Ausgewählter Beitrag
Noch einmal wegen Sterbehilfe
„Der Fall Terri Schiavo bewegt und erschüttert“ las ich im interessanten und mir sehr sympathischen HerzwaertsDenken-ist.net -Blog.
Der berührende kurze Beitrag ließ in mir so sehr alte Erinnerungen wach werden, dass ich wie ferngesteuert vergangenes Leid hinein tippseln musste.
Es ging auch um die persönliche Erfahrung mit dem Leid eines Angehörigen.
Ich habe diese Problematik selbst hautnah erlebt.
In 13 Monaten schwerstem Leiden meiner krebskranken Mutter. Zuerst war da der Hirntumor mit den damit verbundenen Aussetzern, die erfolgreiche Operation, doch dann Darmdurchbruch...wochenlanger Tiefschlaf und immer wieder ein wenig Hoffen in all dem Leid. Knochenauflösung und Lymphome bald überall! Immer wieder hing sie an Schläuchen, völlig der Apparatemedizin ausgeliefert, manchmal dann wieder für uns doch wieder leichte Entspannung,. Den letzten Monat hatten wir sie zu Hause. Sie konnte nicht mehr sprechen, ein 24-Stunden-Alptraum für alle Beteiligten war es.
Dieses lange Leiden war nicht von Natur gegeben. Es war das Ergebnis der modernen Medizin. Dabei war von Anfang an klar, dass diese Krebsform unheilbar ist nur sagte man uns das erst spät. Und trotzdem hofften wir, klammerten uns an jeden Strohhalm. Hinauszögern wollten wir den Tag des Abschieds furchtsam und verzweifelt.
Hätte sie doch früher Einkehr gehalten, die Erlösung!
Aber das kann man nur nachträglich herausseufzen.
Doch andererseits.... ich habe Dinge erlebt und in der Krebsstation beobachtet, die mich für alle Zeit formten. Ich wäre nicht die, die ich bin wenn es anders gekommen wäre. An diesem ganzen schrecklichen Leid bin ich gewachsen.
Und nicht nur deswegen bin ich gegen die Sterbehilfe.
Wie kann man es einem Angehörigen zumuten, zu sagen: So, genau jetzt soll Schluss sein?? Diese Entscheidung geht über die menschliche Kraft. Nicht nur in dem Moment, auch für das ganze restliche Leben!
Hier sieht man nicht, wie überanstrengt meine Mutter sich in Chile immer fühlte. Auch ihr nagendes Heimweh ließ sie sich nicht anmerken.
Ach ja, und die 8jährige da kennt so mancher hier schon ein bisschen :-))
@ Barbara
Auch mein Vater liebte das Leben und war sehr stark, doch nach fast 30 jahren im Rollstuhl wollte er einfachnicht mehr. Hatte keine Kraftmehr. Karnickel fue die Wissenschaft wollte er zu der Zeit chonlange nicht mehr spielen.
Zu der Zeit, zu der er krank wurde, kannte man Multiple Sklerose in Deutschland noch so gut wie gar nicht.
Ich weiss nicht, was ichgemacht haette, haette er michoffen und ehrlich darum gebeten. Wahrscheinlich nachMoeglichkeiten gesucht, ihm diesen Wunsch in einem anderen Land zu erfuellen.
vom 31.03.2005, 14.22