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Wasserräuber Coca-Cola

 Im indischen Bundesstaat Kerala hat Coca-Cola vor fast 4 Jahren ein großes Werk gebaut und die Genehmigung erhalten, täglich 800.000  Liter Wasser aus dem Boden zu entnehmen.
Die Folgen sind dramatisch. Der Grundwasserspiegel ist inzwischen um 30 Meter gesunken, die Brunnen in mehr als 50 Dörfern der Umgebung sind völlig ausgetrocknet! Die Bauern der Umgebung mussten teure Pumpen kaufen, aber Stromversorgung gibt es höchstens 4 Stunden am Tag. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 200 Euro pro Monat, aber nur wenige können sich das leisten. Das Wasser reicht vielerorts nur noch für Mensch und Tier, die Felder veröden. Dies führte aber nicht nur zu Ernteverlusten, auch Wasserverseuchungen werden ein immer größeres Problem. Der pH-Wert ist mit 3,5 hochgradig sauer, der Wert für die gesamten im Wasser gelösten (Schad-) Stoffe (TDS) überschreitet mit 9.624 den Grenzwert von 2.000 deutlich. Dies alles mit Billigung der indischen Regierung, die bisher alle Protestmärsche der Bauern mit Polizeigewalt auflösen ließ.

Es bliebe den Anwohnern nur noch die Möglichkeit, im Coca-Colawerk zu arbeiten, dort werden aber billigere Tagelöhner aus anderen Regionen bevorzugt. Sie arbeiten für einen Mindestlohn und entgegen der Beteuerungen der Werksleitung gibt es kein soziales Netz. Ein Arbeiter in der Fernsehsendung die ich gerade sah, sprach von 50 Cent für eine Nachtschicht!
Den Bauern bliebe nur, Cola zu trinken, das kann sich aber keiner leisten. Sie haben aus Protest ihre Gegend zur Colafreien Zone erklärt und bleiben friedlich wie zu Ghandis Zeiten.

Ich mache mit!  Bis von dort Nachrichten über Verbesserungen kommen trinke ich keine Pepsi- und Coca-Cola mehr. Erzählt das auch euren Kindern!

Als Großsponsor der bevorstehenden Fußball-WM gibt sich Coca-Cola sportlich und fair. Die wahre Fratze sieht man nicht, aber man kann sie ergoogeln.

Protestierende verhaftet
Wasserräuber Coca-Cola
Gericht erlaubt Coca-Cola Grundwasserentnahme (unten)

Nachtrag: Gerade läuft im Fernsehen dasselbe Thema, nur  aus anderen Ländern. Wo man hinsieht, die Konzerne nützen die unvollkommene Gesetzgebung in den Entwicklungsländern brutal aus und wer profitiert davon? Wir. Noch, denn die Firmen wandern von hier ab um die Menschen dort zu billigen Arbeitssklaven zu machen. Aber lange wird die Rechnung nicht aufgehen, durch steigende Arbeitslosigkeit werden sie uns als Kunden verlieren. Das Geld landet zum Beispiel hier. Bleibt nur, sich bewusst zu machen wie mächtig man als Konsument ist.

Kauft möglichst viel Ware aus eurem eigenen Land!

Nickname 01.06.2006, 00.02

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Kommentare zu diesem Beitrag

7. von Mo

Weiterführend zu Pat:
Der ganze Konsumrausch, alles Neue haben zu müssen, über jedes noch billigere Sonderangebot 10fach informiert zu werden, und überhaupt, die Einstellung "GEIZ IST GEIL" in unseren Köpfen zu haben, ist vorrangig den Medien zuzuschreiben. Da Medien mehr von den werbetreibenden Firmen als von den Rezipienten bezahlt werden, werden wir mit so viel Werbung wie noch nie konfrontiert. Man kann sich dem doch schon gar nicht mehr entziehen (zB sind bei den deutschen Privatsendern die Werbefenster teilweise schon gleichgeschaltet). Der Rezipient wird zum Konsument, denn die Medienunternehmen verkaufen ihren Hauptsponsoren nun mal die Aufmerksamkeit der Zuschauer, das Unterhaltungsprogramm wird zu "Werberahmenprogramm".
Darum sind die Markennamen und grossen Firmen in unseren Köpfen, und wir finanzieren sie zu Multis.
Trauriger Kreislauf, und viel Schaden entsteht...

