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Stille und Klang
Es ist gleich Mitternacht. Draußen ist es ganz still. Es hatte bis zum Abend laut getröpfelt, teilweise sogar geprasselt, aber dann kam der Schnee und mit ihm verschwand jedes nahe und ferne Lebenszeichen.
Eigentlich sollte man diese winterliche Stille nach vier Monaten ja schon gewöhnt sein, aber nachmittags sang die dreijährige Amsel so schön. Sie weckte kindliche Erinnerungen an duftende grüne Wiesen über die man tollen konnte und mit der man seine Knie grün färbte.
Warum ich weiß, dass die Amsel drei Jahre alt ist? Weil sie so eingängige Melodien singt, seit Jahren immer die gleichen. Ich hatte ihren Gesang letztes Jahr sogar aufgeschrieben und darüber ein "Lied der Amsel" komponiert.
Die Osterferien sind nun vorüber. Wir hatten all die Tage keinen einzigen Sonnenstrahl. Und ich war nie draußen gewesen! Naja, vom Einkaufen und den Fahrten zu den Feierlichkeiten abgesehen natürlich. Aber ich hatte mich in eine schöpferische Tätigkeit hineingekniet und war regelrecht darin versunken. Entstanden ist ein Quintett für Gitarren. Nur ein Satz mit fünf Notenseiten, also nicht lang, aber zwei weitere Sätze sollen noch folgen.
In meinen Tagträumen wünschte ich manchmal, eine Komponistin zu sein. Nun war mal Zeit dies nicht nur zu träumen, egal, wie gut oder schlecht ich das kann. Zeit, die mir das unleidliche Wetter bescherte.
Man zeigt ja gerne her, aber schade, hier geht das nicht. Sollte ich es nicht wagen, das jemand Bestimmtes zur Aufführung zu geben, muss ich wohl auf einen passenden Komponistenwettbewerb warten. Ich hab mich im Netz schon kundig getan. Aber leider, stets ist die Besetzung des Werkes genauestens vorgeschrieben und außerdem wird vom Komponisten meist jüngeres Alter verlangt. Damit kann ich leider nicht dienen. Und übrigens, Komponieren dauert lange, ist sehr langwierig. Eine Woche ist da nichts. Die Preisgelder belaufen sich aber im Schnitt auf nur 900 Euro. Wobei man teilweise das Recht zur Aufführung für Jahre verliert! Da würde ja jeder Wirtschaftstreibende sich auf den Kopf greifen! Aber im Kunstsektor ist das halt so.
Tja, vermutlich ab in die Schublade damit.
ich würde dir, nach deiner kreativen arbeit, so sehr vergönnen, dass sich für dich bald etwas auftut, wo du dein werk einreichen und veröffentlichen kannst! zu gerne würde ich es hören!
vom 04.04.2013, 20.49
Danke Christine! Es ist vielleicht nicht jedermanns Sache, manchmal etwas dissonant, aber nicht so sehr, immer nur dann, wenn es für Spannung erforderlich ist. Weißt du, wenn es grad frisch ist, will man es herzeigen, aber dann wird es auch wieder wurscht und andere Sachen interessieren wieder mehr. Also wurscht inzwischen! Was macht der Schnee? Verschwindet er hoffentlich langsam? Hier ist er Gott sei Dank weg, der Doooofe!
Liebe Grüße!