Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Musik

Udo Jürgens

Eigentlich höre ich nur sogenannte E-Musik. Trotzdem traf es mich mitten ins Herz, als ich vom plötzlichen Tod des großen uns so sympathischen Entertainers hörte. Gerde unlängst noch hatte man doch die Show zum 80ger gesehen und er wirkte so fit und jung!
Er war wohl fast jedem so vertraut wie ein guter Verwandter. 

Richtig traurig bin ich, bin selbst überrascht, wie sehr.

Udo Jürgens war übrigens mein Landsmann und als Jugendliche jubelte auch ich ihm mal bei einem Livekonzert in unserem Theater zu und konnte ihn manchmal in seinem Motorboot am Wörthersee beobachten, meist, wenn er weibliche Fans mit ins Boot nahm. Seinen Bruder sieht man oft in meinem Stammlokal.

Udo Jürgens war nicht nur Schlagersänger. Er war auch ein sehr guter Komponist. Und hochmusikalischer, ja genialer Darbieter seiner Lieder. Außerdem war er der erste im deutschen Sprachraum, der seinen Texten sinnvolle und engagierte Inhalte verpasste. Und er wurde immer noch besser!

Wie gut, dass dieser große Künstler nach einem geglückten Leben die große Gnade eines schnellen Todes geschenkt bekommen hat. Er starb, wie man es sich nur wünschen kann! Aber die, die zurück bleiben trifft es hart, so unvorbereitet und so ganz ohne Abschied.
Seinen Angehörigen wünsche ich viel Kraft in dieser schweren Stunde.

Nickname 21.12.2014, 23.26 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine tolle Inszenierung

Heutzutage werden Opern fast gar nicht mehr in ihrem historischen Kontext aufgeführt. Moderne Inszenierungen sind in! Sehr oft, scheint mir, will sich der Regisseur eher selbst verwirklichen, das geht vor, er will ins Zentrum der Berichterstattung. Früher waren es die Dirigenten, jetzt sind es die Regisseure über die man spricht. Die ursprüngliche Oper wird nicht mehr als Gesamtkunstwerk gesehen.

Was habe ich da schon alles erlebt! Wenn zum Beispiel in Mozarts Don Giovanni ein Auto geräuschvoll auf die Bühne fährt, oder wenn Bellinis Norma, eine vorchristliche Priesterin, mit katholischem Nonnengewand angetan, das Holzkreuz in der Hand, ihre Götter anbetet... tja, dann stehen mir die Haare zu Berge!

Aber es gibt Ausnahmen. Manchmal gelingt sowas! Nämlich dann, wenn es die Handlung verstärkt und Umstände nachfühlbarer macht. So unlängst gesehen in der Barockoper "Giulio Cesare in Egitto" - "Julius Cäsar in Ägypten" von Georg Friedrich Händel im Stadttheater Klagenfurt. Unten Bilder ansehen!

Ich war hin und weg, so toll war das! Begeisternd die Sänger, besonders die innige Golda Schultz in der Rolle der Kleoparta. Auch 3 Countertenöre sangen. Und wie schön! Großartig die Schauspielkunst, das Orchester mit seinem Barock-Sound und den zusätzlichen Lauten im Continuo, das Bühnenbild, die Kostüme und die Inszenierung, alles wunderbar! Am Ende bedankt sich das Publikum bei jeder Vorstellung mit stehenden Ovationen!

Barock mit zeitgemäßem Bühnenbild? Ja, da ging´s! Weil es an das heutige Ägypten erinnerte. Ich allerdings dachte mehr an russische und ukrainische Oligarchen, so aktuell wirkte der Konflikt zwischen Cäsar und seinem Widersacher, dem Tolemeo, der wie ein verkommener ultracooler russischer Neureicher daherkam. (Der ist tatsächlich Russe.)

Nun, ich weiß ja, von so einem Theaterthema habt ihr ja nichts, man muss es gesehen haben. Aber seht mal die Fotos, vielleicht interessieren die jemanden?

