Ausgewählter Beitrag
Man muss immer mit Lügen rechnen...
Hütet euch vor Aussagen der Politiker, ganz besonders, wenn sie euch selbst betreffen!
Natürlich gab es vorher eine Bauverhandlung. Was ich da vorgelegt bekam war zwar knapp an meinem Grundstück, aber im gesetzlichen Rahmen.
Schon während dem Baubeginn merkte ich, dass mir da einiges verheimlicht worden war. Direkt an meinem Grundstück und in dieses sogar hinein, wurde abgegraben, der Anbau ca. 1 Meter tiefer gesetzt und teilweise (weil schräg gesetzt) 30 cm zu nahe an meinen Grund gebaut.
Ich schrieb gerade, in mein Grundstück wurde hineingegraben. Aber es war nicht nur das, auch die Hecke wurde an besagter Stelle weggebaggert, der Bagger fuhr mhr als ein Meter in mein Grundstück.
Damals war ich dumm. Als ich den Bagger bei seinem verbotenen Treiben entdeckte musste ich gerade zur Schule und sagte nicht sofort Stopp, sofort aufhören. Ich hätte in der Schule anrufen sollen, dass ich zu spät kommen muss und dem Baggerfahrer gleich mit Anzeige drohen sollen. Entsetzt wie ich war steckte ich erstmal den Kopf in den Sand "die werden das schon wieder richten" dachte ich und schob die Reklamation vor mir her, weil ich so ungern streite, weil ich harmoniesüchtig bin, auch wenn ich dabei verliere.
Schön und gut, bei der Bauabnahme, oder wie die Verhandlung bei Fertigstellung des Baus heißt, machte ich dann einen Einspruch und beschwerte mich energisch. Ich weiß noch, mit dem überaus präpotenten Architekten der mich behandelte wie ein Putzweib gab es lauten Krach.
Es nütze nichts, der Bürgermeister wies den Einspruch wegen der 30 cm aus Gründen der Geringfügigkeit zurück und die versprochene Hecke wurde auch nie gemacht.
Ich spannte ein Seil um beobachten zu können, ob die Böschung direkt an meiner Grundstücksgrenze sich senkt und damit meinen Grund verkleinert.
Oha, das wird jetzt zu lang... auweia. Denn das war ja nur die Vorgeschichte. Ich halt mich jetzt mal so kurz wie möglich.
Im Mai war wieder Bauverhandlung. Umbau der Schule. "Sie werden nichts merken, es wird alles nur innen gemacht" sagte die Bürgermeisterin. O.k. na gut. Die Baufirma bat mich, meine Garagenausfahrt "zu verleihen" sie hätten so viel Material zu lagern u.s.w. Na gut. "Für wie lange?" "Für 5 Monate." Oha. Trotzdem: Na gut, man soll doch konsensfähig sein, es anderen nicht schwer machen wenn es geht.
Man merkt wirklich nichts, oder?
Der Garten ist keine Oase, alles schrämmt, bohrt, hämmert und spechtelt, aber immerhin habe ich ein Plätzchen wo die Arbeiter mich nicht sehen, nur eines. Aber egal, die Einstellung macht´s, ich weigere mich, mich gestört zu fühlen. Was muss das muss, auch wenn in unserem Fremdenverkehrsort die Bautätigkeit für jeden Privaten in den 3 Sommermonaten VERBOTEN ist.
Das ist der zu nahe Zubau, erst ca. 10 Jahre alt:
Nun ist er wegen der neuen Isolierung nicht mehr nur um 30 cm zu nahe, sondern 42 cm. Ich solle doch bitte den einen Hauptast meines Nussbaums wegschneiden lassen, die überhängenden Äste würden dem Zubau schaden, sagte man mir vorgestern energisch. Tzzz!
Damit das Baugerüst aufgestellt werden konnte, musste ein Kleinbagger den schmalen Streifen zwischen meinem Grund und dem Zubau ebnen. Zu schmal, also baggerte er an einer Stelle in meinen Grund hinein, die Wurzeln des Teils der Hecke die noch da steht, baumeln in der Luft, es wurde abgegraben. Einen Teil Erde warf man überhaupt gleich in meinen Garten und irgend eine Sitzbank lagerte man auch gleich dazu.
Heute war neue Bauverhandlung wegen Erweiterung des Bauvorhabens. Alle kamen zu spät, außer der Bauleiter und ich. Ich stand da wie Pik 7 und wurde von ihm wie ein Putzweib beiseite gelassen.
Dann kam Frau Bürgermeister, ach nein, inzwischen Vizebürgermeisterin (...) und die anderen Bausachverständigen der Gemeinde. Einer dabei, der von meinem nicht angemeldeten neuen Rauchfang weiß.... oha.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass mir vor dem Termin bange war. Würde ich es schaffen, nicht emotional zu werden, höflich zu bleiben, korrekt und möglichst sympathisch dem wissenden Spezi gegenüber?
Ich denke, es ist mir gelungen. Durch mein Elternhaus und das Aufwachsen im Ausland habe ich eine recht ordentliche Sprache, wenig dialekt, das wirkt. Und dass ich mal in einem Gymnasium unterrichtete, ließ ich strategisch auch in einem Nebensatz anklingen. *g* Plötzlich war ich geachtet. Die Drohung einer Besitzstörungsklage konnte ich mir nicht verkneifen. Der eine Sachverständige wollte diesen Umstand allerdings nicht im Protokoll haben, als ich meine Einwände diktierte. Die Vizebürgermeisterin redete sich lässig und geschickt heraus und versprach alles was ich forderte, samt Grundstücksvermessung, Begradigung und Anpflanzung binnen ca. 3 Wochen.
Ob ich ihr glauben kann, werde ich ja dann sehen, einstweilen bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu tun.
Und wer bishierher durchgehalten hat beim Lesen bekommt jetzt von mir einen Preis für Beständigkeit. Die Bestellung ist natürlich schriftlich einzureichen, mit 2 Durchschlägen bitte!
Lass Dich nicht unterkriegen, liebe Tirilli. Sag bescheid, dann kommen wir geschlossen und können dabei gleich unseren Preis für Beständigkeit abholen
Steinreiche Durchhaltegrüße
Helga
vom 28.07.2009, 22.37