Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Geschichtchen

Eve



Sie ist inzwischen 65. Einst flog sie in den Armen ihrer Puppenmami von Santiago de Chile nach Österreich. Wirklich nur mit der Puppenmai! Sonst war da niemand. Die altmodischen schweren Rollschuhe mit Metallrädern über die Schulter der Puppenmami gehängt, zählen ja schließlich nicht in dem Zusammenhang. 

Beim Umsteigen in Frankfurt, ließen die Stewardessen die kleine zehnjährige Puppenmami einfach vor deren Pausenquartier stehen. Sicher mehr als eine Stunde lang. Draußen neben dem Rollfeld. Im heißen Sommer. Ohne Sitzgelegenheit. Eine schüchterne Deutsch-Chilenin die absolut nicht verwöhnt war, nahm sowas natürlich unkritisch hin und dachte höchstens: "So ist die Welt." 

Tja, so waren Kindheiten damals. Oft recht lieblos.

Nickname 22.11.2023, 23.15 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vier Tier-Erlebnisse in diesem Sommer

Der Mäusebussard fliegt regelmäßig hoch über meinem Haus und zieht seine Kreise von West nach Ost. Durch seine Rufe kann man ihn entdecken. Heuer sind es manchmal sogar schon drei Tiere. Unlängst rief vom Himmel aber noch jemand anderes! Ich konnte beobachten, wie eine Krähe mit krächzender Stimme hoch oben unentwegt direkt unter dem Bussard kreiste und sich dabei nie in seiner Bahn irrte. So verhinderte die mutige Krähe den Sturzflug des Raubvogels und schütze vermutlich ihr Nest. Faszinierend!

***

Am Radweg. Es kam eine schmale Stelle, rechts ein steiler Hang, oben begrenzt von einem Zaun, links die Lärmschutzwand. Genau dort kam mir ein Radfahrer entgegen und wir mussten darauf achten, gut aneinander vorbei zu kommen. In diesem Moment schrie ein junger Vogel am Boden auf. Einer, von dem ich solch eine fast menschliche Stimme nie erwartet hätte: Es war ein Elsterbaby das umher taumelnd nur äußerst knapp meinem Reifen auszuweichen vermochte. Genau in dem Moment gellte über mir die klappernde Stimme der ansonsten so scheuen Elstermama. Es klang, als würde sie ihrem Jungen zurufen: Ich bin verlässlich da und lasse dich nicht im Stich!

***

Ich war schwimmen. Etwas weiter weg entdeckte ich zwei von mir so sehr geliebte Haubentaucher. Ich schwamm näher zu ihnen, aber nicht zu sehr, sie sind scheu. Tatsächlich tauchte sofort einer ab. Aber dann... tauchte dieses süße Tier fast direkt neben mir auf, einen silbernen Fisch im Schnabel! Überrascht und begeistert verhielt ich mich möglichst ruhig. Die Haubentaucher-Mama brachte den Fisch zu ihrem Jungen und ich konnte zusehen wie sie ihn übergab. Hach, wie schön dieses Bild war....

***

Zum Abschluss eine traurige Geschichte.
Ich hatte ein Huhn. Ja wirklich! Eines Tages lief eines in meinem Garten herum! Aber es war fotoscheu! Immer wenn ich es fotografieren wollte, versteckte es sich in der Hecke. Ich rief den vermuteten Besitzer an. "Meine Katz will es jagen, holen Sie es bitte!" Er daraufhin: Wenn es weg ist, iss des a wurscht!" Pfff. Ich lag dann auf einer Liege in der Wiese. Immer wenn das Huhn an mir vorbei trippelte gackerte es freundlich. Aber ich machte mir Sorgen. "Wie soll das nun weitergehen?" Dann verschwand das Tierchen wieder in der Hecke am entferntesten Ort des Gartens. Ich aber musste mal und ging ins Haus. Nur zwei Minuten später war es im Wohnzimmer! So schnell! Ich konnte das nicht fassen! Es dauerte, bis ich das arme verwirrte Hühnchen wieder draußen hatte! 
Eine Nacht später dann im Garten der verzweifelte Schrei direkt unter meinem Fenster. Erschütternd! Ich sah es nie wieder. Ob ein Fuchs sich unter dem Gartenzaun hereingedrückt hatte? Ich werde es nie wissen.

