Ausgewählter Beitrag

Keine Angst vor der Notenlehre....

Dieses Jahr habe ich es erstmals übernommen, Musikkunde für zwei verschiedene Altersstufen auf ganz neue Weise zu unterrichten.

Der bisherige Lehrer war zu sehr dem alten Schema zugeneigt und das bedeutete für die Schüler:

Frontalunterricht
Vortrag des Stoffs
Tests und Prüfungen wie in der Pflichtschule.

Es passte aber einfach nicht mehr zur heutigen Auffassung von (halb)freiwilligem Unterricht in der Freizeit. Außerdem eignet es sich grundsätzlich nur bedingt zur musischen Erziehung die ja das Leben bereichern soll, anstatt noch mehr Leistungsdruck auszuüben. Es reicht schon der Übungsdruck am Instrument, ohne dem geht natürlich leider gar nichts.

Kurz und gut, ich ändere alles und verwende kaum eine von den drei oben erwähnten Komponenten.

Statt Frontalunterricht sitzen wir alle im Kreis. Ohne Tische, nur mit Schreibunterlage und Buch bewaffnet, beide kann man bei Aktionen einfach auf Stuhl oder Boden legen.

Statt reinem Vortrag gibt es Agieren und Reagieren. Einfach tun und dann notieren. Ganz einfach *ggg* naja, nicht wirklich.... aber immerhin wird vieles in Spielen geübt und vertieft. Ist natürlich auch ein gewisser Leistungsdruck, gegeben durch Versagensängste vor den Mitschülern... aber das macht trotzdem mehr Spaß als früher, hoffe ich wenigstens!

Und ein paar Ängste braucht der Lehrer, glaubt mir. Sonst tanzen die Mäuse einem auf dem Kopf herum ;o)

Dann noch etwas ganz neu: Teilweise sollen Schüler mitunterrichten. Und zwar alle, keine Hyrarchie ...pfff...*fürcht*... *ggg*... nein, ich fürchte mich nicht.

Tests, Prüfungen und tierischer Ernst sind abgeschafft. Wenn ich weniger Stoff schaffe und das ist zu erwarten,  dann gleicht sich das durch wirkliches Wissen aus, damit meine ich durch Logik statt reinem Auswendiglernen, und auch durch Hören und Spüren, also durch das musikalische Gefühl.

Wenn jemand will, ich kann auch hier im Blog ein wenig Notenlehre unterrichten *ggg* Wer meldet sich an? ;-)))

Aber die aktiven Spiele werma hier nich schaffen.  Macht das was?

Nickname 27.09.2005, 07.55

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von S(tef)unny

Letztens habe ich meine Gitarre mal wieder rausgeräumt und stelle nun fest, dass von dem was ich vor einigen Jahren gelernt habe nicht mehr viel übrig ist....und meine Finger nach einer halben Stunde meinten, es sei nun genug ... aber immerhin kann ich noch schrummeln, die einfachen Akkorde, die ganzen H7, D6, D4 Akkorde kann ich mir nur noch mühsam in Tabellen zusammensuchen .... alles Wissen ist verschüttet wut

vom 28.09.2005, 06.07
2. von Eveline

Klingt super, da lernen die Kids sicher lieber, kann ich mir vorstellen...
Und es bleibt länger haften, das stur auswendig Gelernte ist doch gleich wieder weg.....

Notenlehre: würde ich dann ab und zu verstehen, von was Otto spricht??
Allerdings die Warnung an dich: blutigste Anfängerin, hab alles vergessen, was ich mal gelernt habe bzw. lernen musste.....

Ein huggeliges Trallala oder ein trilliges Huggele? Nimm einfach beides :D

vom 27.09.2005, 11.43
1. von Pat

Auch wenn in meiner Wohnung ein Klavier steht (Überbleibsel aus meiner pubertären Erprobungsphase), so bin ich doch ziemlich unmusikalisch. Noten lesen geht vielleicht noch (ich habe immerhin auch Steno gelernt ;) ) aber einen Ton halten hört sich bei mir sirenenmäßig an.
Aber deine Unterrichtsmethoden hören sich sehr interessant an. Hört sich ganz danach an, als ob bei dir Lernen tierisch Spaß macht. :)
LG Pat

vom 27.09.2005, 08.16