Fotogalerie (ein wenig runter scrollen)
Im You Tube (Wird ein wenig zu viel drübergequatscht)

Nickname 18.03.2014, 01.37 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Noch einmal Abbado

Nickname 22.01.2014, 11.19 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Claudio Abbado ist gestorben

Ich war entsetzt als ich das hörte, es ist mir ins Herz geschossen, ich trauere um diesen ganz besonderen Menschen, Musiker und Dirigenten.
Schon als Studentin hatte ich ein Plakat von ihm in der Bude hängen. Fast alle Musikstudentinnen schwärmten ja von ihm! ;-)

Und als ich ihn dann später selbst erleben durfte, war ich tief beeindruckt. Er hatte solch ein Charisma! Und war zugleich ungemein bescheiden! Er half uns sogar, einige Stühle zu verstellen, oder wartete auch mal geduldig. Dabei war er schon lange DER Megastar unter den Dirigenten.

Ich hatte das Privileg, als Chorsängerin bei zweien seiner überaus seltenen Bachkonzerte mitwirken zu dürfen. Hier habe ich noch ein Foto:



Mir Hermann Prey und dem Bach-Ensemble des London Symphonie Orchestra.
Ich bin die Kleine ganz rechts. Aber klein bin ich gar nicht! Auf dem Podest war halt für mich kein Platz mehr. :-)

Unglaublich langsame Tempi wählte er bei den Chorälen, daran erinnere ich mich noch genau. Aber durch seinen einfühlsamen Genius war auch das stimmig.

Von einem besonderen Erlebnis in Laibach kann ich noch berichten.

Das Konzert fand im Freien statt und sämtliche Straßen der Umgebung waren für den Verkehr gesperrt worden, um absolute Ruhe zu erreichen. Es war ein, wie ich glaube, mit Riesenplanen überdachter Hof, aber an den Rändern des Areals standen Bäume.
Das Bachkonzert war im Laufen, irgend eines der Brandenburgischen Konzerte erklang gerade, da geschah es! Eine Nachtigall begann zu singen! Sie sang wunderschön und war nicht im mindesten leiser als das kleine Orchester. Und wie sie sang, sowas hatte ich noch nie gehört!
Abbado drehte sich während des Dirigierens ganz kurz um und suchte sie, blieb weiterhin ernst und konzentriert bei der Sache. Oder lächelte er? Ich weiß nicht mehr. Es hätte zu ihm gepasst. Wohl jeder konnte spüren: Er akzeptierte diese außergewöhnliche Konkurrenz der Natur und nahm sie fast freudig hin. Dies zeigte seine Einstellung der Welt gegenüber. Er spürte das Besondere des jeweiligen Moments, vielleicht war das auch eine seiner Stärken, diese Konzentriertheit auf das, was gerade war.
Bachs Musik und Nachtigallklänge zugleich, wer kann schon von sich behaupten, das erlebt zu haben?

Abbado war wohl die magischste Persönlichkeit, der ich jemals begegnen durfte.

Ich hoffe, er ist jetzt selig!

Nickname 20.01.2014, 22.46 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Song Contest 2013

Das ganze Jahr über höre ich keine Popularmusik, nicht mal einen Song. Aber den Song Contest schau ich mir an. Hauptsächlich weil ich wissen will, was aktuell ist, wie was ankommt und besonders, wie gewertet wird. 
Ich für meinen Teil bewerte vor allem die Musikalität der Interpreten und die "Qualität" der Songs.

Moldavien wäre mein Favorit.
Viele andere sind so ähnlich, dass ich nicht werten könnte.
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Deutschland... hm... ist mir zu austauschbar. Vielleicht wird man das jetzt nicht gerne hören, aber für mich ist das Konserve. Nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht schlecht, nicht gut, nichts Auffälliges, nichts Gefühlvolles, nichts Regionales, nur Kommerz.

Am ehrlichsten finde ich Griechenland und Italien. Weil sie ihren Regionalsound bieten, den sie selbst mögen, eben ihren eigenen.

Nickname 19.05.2013, 00.02 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Stille und Klang

Es ist gleich Mitternacht. Draußen ist es ganz still. Es hatte bis zum Abend laut getröpfelt, teilweise sogar geprasselt, aber dann kam der Schnee und mit ihm verschwand jedes nahe und ferne Lebenszeichen.

Eigentlich sollte man diese winterliche Stille nach vier Monaten ja schon gewöhnt sein, aber nachmittags sang die dreijährige Amsel so schön. Sie weckte kindliche Erinnerungen an duftende grüne Wiesen über die man tollen konnte und mit der man seine Knie grün färbte.

Warum ich weiß, dass die Amsel drei Jahre alt ist? Weil sie so eingängige Melodien singt, seit Jahren immer die gleichen. Ich hatte ihren Gesang letztes Jahr sogar aufgeschrieben und darüber ein "Lied der Amsel" komponiert.

Die Osterferien sind nun vorüber. Wir hatten all die Tage keinen einzigen Sonnenstrahl. Und ich war nie draußen gewesen! Naja, vom Einkaufen und den Fahrten zu den Feierlichkeiten abgesehen natürlich. Aber ich hatte mich in eine schöpferische Tätigkeit hineingekniet und war regelrecht darin versunken. Entstanden ist ein Quintett für Gitarren. Nur ein Satz mit fünf Notenseiten, also nicht lang, aber zwei weitere Sätze sollen noch folgen.

In meinen Tagträumen wünschte ich manchmal, eine Komponistin zu sein. Nun war mal Zeit dies nicht nur zu träumen, egal, wie gut oder schlecht ich das kann. Zeit, die mir das unleidliche Wetter bescherte.

Man zeigt ja gerne her, aber schade, hier geht das nicht. Sollte ich es nicht wagen, das jemand Bestimmtes zur Aufführung zu geben, muss ich wohl auf einen passenden Komponistenwettbewerb warten. Ich hab mich im Netz schon kundig getan. Aber leider, stets ist die Besetzung des Werkes genauestens vorgeschrieben und außerdem wird vom Komponisten meist jüngeres Alter verlangt. Damit kann ich leider nicht dienen. Und übrigens, Komponieren dauert lange, ist sehr langwierig. Eine Woche ist da nichts. Die Preisgelder belaufen sich aber im Schnitt auf nur 900 Euro. Wobei man teilweise das Recht zur Aufführung für Jahre verliert! Da würde ja jeder Wirtschaftstreibende sich auf den Kopf greifen! Aber im Kunstsektor ist das halt so.

Tja, vermutlich ab in die Schublade damit.

Nickname 03.04.2013, 00.35 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Betriebsblind

Das war ich, als ich die Leiter zu einem Rätsel machte. Total betriebsblind! Ich staune über mich selbst. Die Sache hat mit meiner Profession zu tun. Und weil das Thema für mich so selbstverständlich ist wie das Atmen, fürchtete ich gedankenlos sogar, da könnte man zu schnell drauf kommen. So ein Quatsch! *g*

Es hat mit Musik zu tun. Genauer gesagt, mit Musiktheorie.

Die Leiter hatte ich letztens für ein neues Arbeitsblatt gemalt. Für Schüler zwischen 7 und 10. Nun, ich zeig´s jetzt mal. Vielleicht will ja jemand sein Schulwissen wieder auffrischen? ;o)

tonleiter_leiter_kl.jpg

Es ist übrigens so, dass jeder dieser sogenannten Stammtöne sich anders anfühlt. Ich hätte für jeden Ton einen entsprechenden Vergleich aus unserem Alltag. So fühlt sich zum Beispiel der Grundton wie das Zuhause an, die erst Stufe, also hier das d, wie das Losgehen. Denkt mal an das Lied "Alle meine Entchen". Der erste Ton: Das Zuhause. Der zweite: Das Losgehen. Der dritte sagt, ob heiter oder wehmütig. U.s.w, u.s.w. 

Im Grunde ist dieses Thema faszinierend wie das Leben selbst: Jede Stufe einer Tonart lässt anderes empfinden, entsprechend den verschiedenen Situationen im Leben. Und genau das ist der Grund für diese immense musikalische Vielfalt. Habt ihr euch schon mal gefragt, wie es möglich ist, dass man mit nur 12 Tönen viele Millionen verschiedener Tonstücke erfinden kann?

Natur ist Vielfalt. Und auch Musik ist Natur. Das könnte ich beweisen! Dies wäre aber für ein Blog zu aufwändig, es würde ja ein ganzes Buch füllen.

Nickname 06.12.2012, 22.52 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Theatererlebnis

Theaterabo, manchmal hat man keine Zeit und tauscht den Termin.
"Das geht diesmal nicht, oder besser gesagt, erst bei Wiederaufnahme des Stücks im August."
Auweh! Ach ja, sämtliche Aufführungen waren ja sofort ausverkauft gewesen!
Da ertönte hinter mir eine Stimme: "Ich kann helfen, wollen sie vielleicht meine Karten?"
Hach natürlich, so ein Zufall!
"Jetzt müssen Sie Glück haben" sagte die Kassiererin. Denn während ich storniere und neu ausgebe, könnte jemand im Internet zuvorkommen, sind zwar nur einige Sekunden, aber durch einen einzigen Klick wären die Karten weg und das kam schon vor."
Es klappte. Und so hatte ich gestern das Privileg, die West Side Story von Leonard Bernstein in einer fabelhaften Inszenierung des Klagenfurter Stadttheaters zu sehen.
Die Lehre die man aus dem Stück ziehen kann, ist aktueller den je!
Die Schlußszene war phänomenal, Gänsehaut pur! Und da und dort sah man auch verschämte Tränen rollen.
Bei sowas geht mir das Herz über!

Nickname 21.05.2012, 00.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Genialer 15-jähriger spielt Kanun

Für alle diejenigen, die Sendung von der Eröffnung der Wiener Festwochen gestern trotz Interesses verpasst haben, zeige ich hier einen der interessantesten Programmpunkte. Diese Aufnahme ist allerdings nicht aus Wien und es ist nur der Anfang. Narek Kasazjan aus Armenien spielt die Kanun, ein orientalisches Zitherinstrument. Und das tut er derart virtuos, dass man sich nur fragen kann, wie so etwas überhaupt möglich ist! Am deutlichsten wird das übrigens beim 2. Link unten, (Semifinale) aber das Video dauert halt länger!



Narek Kasazjan wurde übrigens dritter beim Wettbewerb "Eurovision Young Musicians" dessen Finale eben bei der Eröffnung der Festspiele stattfand. Sieger wurde übrigens der norwegische Bratschist Eivind Holtsmark Ringstad, zweiter der österreichische Geiger Emmanuel Tjeknavorian. Sie werden noch berühmt werden, so viel scheint sicher!
Falls ihr die Eröffnung im 3sat gesehen habt, wen fandet denn ihr am besten?

So spielte Narek Kasazjan mit 12  
Semifinale ist wirklich hörenswert! Der Wahnsinn! Etwa in der Mitte der Aufnahme findet sich übrigens das Lied "Mein Hut, der hat drei Ecken" mit Variationen. Im letzten Stück sind dann die Töne derart schnell gezupft, dass man schon fast einen durchgehenden Ton hört.

Nickname 12.05.2012, 22.48 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Amselterror!!

12amsellied.jpgSie macht mich
wahnsinnig!!

tii-ii-titi-tii-iii
tii-ii-titi-tii-iii
und immer
wieder...
tii-ii-titi-tii-iii
tii-ii-titi-tii-iii
tii-ii-titi-tii-iii


Ca. 5000 Mal am Tag immer dieselbe Melodie. I werd narrisch! Tschutschiiii fass!

Demütig sein, gaaanz demütig... rroooaaaaarrrrrr!
Sie hat schließlich auch ein Recht sich zu verwirklichen... nöl. 

Ich hab aufgeschrieben was sie singt. So im Sinn von "gut, dass wir mal darüber gesprochen haben" wie der Psychologe sagen würde. Half nix, Ohrwurm kriecht quer, diagonal und in Kreisen durchs Hirn, Ganglien krampfend!!! Herr Amsel singt zwar 3 Motive, die oben notierte Weise aber hundertmal öfter als die anderen, im Schnitt sicher einmal pro Minute.
Und ich? Arbeite an einer Komposition "Das Lied der Amsel" für Sopranino Gitarre und Bassflöte, komm aber.... tii-ii-titi-tii-iii  nicht so recht weiter.... grrrr!

"Stört euch die Amsel auch?" fragte ich den Nachbarn der mit Frau stets den ganzen Tag im Garten schuftet. "Hm? Wieso?" Es klang, als hätte er nie was gehört, nichts bemerkt, ausgeblendet.... sowas fass ich nicht!

Amselgesang ist etwas Schönes, Göttliches, find ich ja auch! Aber bitte nicht so, keine
ausgeklügelten Melodien bitte!! DAS IST EINE ZUMUTUNG lieber Gott, huhuu hörst du mich?!

Nickname 28.04.2012, 00.36 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL