Caorle an der nördlichen Adria hat einen schlechten Ruf. Eine Unmenge Appartements und und unendlich viele stillos gebaute Hotels umgeben den Kern der Stadt. Im Moment kommen im Landinneren auch noch richtige Monsterprojekte dazu gegen die sich viele Einwohner wehren, was sie auch mit Protestfahnen an ihren Häusern kund tun. "No Beton" sah ich an manchen Balkonen.
Wer nicht dort war, weiß meist nichts von der anderen Seite Caorles, so gibt es zum Beispiel eine wundeschöne Altstadt.
Früher, als noch Luigi lebte waren wir öfter dort. Er war eine Persönlichkeit im Ort und führte ein altes Hotel, fast das einzige direkt an den Felsen der Seepromenade.
Er war immer lustig, spielte gern den Clown und bediente schon mal in einem Varietekostüm. Dann ging er mit den Töpfen herum und bot mit vielen Scherzen einen Nachschlag an. Oder er stellte sich in voller Kochmontur auf´s Surfbrett und segelte mit seinen über 60 Jahren vor den Gästen herum. In seinem Heimatdorf San Stino, einen Kilometer vor Caorle baute er einen kleinen Berg, zwischen seine Obst- und Gemüseplantagen, er wollte spaßhalber mit dem höchsten Punkt in der Ebene die anderen übertrumpfen. Und um dem ganzen bei der Einweihung auch noch den letzten Pepp zu verleihen, sollte ein weiblicher Hotelgast dort eines seiner Gedichte rezitieren. Möglichst eine, die kein Italienisch kann, das klinge dann so lustig, meinte er verschmitzt. Tja, das war dann halt ich. :-)))
So war er, der Luigi. Vorletztes Jahr ereilte ihn das Schicksal und er ist nach langem Krebsleiden heimgerufen worden.
Machs gut, lieber Luigi!
Aber eigentlich wollte ich euch etwas ganz anderes zeigen, ich habe mich verplaudert. Die Caorlianer sind ein Kulturvolk! Luigi erzählte stolz davon, auch von vielen Bräuchen die jetzt noch gepflegt werden. Aber wenn ich davon jetzt auch noch berichte komme ich nie zu dem was ich euch zeigen wollte.
Das Meeresufer vor der Altstadt ist nicht Sandstrand wie links und rechts davon. Dort hatte man vor Jahrhunderten Felsen aufgetürmt um die Stadt zu schützen. Im unteren Bereich dieser so entstandenen Seepromenade findet alljährlich ein emsiges Hämmern und meißeln statt. Es werden Künstler eingeladen die an diesen Felsen ihre Kunst ausleben dürfen. Von dort stammt auch dieses Halbrelief von Luigi und das Mädchen im Fels vor ein paar Tagen.
Jetzt zeige ich euch ein paar der schönen Kunstwerke, aber es sind nur wenige von vielen.
Hier noch eine andere Ansicht davon.
Ist es nicht toll, dieses Buch?
Touristin? *g*
Achtung, gefährlich!
Aber auch das leidende Tier wird nicht vergessen.
Und der verzweifelte Mensch ist oft ein Thema.
Aber ich war dort ganz unbeschwert, auf meinem Thron. :-)
(In der Hand halte ich übrigens die Hülle von der Kamera, diese Bilder machte ich nur mit meiner kleinen "Kyocera Finecam")
Wow, die sind ja wunderschön. Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es nicht nur das Mädchen gibt, sondern noch viel schöne Motive. Welch schöne Idee.
Aber am tollsten sieht die Frau auf dem Thron aus. Sie wirkt so echt und sieht einfach super aus, finde ich
Einen schönen Mittwoch wünsch ich dir, liebe Tirlli
vom 16.11.2005, 09.45