Zum Andenken



Nickname 18.08.2023, 01.54 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Uff......

Immer, wenn ich die Dusche laufen lasse bis das Wasser warm ist, das dauert bei mir, kommt Frl. Tschutschinella daher. Aus Neugier und zum Spielen. Das Wasser lief also und ich wartete splitterfasernackt auf Warmwasser. Aber draußen am Gang räkelte sich hörbar Frl. Tschutschi. Sie lag an der Wand hinter dem Hometrainer, genau dort, wo ich schwer hinkomme. In Erwartung des "Fass-mich-nicht-an-Spiels" hatte sie sich schon zur Seite gerollt, den Rücken zu mir gewandt. Da konnte ich sie doch nicht ignorieren? Als ich nun da so ganz ohne was am Boden kniete und mich über die Schreie und absichtlich daneben schlagenden Pfotenhiebe der Katze amüsierte weil ich ja sanft zu ihr hin gestupst hatte, hörte ich plötzlich ein verdächtiges Rauschen aus dem Badezimmer.
Der in der Bodenwanne liegende Duschkopf hatte sich verdreht! Ich eilte hin, rutschte mit vollem Schwung auf den schon überschwemmten Fliesen aus und knallte ungebremst mit Kopf und Rücken auf den Boden. Noch im Fallen dachte ich, sollte jetzt was Schlimmes sein, würde keiner meine Hilferufe hören! Es tat weh, oh richtig weh. Aber es war nichts passiert. Ich blieb liegen und ächzte eine Zeit lang laut. Frl. Tschutschi sah mit großen Augen zu, einen Krimi-Blick hatte sie aufgesetzt, echt jetzt! Sie starrte neugierig und mitleidlos. Meine Hand war auf eine Plastikwanne gefallen die dabei zerbrach, aber die Hand war heil, oh Wunder. Seltsamerweise lag auch der Fön nass an mir dran, komisch. 

Es sollte noch nicht sein, dachte ich dann. Und: dort in der anderen Welt hatte man mir wohl nochmal Aufschub gegeben. DANKE, tja ja....

In Gedanken blickte ich neckisch hoch und rief: So g´hört sich´s, bitteschön! 

Nickname 04.03.2023, 21.46 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Flüsterei



Winterruhe eines Maisfelds? Mitnichten. Da gibt es einige rege...



Versammlungen und vermutlich philosophische Debatten! Aber ...



...pfffh ... auch einen Ruhestörer. (Typisch Mensch, oder?)

Nickname 16.02.2023, 19.49 | (9/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wer ist Oskar.



"Mein Schatten ist größer!"
"Dafür ist meiner schöner!!"
"Pah, kleiner Schatten, große Seele!"
"Ist doch wurscht, Hauptsache Schatten."
"Kreisch, Oskar hat keinen!!!"
"Leute, ihr nehmt die Schatten zu wichtig."
"Echt jetzt."

Nickname 04.01.2022, 11.51 | (147/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Mal erzählt







Nun? Habt ihr eine Idee?

Na gut, ich erzähl's.

Sie war stolz und glücklich fast wie auf Zehenspitzen hereingetänzelt gekommen und ließ jetzt ein geknödeltes "miau" aus vollem Mund erschallen. Ich sprang natürlich auf und keifte los: "Geeeeeeeeehst du rausssss!!!!!!!! Böse Katze, cccccchhhh!!!!!!!!!" Ihr seht schon, ich pfauchte! So arg gepfaucht habe ich sicher noch nie! Aber denkste. Katzen folgen niemals! Sie also schnurstrackekacke unter den Esstisch, mit der übrigens recht großen Maus und dort ließ sie sie dann vergnügt laufen. Die Maus, nicht doof, war s o f o r t unter dem Heizkörper. Hier war sie also nun, da blieb sie auch. Blitzartig hatte ich die oben gezeigte Mäusestraße gebaut und die auch gleich getauft: Maus-raus-Weg. Ich habe innen ja keine Türen! Zumindest im unteren Stockwerk! Und ich dachte mir: Rennt die schnell weg, wird sie doch nicht unbequem Barrieren hochlaufen?
Frau Tschutschinella war sehr bald uninteressiert, wie man beim dritten Foto sieht. Da saß ich nun, ich armer Tor....! Mit dem Besen klopfte ich an. Maus tappste hörbar ein bisschen hinter dem Radiator rauf, aber mehr nicht.
Stundenlang die neue Mäusestraße anschauen konnte ich aber wirklich nicht! Ich wäre in Trance verfallen! Mindestens!

Die Straße blieb über Nacht, die Schlafzimmertür war ausnahmsweise mal zu, Tschutschi rollte sich schläfrig zusammen. Eva meinte: Mäuse finden erfahrungsgemäß immer schnell den Weg in die Speis. Am übernächsten Tag blickte Tschutschi sehr interessiert sprichwörtlich Löcher in die Speis. Und was tat ich? Na, natürlich eine Barriere von der Küche ins Wohnzimmer tat ich bauen! Mit umgelegten Stühlen! Und dann blieb die Küchentür nach draußen mal den ganzen Tag sperrangeloffen. 

Wo jetzt das Mäusemonster ist, weiß ich nicht. Jedenfalls tut das Katzenmonster so, als gäbe es keine Maus.

Morgen kommt Von Ferdl und hütet Haus und die alle, die darin wohnen. Ich weiß ja, dass er verwöhnt ist, also ist das Haus auf Hochglanz gebracht! Arg ordentlich ist es jetzt für meine Verhältnisse! Puh, aber eines der Beete hatte ich nicht mehr geschafft und erwarte einen Flapps-Anmschiss. Aber ich musste jetzt drei Tage lang abends, wenn es kühler war, vom Kompost zurück geholten Stauden wieder einpflanzen. Denn einer, für den sämtliche Pflanzen Unkraut ähneln, hatte irrtümlich das einzig gelungene Beet wo jahrelang meine Lieblingsstauden immer mehr wurden, gerodet während ich erstmalig wieder beim Friseur war. Auf Knien rutschte ich rum und versuchte, Flox, Sonnenhut, Malve und Nelken zu retten, auch durchkämmte ich die Erde nach Unkrautwurzeln. Der Sonnenhut schafft es sicher nicht, die ca. 15 Nachtkerzen und die ganz besondere Malve sind hinüber.

Mädels, trotz extrem strengen Vorgaben fahre ich mit Schwester für 4 Tage nach Italien. 
Seid brav, bitte! Ja?

Nickname 20.06.2021, 01.45 | (11/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Im Wald.



Ich bin da raufgekrochen um Blümlein zu fotografieren.



Gelungen ist kein Bild so ganz. Aber immerhin einige so halbwegs. Und dann hat es mich auf den Popsch geworfen. Derselbige war auch sogleich bereit, den ganzen Hügel runterzugleiten. Gnädigerweise stoppte aber dann alles was mich ausmacht kurz vor einem reißenden Bach.
Die Stöcke waren der Meinung, sie gehören nicht zu mir. Was vielleicht eh ganz gut war. So konnten sie mich nicht pieken. Außerdem, so ein Stöcke-wieder-find-Event schadet ja nicht wirklich!

Wie also jetzt jeder hier erfahren darf, ich habe mir einen schönen Freitag gegönnt. 

