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Wettbewerb

Heute war ich direkt nach der Arbeit zum Finale eines internationalen Violinwettbewerbs gefahren. Die 5 Finalisten, zwischen 13 und 25 Jahre alt, waren alle Ausnahmekönner, echte Meister auf ihrem Instrument. Ein 20-jähriger Pole hat verdient gewonnen.

Ich war zwar dort, aber eigentlich mag ich Wettberwerbe überhaupt nicht. Es geht für meinen Geschmack zu hart zu. Die Leistungsschere zwischen den 5 Geigern war minimal und trotzdem mussten 2 von ihnen ohne Preis heimgehen. Sie taten es sichtbar deprimiert. Die Gesellschaft aber applaudierte den Siegern. Beinhart ist das. Ein Jahr intensivste Arbeit, berechtigte Hoffnungen und direkt vor dem Ziel das Out.
Wir kennen das ja vom Sport und auch da denke ich immer: Wie verrückt, der 4. ist doch annähernd gleich gut wie der erste!

Nickname 07.12.2007, 00.41

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Astraryllis

Hallo Tirilli,

gerade habe ich Dir einen langen Kommentar geschrieben, aber der war dann plötzlich irgendwie weg, weil ich aus Versehen auf irgendeine ungute Tastenkombination gedrückt habe.

Deshalb hier noch mal ganz kurz:
In unserer Leistungsgesellschaft gilt Ehrgeiz als höchster Wert, der schon den ganz kleinen Kindern vermittelt wird. Und Eltern bleibt auch gar nichts anderes übrig, als ihre Kinder auf Ehrgeiz und den Vergleich mit anderen zu trimmen, denn wenn ihre Kinder als einzige nicht auf Leistung und Erfolg aus sind, dann bleiben sie einfach auf der Strecke. Und sie werden ihren Eltern bestimmt mal nicht all zu sehr dankbar sein, wenn es im besten Falle für eine Lehrstelle in einem ungeliebten Beruf reicht.
Ich denke, Du und ich wir wissen, dass Musik auch etwas mit Freude und Lebensfreude zu tun hat und dass man sich auch einfach mal hinsetzen musizieren kann, außer purer Freude am Tun, ohne Erfolgsdruck. Aber so viele Menschen wachsen ohne diese Erfahrung auf.

Mit lieben adventlichen Grüßen,
Astraryllis.

vom 09.12.2007, 16.37