Ausgewählter Beitrag
Allerheiligen
Kein fremder Blick.
Deshalb so spät am Grab.
Dem Flackern rundherum,
stelle ich meine Kerzen entgegen.
Der Dunkelheit aber trotzen sie nicht
und der Tod wird sie bald schon auslöschen.
Fühlen wie es war,
damals, in fernen Jugendtagen.
Das Lächeln der Eltern suchen,
damit es anderes überdecke.
Innere Bilder verscheuchen,
an ihre verwesten Körper nicht denken.
Ich stelle die Beiden neben mich,
um Vergessenes zu wecken.
Mit all meinen Sinnen
spüre ich ihrem Wesen nach.
Und nun flüstere ich mit ihnen,
ringe um das Gefühl der Dankbarkeit.
Irgendwann ist´s genug.
Aber ein Bann hindert mich zu gehen,
es ist an Allerheiligen ja immer so.
Nach einigen inneren Kämpfen
verlasse ich endlich das Grab.
Und bleibe doch gebunden.
© Tirilli
Ist es das ewige Band, diese unsichtbare Nabelschnur, die uns immer wieder zurückholt zu unseren Eltern, zu unserer Vergangenheit?
Obwohl diese doch längst zerschnitten sein sollten, weil wir Erwachsene, selbstständige Menschen sind?
Ist es die ewige Kinderseele, die in uns immer und immer wieder nach Liebe schreit , weil wir nie gelernt haben uns selbst in den Arm zu nehmen und zu trösten?
Es heißt Eltern sind das Buch, in dem die Kinder lesen: Nur leider waren es keine Fantasiegeschichten, die Flügel verleihn ... sondern Paragraphen zum auswendig lernen.
(( Tii)))
Deine Gedanken in Gedichtform ... ich habs schon mehrmals gelesen, schön, sehr schön ...
Eine ruhige Woche , entspannt und friedlich für dich und das Schnuzlchen.
Ich drück dich ganz dolle
vom 03.11.2008, 12.07