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Über eine Elternforderung
Gestern hatten wir Elternabend.
Wie erwartet kam mal wieder folgende Frage:
"Bringen Lehrer durch Krankenstand versäumte Stunden ein? Schließlich zahlen wir ja."
Ich habe schon oft auch erlebt, dass Eltern dies sogar wollten, wenn das Kind krank war!
Der Direktor konnte geschickt darlegen, dass ein Einbringen des Unterrichts nach einem Krankenstand schon wegen der Raumknappheit nicht möglich sei. Außerdem sei unsere Schule trotz starker Teuerung in diesem Jahr immer noch die billigste im Vergleich zu anderen Bundesländern. Die Eltern würden mit ihren Beiträgen nur ganze 15% der Gesamtkosten abdecken. Eine Kollegin wies dann noch darauf hin, dass die Schüler unzählige zusätzliche und unbezahlte Unterrichtsstunden bekämen, sei es bei Proben, in Ensembles, bei Schülerkonzerten und da seinen ja auch die kostenlosen Nebenfächer.
Nun aber mal grundsätzlich, wo gibt es Berufe, wo man Krankenstände einbringen muss? Ich weiß, es gibt das, die Akten von Richtern bleiben zum Beispiel teilweise liegen, aber grundsätzlich ist das wirklich ein anmaßendes Ansinnen. Ob der, der so etwas fragt in seinem Beruf auch einarbeitet?
Wir Musiker sind in diesem Zusammenhang gebrannte Kinder. Wie oft wird mit Selbstverständlichkeit erwartet, dass man zum Beispiel in Kirchen oder bei Gemeindefesten gratis zur Verfügung steht. Das gibt es in keinem anderen Beruf!
Guten Morgen, liebe Tirilli!
Ja, ich liebe meinen Beruf, und zwar sehr!
Du schreibst von selbstverantwortlicher Arbeit: ja, genau: das ist schön, so gehört es, so sollte jede/r es sehen!
Und ich will niemandem etwas wegnehmen; bloß: es fehlt sehr vielen Menschen das Verständnis dafür, arbeiten zu müssen ohne sämtliche Annehmlichkeiten wie etwa des Abgesichertseins auch bei längerer Krankheit. Sie sind lieber wo "angestellt" als etwa FotogeschäftsinhaberInnen (da sind die guten Zeiten auch vorbei..).
Eines allerdings fällt mir schon auf: v.a. Beamte jammern liebend gerne, wie viel + schwer sie doch arbeiten müssten.. und wie ekelhaft die Chefin/der Chef doch sei. Sagt man zu ihnen aber dann, sie sollten doch diese offenbar so ungeliebte Tätigkeit aufgeben, also etwa selbständig werden: oh nein! Das ist diesen Personen dann doch zu viel an Risiko; also etwa keine geregelten Arbeitszeiten mehr, oder vierzehn Monatsgehälter.
Tja..
LG E.
vom 09.10.2009, 07.23
Danke liebe Elena!
Nur noch dies, das da entdeckte ich gerade eben.
Jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile, manche aber haben es schlimmer. Immer wieder diese Großkonzerne. Die Kleinen, seien es selbstständige Kaufleute oder Beschäftigte sind in Wahrheit Marionetten der ganz Großen mit ihren Lobbyisten in der Politik.
Nun schließen wir ab, ja?
Liebe Grüße!