Ausgewählter Beitrag
Burma - Birma - Myanmar
Am Ende des Beitrags immer wieder Neues!
Wie sagt man eigentlich korrekt? Die Militärjunta bestimmte damals nach dem Umsturz: "Myanmar". Das Volk wurde nicht gefragt. Im Westen schreiben daher viele weiterhin: "Birma"!
In jenem fernen Land kann man beobachten, was passiert, wenn das Militär seine ursprüngliche Aufgabe, nämlich das eigene Volk zu schützen, vergisst und statt dessen zu einem willkürlichen Machtklüngel verkommt.
Die Lage scheint ausweglos. Wirklich wirksamer Widerstand könnte nur aus den Reihen des Militärs selbst kommen, aber bis es soweit ist, kann es leider noch lange dauern.
Im Blog Volldoll stieß ich heute auf die Aktion Bloggen für Burma.
Ich mache nun also mit, obwohl mir natürlich klar ist, dass es absolut nichts bewirkt. Höchstens, dass Burmesen ein wenig Solidarität wahrnehmen, mehr nicht.
Die Mächtigen, die wirklich etwas bewirken könnten, (China!) spielen weiterhin nur auf der Klaviatur des Profits und der Macht, für die fallen so ein paar Missklänge, über ein Volk in Geiselhaft, ja gar nicht weiter ins Gewicht.... eines mehr, wenn man an Tibet denkt...
Blogger in Birma lassen sich nicht aufhalten
Bloggen für die Freiheit (Spiegel)
Blog of Nyein Chan Yar
Satellitenbilder beweisen militärische Gewalt (-> seit Jahren)
4. Oktober, Action für Free Burma mach doch du auch mit!
Doch: Ich denke schon, dass es etwas bewirkt! Denn dadurch erfährt das Regime, dass seine Untaten gegen das Volk international nicht toleriert wird. Dadurch wird doch erst der Druck auf sie aufgebaut, dieses Verhalten zu ändern.
Und durch die Solidaritätsbekundung wird es sich vielleicht auch nicht so schnell mehr trauen, irgendwelche Sanktionen gegen die Menschen zu verhängen, die mutig genug sind und Wege finden, über die Situation im Land zu berichten. Weil bemerkt wird, dass so viele hinter ihnen stehen und sie unterstützen. Und diese Menschen fühlen sich dadurch natürlich auch ermutigt und bestärkt, mit ihrem Widerstand weiterzumachen.
Sie haben dann das Gefhl, das es etwas bringt und ihre Bemühungen nicht umsonst sind.
Und so bringen sie tatsächlich etwas - umso mehr natürlich, je mehr Leute mitmachen.
Drittens erfüllt es noch einen anderen wichtigen Zweck (die vielleicht schärfste friedliche Waffe gegen Ungerechtigkeit): Information. Es wird ein Bewusstsein dafür geschaffen.
Nein, ich würde wirklich nicht sagen, dass es "nichts bewirkt". Man sollte die Macht des "kleinen Volkes", die Macht der (heute meist virtuellen) Feder, und die Macht der Wahrheit / der Information niemals unterschätzen.
Ist eine "Lawine" erst einmal losgegangen, wird sie auch irgendwann die erreichen, die es betrifft. Das Volk, über diejenigen, die es geschafft haben, den Kontakt zur Außenwelt aufzubauen / zu erhalten. Aber auch die Täter, die unter dem Druck vielleicht irgendwann einlenken, weil sie merken, dass sie keine Chance haben (da niemand hinter ihnen steht).
Man muss es also immer im großen Zusammenhang sehen. Wenn man nur jeweils einen einzelnen Tropfen betrachtet, wird man natürlich nicht gleich darin den Ozean (oder den Sinn) erkennen.
In der Zeitung von gestern (Kölner Stadtanzeiger) habe ich heute gelesen, dass sogar schon einige Soldaten ihre Waffen niedergelegt und sich der Demonstration angeschlossen haben.
Das mag zwar nur ein Anfang sein, macht aber doch Hoffnung. Jeder noch so kleine Schritt nach vorn ist ein Erfolg.
Zur Rolle von China: Vergessen wir es! Ich denke, die haben doch mehr (wirtschaftliches) Interesse daran, die Militärdiktatur in Birma aufrecht zu erhalten, als diese zu zerschlagen. Oder habe ich da etwas übersehen?
vom 30.09.2007, 22.42