötzlich wieder Hässlichkeiten die frappant an die frühen 70ger erinnern. Diese Schachteln ohne Proportion, sind sie nicht im Zusammenhang mit dem Schloss wie eine Ode an die Geschmacklosigkeit? Man stelle sich nur vor, wie die in ein paar Jahren aussehen. Spätestens wenn sich die erste Patina des Alters zeigt, werden sich auch die letzten Anhänger dieses Baustils mit Grausen wenden.

Die zukünftige Residenz de Luxe samt Hotel kann sich natürlich kein Normalsterblicher leisten, mal sehen wie lange sich das in Zeiten der Rezension überhaupt hält. Die zugehörige Webseite will ich nicht herzeigen, ich hoffe ihr versteht, ich will im öffentlichen Raum keine Werbung dafür machen!

Einige Demo-Grafiken kann man auch hier sehen.

Nickname 08.05.2006, 23.45

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Caro

Ist ja grauenvoll.
Da wurde vor ein paar Jahren ein Megaspektakel wut gemacht,als ein Schweizer(glaub ich war in der Schweiz) sein eigenes Haus in zartem Lila gestrichen hat.Es würde nicht ins Landschaftsbild passen.Dabei hat man die Farbe nur aus der Nähe extrem gesehen.Also ich fand es schön.
Nun werden solchen hässlichen Bauten in die Landschaft gestellt.Da fragt keiner mehr nach dem Landschaftsbild......wenn das nötige Kleingeld eben vorhanden ist,geht alles.

:( Gruss Caro

vom 09.05.2006, 18.38
2. von Sunny

Es ist einfach nur noch erschreckend, was da geschieht. Und das ist kein Einzelfall. Dafür könnte ich unzählige Beispiele aufführen, auch hier bei uns. Und enden wird es so, wie es Eveline beschreibt. Es ist zum kotzen wut

vom 09.05.2006, 11.04
1. von Eveline

Das ist ja wohl oberzaach, das tut einem ja in Aug' und Seele weh wut

Was kommen wird...?
Die Reichen werden drauf bestehen, "im Schloß" zu logieren, da sie den Rest nicht vollkriegen werden sie's irgendwann "vertscheppern", dann bleiben auch die Reichen weg und vielleicht werden die megagrausligen Hütten ja dann irgendwann mal Sozialwohnungen oder so...

... und irgendwann sind sie selber schuld.... und weisen jede Schuld von sich...

Was man mit den Planern machen sollte schreib ich jetzt lieber nicht.... wut

Sondern geh in's Bettchen und hoff, es träumt mir nicht...

Gut's Nächtle, liebschde Tirilli!


vom 08.05.2006, 23.56