Viele liebe grüsse vom Genichtelten!

vom 04.06.2006, 21.46
6. Trackback von Absurd-AG

Es ist ein Irrtum anzunehmen, nur „Billigprodukte“ werden ausbeuterisch produziert
Aus einem Kommentar bei Tirilli:
„…..die Sache hat leider einen Haken: GEIZ IST GEIL. Und solange diese Einstellung in den Köpfen der Menschen herumirrt, wird es immer sowas geben. Solange sich die Leute auf Billigware stürzen und damit genau...

vom 03.06.2006, 04.03
5. von henrjke

ich liebe cocacola- aber ich trinke schon lange keines mehr- eben aus diesen gründen! ich versuche auch bewusst einige dinge dieser korrupten wirtschaftsproduktionen zu meiden. es gelingt halt nicht immer. so kaufe ich z.b. nicht mehr mehr bei tchibo oder eduscho ein (obwohl die so nette dinge haben), denn seit ich weiß, dass diese beiden von kinderarbeit aus dem asiatischen raum leben, ist bei mir der ofen aus! gottseidank bin ich ja kein so sportlicher typ, der immer wieder sportgewand- und schuhe braucht. ich wüsste nicht, welche marke ich kaufen sollte (alle! schuhe z.b. werden in den billiglohnländern hergestellt!!!)
wenn man so darüber nachdenkt, kommt einem eigentlich die verzweiflung; nämlich darüber, wie man diesem teufelskreis, der sich immer weiter ausdehnt,entkommen kann. man weiß ja so vieles nicht!
also, keine coca!
henrjke

vom 01.06.2006, 18.54
4. von Frau Waldspecht

Ich bin immer wieder bemüht, Produkte aus eigenem Lande, ja aus der eigenen Region zu kaufen. Aber es gelingt nicht immer.
Ob so ein Boykottaufruf allerdings die Wirkung erzielt? immerhin sind auch hier in Deutschland sehr viele bei der Firma *CokaCola* beschäftigt und auch deren Arbeitsplätze wären bei einem Verzicht gefährdet...
Dein Thema ist mal wieder ein Faß ohne Boden, man könnte stundenlang darüber diskutieren.
Ich mag net jammern und nicht klagen, aber auch uns fehlen nach der Erhöhung einiger Abgaben und Senkung des Stundenlohns einige Eurönchen im Monat.
Und wir sind der sogenannte Mittelstand, der eigentlich die Wirtschaft ankurbeln sollte...
Über die Gehälter der Manager möchte ich mich nicht äußern und auch nicht weiter darüber nachdenken. Sonst packt mich die Wut...
Liebe Grüße, Anette

vom 01.06.2006, 14.08
3. von Pat

Tja, liebe Tirilli, die Sache hat leider einen Haken: GEIZ IST GEIL. Und solange diese Einstellung in den Köpfen der Menschen herumirrt, wird es immer sowas geben. Solange sich die Leute auf Billigware stürzen und damit genau diese Aktionen, Ausnutzung von armen Ländern, Kinderarbeit etc. unterstützen, wird sich daran nichts ändern. Denn eine Ware, die den "normalen" Handelsweg geht, hat nunmal ihren Preis. Vielleicht entsteht in einigen Jahren ein umdenken, aber es ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit nötig.
LG Pat

vom 01.06.2006, 12.46
2. von Anne

Erstens mag ich keine Cola,zweitens kaufen wir grundsätzlich fast alles aus unserem Ländle,wobei ich es auch völlig bescheuert findet,wenn z.B.innerhalb des Ländle, Milch von A nach B und B nach A transportiert wird
Obiges Thema läßt wieder wütend und hilflos werden... wut

LG Anne

vom 01.06.2006, 10.40
1. von Eveline

Machen wir eh - soweit möglich ;)
Dazu noch "im Ort", weil sonst stirbt der auch.....

Busserl, und weg ;)

vom 01.06.2006, 00.40