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Lebensschule und ... Feuerlöscher!

Die Postwurfsendung der Gemeinde informierte über einen Termin zur Überprüfung der Feuerlöscher direkt bei der örtlichen Feuerwehr.

Wäre eigentlich eigentlich nicht schlecht, so nach 20 Jahren endlich mal, dachte ich. Außerdem würde der Prüfer vermutlich ganz froh sein, wenn wenigstens einer käme....
Gesagt getan.

Und dann staunte ich nicht schlecht, als dort an die 50 Feuerlöscher aufgereiht standen, aber nur wenig Leutchen warteten drum herum. Die roten Dinger hatten alle Namen drauf, mit Filzstifft in großen Lettern geschrieben.
Boah, so pflichtbewusst und korrekt sind die Leute, das hätte ich ja nicht vermutet! Ach ja, fiel mir dann ein, da war doch was bei der Feuerversicherung, irgend ein Passus in die Richtung gab es da doch....

Ich stellte meine beiden Pflichtbesitz-Feuerlöscher brav ganz ans Ende der Schlange und wartete. Oh, das würde aber jetzt dauern...!
Aber so schlimm wurde es nicht, der Retter nahte. Es kam ein schöner Mann daher, ein sehr schöner!! Einer in Feuerwehrkleidung! Zur Hose passendes schwarzes Hemd mit Aufnäher, hochoffiziell das ganze.
Hab ich schon mal erzählt, dass solche Kleidung mich anfacht? Ist ja ganz gegen den Verstand, ich amüsier mich ja selber drüber.... Tja, als ich jünger war, kam bei mir da automatisch ein schüchternes Flirtgehabe durch, bitte, ich konnte da nicht anders!! *g*

Schön und gut, der Adonis erster Sahne drückte mir einen dicken Filzschreiber ins Händchen, um die Feuerlöscher als die meinen auszuweisen. Und er empfahl, in einer Stunde wiederzukommen. Tolles Service!

Aber später musste ich doch noch einige Zeit warten. Machte nichts, war ja Samstag und außerdem konnte ich, gemütlich im Auto sitzend, die Leute beobachten. Sowas kann ja wie Kino sein!

Der Feuerlöscher-Prüfer arbeitete redlich. Plötzlich kam da so ein gedrungener Typ in den 50gern daher und begann sich aufzuregen, weil seine Feuerlöscher noch nicht fertig waren. Dieser Querulant war aber nicht etwa ein geborener Hitzkopf mit schlechten Nerven, wie man vielleicht annehmen und eventuell verzeihen könnte. Hier hatten wir vielmehr ein Kerl im Chef-Modus, sehr autoritär. Er sprach kalt, abgehackt und bestimmt und scherte sich nicht im mindesten um die anderen. Keinen Gedanken verschwendete er daran, dass der Handwerker eh fleißigst arbeitete und eine Anerkennung des Services des freiwilligen Feuerwehrmanns war dem vermutlich sowieso nicht in den Sinn gekommen. Es galt nur dieses Pochen auf seinen Willen, das Befehlen, sich durchsetzen wollend, im Selbstverständnis des Alpha-Menschen blind für alles andere.
Alles rundherum schwieg und beobachtete gespannt die Szene.

Und was tat der Feuerlöscherwart? Herrlich! Er ließ das gar nicht an sich ran! Aber überhaupt nicht! Seine Körpersprache zeigte das deutlichst und das war sicher nicht gespielt! Es prallte nicht mal an ihm ab, das erreichte ihn erst gar nicht! Wenige Blicke, dann arbeitete er einfach weiter, beflissen wie vorher und natürlich an den Feuerlöschern, die gerade an der Reihe waren. Nun blieb dem eisernen Herrenmenschen nichts anderes übrig, als aufzugeben.

Gute Lebensschule! Das muss ich mal nachmachen!  
Aber Leute gibts......

Nickname 12.06.2012, 01.26

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Elena

*hihi*

GENAU SO sollte man es möglichst immer machen bei solch einem Typen ;-) )
Aber wirklich!

LG E.

vom 12.06.2012, 10.31
1. von Waldameise

Wiedermal herrlich, liebe Tirilli!!! :D :D :D Danke für die menschlichen Studien ... ich liebe sie.

Liebe Grüße an den See :-)

vom 12.06.2012, 09.19