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Harmonische Klänge und Tiere

Unsere Hörgewohnheiten sind nicht nur kulturell begründet, sie liegen auch in der Natur verankert. Zusammenklänge die wir als harmonisch empfinden, finden sich immer auch in jedem Einzelton selbst und sie sind dem Grundton am nächsten. Ich meine die mitschwingenden Töne, die sogenannte Teiltonleiter, auch Obertonreihe genannt. Je näher diese mitschwingenden Töne zum Grundton stehen, um so harmonischer empfinden wir sie im Zusammenklang. Diese Naturtonleiter ist theoretisch unendlich! Die ersten 6 Töne bilden den gebräuchlichsten aller Dreiklänge, den Dur-Akkord. Besonders deutlich sieht man das bei den umrandeten Noten:

Kommt noch der siebente Oberton dazu (er klingt aber von Natur aus ein wenig falsch) haben wir sogar den gängigen Dominantseptakkord. Und ihr alle hört das alles in einem einzigen Ton, aber ganz unbewusst. Man kann übrigens lernen Obertöne zu hören und sogar, sie mit der Stimme zu produzieren!

Das klingt jetzt vermutlich schulisch und kompliziert, ist es aber gar nicht. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass bei gewissen Tönen irgend etwas im Raum plötzlich mitklingt und es ist oft nicht einmal der gleiche Ton den ihr gerade produziertet. Das war dann so ein Oberton!
Kurz und gut, die ersten Obertöne beeinflussen unser klangliches Hörempfinden sehr stark, sie werden als harmonisch empfunden. Diese Töne sind auch in Proportionen darstellbar und in vielen alten Kulturen bauten die Architekten nach diesem Prinzip ( z.B. China, griechische Tempel!)

Das Thema ist unglaublich umfangreich und ich kann es hier natürlich nur ganz oberflächlich streifen. Eigentlich passt es gar nicht in ein Blog. Warum ich es aber dennoch aufgriff, liegt daran, dass ich heute eine interessanten Artikel über Tierstimmen bzw. deren Hörgewohnheiten fand.

Interessantes über Schimpansen, Wale, die Schamadrossel, Siamang-Gibbons, ja sogar Ratten und Stare! Sie können oft zwischen harmonischen und disharmonischen Akkorden unterscheiden:

Tirili in Dur

Nickname 01.05.2006, 01.16

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Kehrtraud

und die Physikerin spricht: die Frequenzen der Obertöne sind ganzzahlige Vielfache des Grundtones.
das weiß doch jedes Kind. was ganzzahlig ist ist schön, was schön ist, ist gut und kommt direkt von den Göttern. Aber die irrationalen Zahlen sind vom Teufel genannt Pythagoras.

Im Enrst, ist es nicht faszinierend, wie man in der Musik immer wieder auf die Mathematik stößt?

Gruß
gertraud

vom 02.05.2006, 08.09
Antwort von Nickname:

Ich bin mathematisch leider eine Niete. *schäm* Dabei kam in einem Intelligenztest heraus, ich hätte mathematisches Talent. Da werde ich wohl einige Fragen zufällig und rein aus Glück richtig beantwortet haben *g*

"Was schön ist ist gut und kommt direkt von den Göttern" also ich weiß nicht so recht, diese Wertung! Ich finde Dissonanzen auch gut, ohne sie wäre es zumindest in der Musik ja urfad. Wichtig ist, dass nach der Dissonanz eine Konsonanz kommt, dann macht es Sinn und Freude. Das heißt, das Eine ist ohne dem Anderen nicht wirkungsvoll, da ist es wie im Leben. Die sogenannten Neutöner verzichteten auf die konsonante Auflösung und hatten mit ihrer Musik nur eine sehr geringe Anhängerschar. (Auch wenn sie in meinen Augen interessant sind, oft hören kann ich sie auch nicht) Das Leben ist eben Gott sei Dank anders, nur Reibungen hält ja keiner aus. Hätten wir andererseits jetzt schon das Paradies, wüssten wir nicht, was wir daran haben.  LG.!
1. von vonferdl

wichtig: die septim MUSS fallen!! :D

vom 01.05.2006, 10.59