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Ein Opfer als Geschenk
Frau Schnuzl ist natürlich gut erzogen.
Eh klar.
Weil sie gestern ein Extragutti bekam, schenkte sie mir heute eine Maus.
Sie legte sie mir höflich unter den Esstisch und sagte hinweisend: "brrt."
Die Maus lebte natürlich noch, eh klar! Frau Schnuzl meinte auf meinen Hinweis hin nur nonchalant, ich sei doch nun wirklich alt genug, um selbst den Todesbiss zu setzen!
Etwas erstaunt war sie, dass ich so aufgeregt war und empört rief: "Geeehst du raus!!" (Ich hoffte, sie trollt sich und nimmt das schon schwer lädierte Mäuschen mit!) Sie aber schaute nur erstaunt (siehe Bild) und blieb einfach da, egal, wie sehr ich fuchtelte und keifte. Mensch Katze, nun fürchte dich endlich! Nix.
Schnell nahm ich ein durchsichtiges Gefäß und stülpte es über das arme Opfer. Frau Schnuzl war nun empört! Sie versuchte natürlich sofort, das nun plötzlich springende kleine Etwas wieder zu befreien! Da hatte sie aber die Rechnung ohne ihre Tirillikäsehaxe gemacht!
Mäuschen wurde nun auf die Wiese getragen, weit weg von der Eingangstür. "Komm Schätzchen, komm!!" "Na komm schooon!" Ich machte eine Schnute und zog die Luft geräuschvoll ein. (Dann kommt mein Muschlchen immer!) "Gutti Gitti da daaa!!" rief ich einladend! Denn ich wollte, dass sie dem armen verletzten Tierchen den Gnadenbiss gibt.
Denkste, mehr ignorieren geht gar nicht, wie sie es nun tat. "Die ist jetzt deine und Schluss! Geschenke lehnt ein wohlerzogenes Frauchen niemals ab!" Sprach´s und schwebte stolz mit steil erhobenem Schwanz davon.
Ich trug dann das arme Mäuschenopfer tief ins ungemähte Feld, damit es dort in Ruhe sterben kann... :-/
frau schnuzl hat erwartet, dass du den gnadenbiss vornimmst.
vom 18.06.2008, 23.32