Ausgewählter Beitrag

Aus Anlass des Geschehens in Blacksburg

Darf man trotz tragischer Nachrichten eigentlich unbeschwert und heiter weiterbloggen?

Ich habe über Grundsätzliches nachgedacht und meine:

Ja, man darf wenn man kann!

Heutzutage, wo die dramatischen Geschehnisse dieser Welt durch die Medien immer wieder so nahe an uns heranrücken, ist es nur klug wenn man trotz innerer Anteilnahme seine eigene Welt unbefangen weiterleben kann. Ich denke, es bedeutet sogar Stärke. Zeigt einen gesunden Überlebenstrieb.

Nur verdrängen sollte man es auf keinen Fall. Schon, weil man diese Welt verstehen lernen sollte.

Ich war, so gesehen schwach und konnte gestern abend nicht posten was ich vor hatte. Heitere Nebensächlichkeiten über Katze und Garten schienen mir unmöglich.

Ich wühlte mich fast manisch durch die Nachrichten aus Virginia. Dachte mich in die Opfer und Verantwortlichen der Uni hinein. In den einen Professor, der sich dem mörderischen Angriff entgegen gestemmt hatte. Und..... versuchte gedanklich in den Täter hineinzuschlüpfen um zu begreifen. Ich spielte die verschiedendsten krankhaften Gedanken durch. Und kam vermutlich der Wahrheit kaum nahe.

Was für eine blöde sinnlose Zwanghaftigkeit von mir, das immer tun zu müssen....

Dieses ausdruckslose Milchgesicht des Todesschützen. Wie ist aus Cho Seung-Hui ein planender Massenmörder geworden?

Vermutlich ist nur eine einzige der Antworten garantiert nicht falsch: Sicher nicht durch eine liebevolle Kindheit. Aber das entschuldigt und erklärt natürlich nicht im geringsten. Denn wenn es so wäre, müsste es täglich passieren.

Nickname 17.04.2007, 23.18

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Eveline

Sicherlich berühren solche Nachrichten und man denkt sich "warum nur???"
Wir können uns aber nicht alles Leid der Welt auf die Schultern laden, wir würden daran zugrundegehen.....

Claudia und der Trommlerin voll und ganz zustimme....

XOXOXOX Eveline

vom 18.04.2007, 17.57
2. von Trommlerin

Liebe Tirili,
wir werden durch die Medien geradezu mit Schreckensmeldungen überhäuft.
Seien es, wie aktuell, Amokläufe oder Kindstötungen, Terroranschläge usw.
Jeder wird sich individuell damit auseinander setzten müssen. Dann gibt es im direkten Umfeld eines Menschen, ja auch kleinere und größere Katastrophen. Wir dürfen nicht denken, dass, wenn darüber nicht gebloggt wird, es den Leuten gleichgültig ist, wenn sie zur “Tagesordnung“ übergehen.

Es sagt viel darüber aus, dass gerade in schwierigen Zeiten, Varietes und
Cabarets stärker besucht werden. Die Menschen brauchen ein Gegengewicht,
Freud und Leid liegen nah bei einander.
Liebe Grüße ~ die Trommlerin



vom 18.04.2007, 13.34
1. von Claudia

da dürften wir alle nie mehr fröhlich sein, weil dauernd was Schlimmes passiert.

Nachdenken ja, Mitgefühl ja,
Mitleid(en) nein, denn dadurch, dass wir uns runterziehen lassen wird nix besser.

Doch bevor wir die Welt verbessern sollten wir in unserer allernächsten Nähe anfangen.

Wie war das?
Hilf mir das zu ändern was ich ändern kann und das hinzunehmen was zu ändern nicht in meiner Macht steht.
Und das eine vom anderen zu unterscheiden.
Vielleicht könnte man noch hinzufügen:
und bewege die Herzen derer, die etwas ändern können, da wo ich machtlos bin.


vom 17.04.2007, 23.41