Der große Dirigent würde heute seinen hundertsten Geburtstag feiern und die Marketingabteilungen lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Auch Fernsehsender gedenken, so war gestern ein Portrait über ihn im ORF.
Ich für meinen Teil sah ihn und sein Werk kritisch. Natürlich war er ein Genie, seine Interpretationen ließen an Spannung und Perfektion nichts zu wünschen übrig. Und doch ließ seine Musik mich seltsam kalt. Genau konnte ich es nicht benennen, jedenfalls wählte ich eher Bernstein oder Abbado.
Tatsächlich wurde Karajan nach seinem Tod in der Szene sehr schnell unmodern. Jüngere kümmerten sich ab nun mehr um authentischere Interpretationen und historische Aufführungspraxis.
In der Sendung drückte es jemand so aus, ich weiß nicht genau, vielleicht war es Christa Ludwig:
Herr Bernstein war selbst Musik und Herr Karajan machte die Musik.
Für mich trifft es das.
In der FAZ fand ich einen sehr guten Artikel über Karajan. Und unter der Überschrift "Aus alten Gräben heraus" fand ich überraschend in Worte gefasst, was ich bisher nicht genau bennenen konnte.
Was bleibt von Karajan?
zu "unserer zeit" und unter musikstudentInnen war böhm viel beliebter als karajan.
vom 05.04.2008, 16.31