Blogeinträge (themensortiert)

Thema: nachdenklich

nur ein wenig erdenschwer

In Phasen in denen man sich nicht mag denkt man: Warum lesen überhaupt Leute bei mir? Und dann auch noch solche die man so sehr schätzt...
Ich mit meinem kleinen Leben....

Sagt bitte jetzt nichts, solche Phasen sind doch ganz normal. Wenn ich mich nicht hinterfragen würde bliebe ich nur am Fleck stehen.

Nickname 21.01.2006, 13.26 | (9/7) Kommentare (RSS) | TB | PL

noch einmal

Renate schrieb in einem Kommentar:

"Gestern abend wollte ich mir die DVD "Der Pianist" anschauen, aber nach 30 Minuten hab ich ausgeschaltet, weil mir die Geschichte (Juden-Ghetto in Warschau) zu schrecklich. Ich kenne die Wahrheit, aber muss ich sie mir immer wieder anschauen?

Ich weiss nicht, ob ich das Leben dadurch nicht in seiner ganzen Bandbreite verstehe ...."

Ich halte es für mich so:

Früher, besonders so zwischen 18 und 25 hatte ich mich intensiv mit den Grauen der Geschichte befasst. Ich sah den Hiroshima-Film, hörte wenn es um Gaskammern, Stalin, Idi Amin, Pol Pot und andere ging genau zu und ließ mich intensiv auf alle ähnlichen Themen ein. Dabei wusste ich gar nicht genau was ich suchte, ich weiß es immer noch nur unbestimmt.
Jetzt wo ich es kenne schalte ich auch meist weg. Genau wie Renate sagt, ich muss es mir nicht mehr ansehen. Aber dann muss ich doch manchmal wieder der Fratze ins Gesicht sehen. Vielleicht weil ich eben noch nicht verstanden habe warum.

Filme in denen Menschen der Spannung wegen abgeknallt werden kann ich übrigens überhaupt nicht mehr sehen. Durch viel Fernsehabstinenz bin ich weniger abgebrüht als früher. Auch bei Büchern ist es so. Unlängst las ich einen Ken Follet, meinen ersten, nicht fertig weil ich merkte, eine der Hauptfiguren wird bald von Nazischergen ermordet werden. "Mitternachtsfalken" heißt das Buch.

Ich bin ein Weichei, ich weiß! Und eines das jetzt ganz schnell in die Schule eilt ;-)

Nickname 11.01.2006, 13.17 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

verstehen-begreifen

In Österreich hat sich heute das vielleicht schlimmste Verbrechen der Nachkriegsgeschichte ereignet. Ich kann und will es hier gar nicht beschreiben, zu grausig sind die Details.
Warum ich es trotzdem erwähne hat den Grund, dass es mich beschäftigt.
In solchen Fällen denke ich nicht nur an die verzweifelten noch lebenden Opfer, ich grüble auch immer über den Täter. Was hat aus einem süßen kleinen Jungen der er ja auch mal war, ein solches Monster gemacht? Was ist in nur seinem Leben passiert, dass ihn so werden ließ? Ich würde es gerne wissen. Nicht um zu entschuldigen, auch nicht um zu verstehen, das wäre wohl kaum möglich, aber um zu begreifen.

Wenn man das Dunkle abtut, versteht man das Leben doch nicht in seiner ganzen Bandbreite?

Nickname 10.01.2006, 21.17 | (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein neues Hoffen

"Die alte Schuld sei ausgestrichen
und ausgetilgt der alte Fluch"

(Aus einem Gedicht von Karl von Gerok)

So las ich bei Engelbert. Es ist ein wunderschönes Gedicht, dieser Wunsch klingt gut, aber ist er real?


zoom >>>  <<< zoom

Die alten Geister werden wir nicht mehr los, sie sind in uns und begleiten uns auf allen Wegen.
Aber man kann sich mit ihnen versöhnen, ihren Sinn begreifen und sie so für sich nutzbar machen. 
Und eines Tages, wenn wir ganz unbefangen zurück blicken können, dann haben wir viel mehr gewonnen als aller Reichtum dieser Welt uns bieten könnte:

Innere Freiheit für eine neue Zukunft!

Nickname 31.12.2005, 17.13 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Fernsehtipp

Heute 23.05 Uhr in ORF 2

In der immer interessanten religionsphilosophischen Reihe "Kreuz & Quer" ist heute das Thema:

Die Erschütterung - Leben nach dem Tsunami

"In Extremsituationen wie der Flutkatastrophe in Asien stoßen Menschen an ihre Grenzen. Ausgelöst durch ein Seebeben, hinterließ die Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 auch eine Erschütterung im Weltbild der Betroffenen" schreibt der Redakteur des ORF.

Nachdem ich gestern die erschütternde Dokumentation über die Katastrophe gesehen hatte interessiert mich heute eher, wie Menschen durch ihre schrecklichen Erlebnisse ihr Weltbild verändert haben. Ich denke, man kann von ihnen etwas lernen. 

Nickname 20.12.2005, 22.27 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Elisabeth Kübler-Ross

Heute war im 3sat ein Dokumentarfilm über diese berühmte Sterbeforscherin. Leider habe ich ihn erst ab der zweiten Hälfte gesehen, hoffentlich wird der Film "Dem Tod ins Gesicht sehen" bald einmal wiederholt! Ich war wieder einmal fasziniert von dieser Frau, die so unendlich viel für die Sterbebegleitung geleistet hat.

Oft hätte ich gern mitgeschrieben, so interessant sprach sie.

Besonders beeindruckte mich, als sie von ihrem Besuch im Vernichtungslager Treblinka erzählte. Dort fielen ihr viele von Kindern an die Wände geritzte Schmetterlinge auf. Ein Gleichnis für den Tod bedeutete das für sie. Elisabeth Kübler-Ross ist überzeugt davon, dass unser Körper einem Kokon gleicht der sich öffnet wenn er zu sehr verletzt ist und unsere Seele wie einen Schmetterling in eine neue Ebene entlässt. Die Kinder dort in diesem Grauen des Vernichtens hätten es erahnt meinte sie. "Gewusst" sagte sie sogar.

Ich glaube auch daran.

Nickname 04.12.2005, 23.56 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Warum gibt es Schönheit?

Sie wird evolutionsbedingt nicht gebraucht.
Ist sie eine Art Gottesbeweis, oder bilden wir sie uns nur ein?

Für mich ist sie Quelle meines spirituellen Denkens. Wenn ich Schönes sehe scheint mir eine Schöpfung aus reinem Zufall unmöglich.
Manchmal kommt sie mir wie eine Entschuldigung für all die unsäglichen Hässlichkeiten vor.

Sie hilft uns, manches zu ertragen.

Aber sie ist auch einfach da, für niemanden, einfach so. Da denke ich zum Beispiel an die Tiefen des Ozeans, dort wo nie ein Licht hinkommt. Auch dort findet man die schönsten Farben und Formen.

Die Schönheit jenseits unseres erfahrbaren Sinnessystems ist aber das tiefste Geheimnis.
Ich spüre sie wenn ich ganz still den Himmel betrachte. Aber manchmal fühle ich sie auch durch den ganzen lauten Trubel hindurch, gerade wenn ich mittendrin bin.

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Nickname 21.11.2005, 12.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Lasst mich einmal lamentieren!

Liebe Stammleser, irgendwie denke ich, ihr könntet in letzter Zeit erwartungsvoll in meinen Blog geklickt haben, dann aber enttäuscht worden sein.

Die lustige Tirilli, wo ist denn die?

Ich empfinde eine Erwartungshaltung eurerseits und fühle mich manchmal davon beeinflusst. Eh meistens lustvoll aber nicht immer.

Tja, die heitere Tirilli ist schon noch da, im Moment fühlt sie sich aber herbstlich erdenschwer.

Ich kann im Moment gar nicht verstehen warum ihr überhaupt so treu immer wieder hier lest. 
Ich empfinde alles als blöd was ich so machte und schrieb. Es wiederholte sich, Fotos, die Art etwas zu sagen, der Stil bekommt Patina. Die politischen Anliegen sind auch schon alle weggeschrieben.

Wieder mal eine Bloggerkrise. Soll ich überhaupt noch weitermachen, frage ich mich manchmal?
 
Danke jedenfalls für eure Treue!

Nickname 20.10.2005, 12.29 | (9/7) Kommentare (RSS) | TB | PL

Noch einmal "Katarina"

Diesen Link habe ich heute zugeschickt bekommen:

Dramatische Bilder auf der Webseite der New York Times. Vom Sturm, aber auch von den folgenden Tagen.

Nicht ganz aktuell, aber dann wieder teilweise leider doch. New Orleans wurde ja durch "Rita" wieder überschwemmt.

Nickname 25.09.2005, 19.25 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eiskalte Gefühle

Solche Reaktionen sind für mich immer wieder ein Schock.

Sie lassen ahnen, wie viel Unglück in der Welt auch durch Gedankenlosigkeit entsteht.

Denn helfen wird ganz allgemein jemand der schnell "selber Schuld" ruft vermutlich kaum.

Es ist immer wieder die Unfähigkeit mitzuempfinden, die über Menschen drüber fährt wie ein Orkan.

Nickname 24.09.2005, 12.37 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL