Ausgewählter Beitrag

Weil der kleine Oberami gerade in Deutschland ist...

...dieses Thema heute:

Trendumkehr bei der Auswanderung

Amerikaner haben Sehnsucht nach dem "liebenswerten und sanften Lebensstil" in Europa. Immer mehr Menschen greifen nach der Möglichkeit, sich einen europäischen Pass zu besorgen. Das heißt aber nicht, dass sie gleich auch auswandern wollen, sie halten sich nur die Option offen, falls es in ihrem Land noch schlimmer wird.

Der konservative US-Immigrationsexperte John Fonte macht sich jedoch keine großen Sorgen über den neuen Trend. Er meinte: Die europäische Wirtschaft werde sich nicht lange halten, da die EU von "schwer sozialistischen Wohlfahrtsstaaten" dominiert werde.

Wir sind also "schwer sozialistische Wohlfahrtsstaaten" Aha!

Allein die Ausdrucksweise verrät viel! Das Soziale ist ein Schreckgespenst für die ach so christlichen konservativen Amerikaner. Es besorgt sie, etwa Steuern für die allgemeine Wohlfahrt zahlen zu müssen...

Es wundert mich nicht mehr, es ist nichts Neues. Auch meine ultrachristlichen amerikanischen Verwandten überraschten mich schon vor 20 Jahren mit dieser Ansicht.
die jungen Studenten waren zum Beispiel empört, dass man damals für das Studium bei uns nicht nur nichts bezahlen musste, sondern eventuell sogar ein Stipendium bekam. Dabei mussten meine Schwester und ihr Mann ihren ersten Sohn für mehrere Jahre an die Army "verkaufen" damit sie sich das Studium leisten können, und das, obwohl mein Schwager Akademiker und doppelter Doktor mit gutem Posten in der Ölindustrie war. Und doch, auch die Jungen lehnten unser soziales System als beinahe kommunistisch entschieden ab! Und so denken Menschen, die vor jeder Mahlzeit lange beten!

Der Bericht auf den ich mich oben beziehe findet sich hier:

Deutscher werden um 54 Euro

Nickname 11.06.2008, 22.32

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Veety

Es ist mehr als bezeichnend, dass in einem, ach so gläubigen Land, das eigentliche Grundprinzip der christlichen (Jesu) Lehre nicht verstanden wird. Ich möchte gar nicht wissen, was die Wanderprediger oder sonstigen Sektenschleudern so erzählen.
Und was das das steuerliche Ding angeht; spätestens dann, wenn erst arbeitslos, dann krank den lieben Ami trifft, fällt ihm - vielleicht - ein, dass das so merkwürdige Europa (und das auch nicht überall) durchaus so seine Vorteile hat. Erst so gut wie keinen Urlaub, dann in nullkommanichts arbeitslos, anschließend ohne Stütze (je nach BStaat) und Wohnsitz, ohne weitere Krankenversorgung ... das hat doch was, oder?
Auswandern in EU-Staaten? Je nachdem durchaus, auswandern in die Unfreien Staaten von Amerika (dessen Präsidenten nur mit den entsprechenden Dollars überhaupt wahlfähig sind)? Im Leben nicht.

Ich kenne eine ganze Reihe Amerikaner persönlich, habe aber sehr oft genau die gleichen Erfahrungen bei Gesprächen gemacht wie du. Es ist einfach hoffnungslos - und erinnert mich doch ein wenig an gewisse Zeiten der staatlich geförderten Gehirnwäsche. Funktioniert offensichtlich gut.
Schade eigentlich.

vom 12.06.2008, 00.42
1. von Eveline

Das mit der Doppelstaatsbürgerschaft stimmt - dem Ami ist das wurscht ;)

Den Rest hab ich jetzt mit großer Verwunderung gelesen - bin aber nach ein bisserl Nachdenken doch nicht mehr so verwundert...

Gut ist, dass der kleine Oberami das letzte mal als das hier ist, nicht unbedingt wegen dem hier sein, sondern wegen dem sein.....

vom 11.06.2008, 23.53