Ausgewählter Beitrag
K(r)ampftag
Heute war so ein Tag... kennt ihr das, man spannt alles in der Bauchgegend an und wenn dann der Grund dafür wegfällt kann man trotzdem nicht so schnell entspannen?
Es fing damit an das ich plötzlich eine Ölrechnung am Tisch fand in der irrtümlich (dachte ich) tausend Liter Heitöl zu viel verrechnet wurden. Gleich darauf hörte ich, dass ein Kind gesundheitlich in höchster Gefahr schwebt.
Kurz später, nach übereilter Hausarbeit leerte ich den Aschenbecher in die Mülltonne vor dem Haus, ging noch mal für ein paar Handgriffe zurück und als ich dann in großer Eile zur Schule fahren wollte entdeckte ich, dass es aus der Mülltonne intensiv qualmt. Es war keine Zeit mehr einen Kübel zu suchen und so schnappte ich die kleine Handschaufel und rannte immer wieder zwischen Bad und Tonne hin und her um das Feuer mit Wasser zu löschen. Als es mir gelungen war stürzte ich nun vollends aufgelöst zum Auto, ich durfte nicht zu spät kommen, war ich doch Mitglied einer Prüfungskommission und in 15 Minuten sollten die Prüfungen beginnen. (Ich brauche 18 Minuten dorthin...)
Im Auto fiel mir unterwegs ein, dass der Brand vielleicht doch wieder aufflackern könnte. Ich hatte vergessen, die Tonne sicherheitshalber vom Haus wegzuziehen. (teilweise Holzhaus) Das Handy lag im Haus, nichts zu machen, Panik. In der Schule angekommen hatte ich inzwischen schon alle möglichen Horrorgedanken durchgekaut, am meisten dachte ich an Frau Schnuzl. Aber es war nichts zu machen, die Prüfungen! Ich konnte an kein Telefon.
Ich musste dann die anderen in der Beurteilungsbesprechung zur Eile mahnen, denn vor einer Klasse warteten schon elf 8-jährige auf mich und die kann man wirklich nicht unbeaufsichtigt lassen. Wieder nichts mit dem Telefonieren. Als ich dann um 16 Uhr endlich Pause hatte machte sich Fatalismus in mir breit. Es sei eh zu spät um noch anzurufen, es würde sich ja zeigen. Inzwischen berichtete der Direktor verzweifelt was er gestern erfahren habe. Sein süßes 4-jähriges Kind habe eine unheilbare Erbkrankheit (Muskelschwund) und würde über kurz oder lang im Rollstuhl landen.
Nun war mir endgültig zum Heulen, aber ich konnte mich beherrschen. Schließlich ermunterte mich eine Kollegin, doch beim Nachbarn anzurufen und ich bekam dann auch die Entwarnung die ich so dringend brauchte. Auch das mit der Rechnung hat sich inzwischen geklärt, es ist die vom letzten Jahr die ich wegen der Telefonnummer des Ölliferanten herausgesucht hatte. (Chaostirilli... )
Aber puh, entspannen kann ich mich immer noch nicht richtig.
Jetzt hole ich mir mal ein Weinchen und bearbeite dann Fotos, das entspannt mich sicher.
Oh, wie ich das kenne! Wenn frau schon spät dran ist, dann kommen noch 100.000 andere Dinge dazwischen ... :(
Und es tut mir so leid um das arme Mädel im Rollstuhl, vielleicht finden sie ja ein Medikament, das bei ihr hilft und es wird nicht so schlimm, wie es jetzt ausschaut!
Du siehst, Frau Optimismus ist unterwegs ... ja, und ich kann wirklich verstehen, wie sehr du um die arme Frau Schnuzl Angst hattest! Sag mal, wie geht's denn jetzt mit ihrem Beinchen? Vielleicht hat ihr ja auch nur die Kälte zu schaffen gemacht?
Ich wünsch dir ein schönes und SONNIGES! - Wochenende!
Liebe Grüße
Renate
vom 10.02.2006, 11.36