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Nachlese zum Thema Burma

Nun ist der Aktionstag vorbei.

Es stellt sich nicht die Frage, ob er erfolgreich war, oder ob genug Blogger mitgemacht haben. Ich denke, es kommt nur darauf an, dass er überhaupt stattfand und von vielen wahrgenommen wurde. Dass in so manchem Herzen und in den Köpfen etwas bewegt wurde. Aber am wichtigsten: Dass die Kunde bis nach Burma gedrungen ist und den Menschen dort ein wenig Kraft gegeben hat.

Entscheidend wird nun sein, ob jetzt alles mit dieser Aktion vorbei ist! Das wäre eine Katastrophe! Es muss weitergehen! Würde sich nun keiner mehr darum scheren, hätten die vielen Kritiker recht!

Ich las heute so einiges. Es sei eine eitle Aktion von linkgeilen Leuten. Von solchen, die natürlich nur ihre Klickrate erhöhen wollten. Wieder mal diese A-Blogger! Zusätzlich diese seichten Mitschwimmer, dieses gedankenlose Stimmvieh! Naiv seien sie in jedem Fall, da die Wirkungslosigkeit auch für den Dümmsten erkennbar gewesen wäre.
Andere kritisierten die Konzentration auf Burma. Es sei doch auch andernorts sehr schlimm. Wenn schon, hätte man längst auf andere Länder mit ähnlicher Lage hinweisen können und sollen! Viele hätten vermutlich nicht einmal gewusst, wo Burma überhaupt zu finden sei und nun plötzlich so ein Theater. Wenn schon, hätte man die moralische Pflicht, anderes Übel genau so zu beachten und es ebenso anzuprangern.

Das letzte Argument klingt ja schön und gut, der gestrenge weltumspannende moralische Zeigefinger! Aber, wer so fordernd spricht, berücksichtigt die begrenzten menschlichen Fähigkeiten überhaupt nicht. Es ist wie mit unserem Sehsinn, man fokussiert. Der Leser sieht jetzt gerade nur die Schrift am Bildschirm, der Raum in dem er sich befindet wird zwar wahrgenommen, aber in diesem Moment eben nicht bewusst. So ist es auch mit den Themen aus den Medien. Man muss selektieren, Masse überfordert, so ist eben unsere Natur! Also brauchen die Notleidenden und Unterdrückten ihre Hilfsvereine die für sie Lärm machen. Womit ich wieder ein Argument für den gestrigen Aktionstag habe.

Nun aber etwas ganz anderes, ich will etwas zu den Kritikern selbst schreiben.

Kritik ist gut und hält in Bewegung. Es kommt aber sehr darauf an, wie sie formuliert ist. Mir fällt auf, dass oft Menschen kritisieren, die im Gegenüber immer zuerst das Schlechte vermuten und geleitet von ihrem Misstrauen in die Falle der Verallgemeinerung tappen. Ich glaube, dass so eine Einstellung sehr problematisch ist, besonders wenn es um Hilfe geht. Wir kennen sie doch alle, die Sonntagsredner die alles anders machen würden...

Auch wenn ich damit eine Breitseite für Angriffe biete, ich schreibe es trotzdem:

Man muss den Menschen mögen wie er ist. Das ist die Voraussetzung um mehr zu tun, es ist Motor und Kraftquelle zugleich!

Nickname 05.10.2007, 02.43

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Kommentare zu diesem Beitrag

6. von Trommlerin

@Claudia, was du über das Menschen mögen sagst, spricht mir aus dem Herzen!
Grüßles ~ die Trommlerin

vom 07.10.2007, 10.04
5. von Claudia

nun ich habe diese Aktion nicht mitgemacht - nicht weil mir das Schicksal der Menschen in Burma gleichgültig wäre, sondern weil ich grundsätzlich nicht politisiere.
Allerdings habe ich mich über das Schicksal der Menschen, die ich in Burma (oder Myanmar) kenne informiert und bin heilfroh, dass es ihnen gutgeht und sie von den Unruhen nicht direkt betroffen sind.

Was das "Menschen mögen wie sie sind" betrifft, stimme ich Dir insofern zu, als dass ich mir nicht das Recht herausnehme von jemandem zu verlangen er müsse sich meinetwegen ändern. Wieviel Zeit ich mit ihm verbringe hängt natürlich davon ab wie gut ich mit seiner Art kann. Doch das Urteil ob jemand gut oder schlecht ist, so wie er ist, steht mir nicht zu.

Zu Deinem Satz fällt mir wiedermal ein Aphorismus ein:
Ein Freund ist,wer alle Deine Fehler kennt und Dich trotzdem mag :)

Wer sich irgendwo irendwie das Maul zerreist über etwas was jemand tut oder nicht tut und sich auch noch versteigt dessen Beweggründe zu beurteilen, möge zuerst mal seine eigenen Taten und Beweggründe beaugapfeln.

dicker Knuddler
C.



vom 06.10.2007, 23.28
4. von Eveline

Deine Breitseite huggle, ich mag dich Mensch *festdrück* :)

vom 05.10.2007, 18.36
3. von Karin

Warum solltest Du damit eine "Breitseite für Angriffe" bieten?
Also, ich kann diesen Artikel 100%ig unterschreiben.

Diese "Alles-mies-Macher" sind mir auch unverständlich. Die leben wohl in einer anderen Welt, ich weiß es nicht. ;)

Und natürlich ist Burma nur ein Beispiel von vielen - aber eben eines!
Dass es mit der Aktion noch lange nicht getan ist, ist ebenfalls klar. Doch es ist ein wichtiger Schritt - und daher gut, dass so viele mitgemacht haben.

vom 05.10.2007, 16.45
2. von Trommlerin

Liebe Tirilli, ich denke ebenso wie du. Hier trifft es positiv zu: die Masse macht’s. Selbst, wenn nicht jeder die Thematik für sich vertieft hat, so war hier Mitmachen sinnvoll! Ich finde es bedauerlich, dass es angesichts dieses Leids überhaupt Motivspekulationen gibt.


vom 05.10.2007, 13.41
1. von vonferdl

jemand, der um diese uhrzeit so produktiv wie du ist, sollte nur in nachtschichten arbeiten.
;)

vom 05.10.2007, 12.17