Nickname 27.03.2021, 11.08 | (20/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Pubertärer Star - eine Zumutung!








Nickname 06.07.2019, 01.29 | (18/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

gerettet nach 24 Stunden.

Sämtliche Nachbarn.
3 Mann der Feuerwehr.
Eine riesenlange Leiter.
Klettergeschirr.
Geduldiges Verharren am Baum.
Dort locken mit Leckerlis.
Schnapp!
Applaus!
Überraschend netter Katzenbesitzer.
Weinflasche, dankend.

(Ich kann mich doch auch kurzhalten, wa?) *g*



Nickname 28.08.2018, 12.14 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Kätzchen am Baum

Frl. Tschutschi nervös hinaus schauend, das hatte ich die letzten Tage öfter. Mein Kätzchen verrät mir ungebetene Gäste im Garten ja immer! Meist sind es fremde Katzen. Diesmal aber....

Es war ein mir nicht bekannter Bub aus der Nachbarschaft mit seiner jungen Katze an der roten Leine. Der hatte sich angewöhnt, mit seinem Tierchen heimlich meinen Garten zu besuchen, weil er meinte, es dort mal gefahrlos von der Leine nehmen zu können. Dass ich ihn nun erwischte, störte den ungefähr 11-jährigen kein bisschen. Er nahm meine Toleranz wie ganz selbstverständlich. Und in einem Ton der die Reaktion schon vorher wusste fragte er: "Stört es Sie, wenn wir hier sind?" Ich war wieder mal zu baff um zu antworten, aber da lief er eh schon der flüchtenden Katze nach und war verschwunden. Die nächsten Tage war er einfach wieder da.

Heute aber entkam ihm sein Kätzchen auf den Nussbaum.

Der verzweifelte Bub hatte wohl schon lange da gestanden als ich ihn schließlich entdeckte. Kurz später brachte sich eine Bodenmatte mit in meinen Garten und legte sich mit Handy bewaffnet für Stunden unter den Baum. Mir scheint, heimlich verdrückte er so manche Träne.
Im Laufe des Tages hatte ich zeitweise die gesamte fremde Familie im Garten. Sie kletterten über eine Böschung einfach rein und akzeptierten mich freundlich als Beiwerk. Nöl! Viel beachteten sie mich nicht. Aber sie lächelten nett. Tja... Beim Vater stand übrigens "Wutbürger" auf dem T-Shirt. Er hatte anfangs wütend seinen Sohn angeschrien. Versteh ich schon auch.

Der herbeigerufene Bergsteiger war mit Hilfe seiner Seilausrüstung fast dran am Kätzchen gewesen, erzählte man mir. Aber eben nur fast. Ich trollte mich, konnte heute meinen Garten nicht benützen, denn das Kätzchen fürchtet sich vor mir. Wurscht, ich ging eh lieber schwimmen.
Später empfahl ich eine Plattform in der Gabelung auf halber Höhe. Mit Trockenfutter und Wasser."Stabil muss sie aussehen, Katzen erkennen das!" sagte ich eindringlich. Der Herr Katzenbesitzer fand die Idee gut, legte ein Brett in die Gabelung, rüttelte aber dran, wackelte damit rum, damit Kätzchen ja mitbekommt wie unstabil das Ding ist und dann ging er.





Nun sitzt die Katz schon 15 Stunden oben. Jetzt in der Nacht ist sie still, ruft nicht so verzweifelt wie sie am Tag rief wenn kein Fremder zu sehen war. Die Leiter,  hach... "ich hab aber Angst dass die nachts wer nimmt und damit auf meinen Balkon steigt!" sagte ich. "Ach was" meinte Herr Katzenpapa. Nun steht sie also da, tja..... pfff.
Leute gehen oft so mit mir um... keiner fürchtet sich vor mir! Außer die fremde Katze, heul! ;-)

Nickname 27.08.2018, 22.58 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL