Ausgewählter Beitrag

Betrifft: Fleisch

"Das Fleisch ist viel gesünder!" sagte die Pferdeschlächterin (!) und lächelte sehr entspannt in die Kamera. Seit Jahren schon geht sie ihrem Metier nach und wirkt sehr zufrieden damit.
Ich saß da und mir war übel. Genau so gut hätte sie Katzenschlächterin sein können, für mich dasselbe. Ich beobachtete sie intensiv und versuchte, mich in sie hineinzudenken, zu verstehen, aber es gelang mir kein bisschen, wie kann man nur so abgestumpft sein, dachte ich bei mir.
Man sah auch eine Treibjagd und wie sie dann um die über 20 Hasenkadaver herumstanden, ein paar spielten zur Feier des Jagderfolges auf ihren Waldhörnern. "A... löcher!" schimpfte es aus mir spontan heraus, diese da haben sich das Töten sogar zum Hobby gemacht, was für ein seelenloses Weltbild muss da dahinter stecken! 

Die Albert Schweizerstiftung zeigt ein Foto mit süßem jungem Schweinchen und niedlichem Hund, daneben steht: Wenn streicheln? Wen essen?

Ich bin mir recht sicher, dass ich nicht zu denen gehöre, die unwissend Pferdefleisch gegessen haben. Zumindest nicht in den letzten fünf Jahren. Weil ich kaum noch Fleisch esse. Dabei schmeckt es mir ja eh. Aber allmählich konnte ich immer weniger verdrängen. Für mich haben Tiere ja eine Seele. Außerdem wurde mein Ekel vor rohem Fleisch von Jahr zu Jahr stärker. Vermutlich ist es schon so um die 5 Jahre her, dass ich das letzte Mal ein Schnitzel gekauft hatte.

Angefangen hatte es, als ich tausende tote Hühner am Gestänge durch eine Fabrik gleiten sah. AUS! Es geht sogar so weit, dass ich im Supermarkt an den Hühnersuppenwürfeln vorbeisehen muss, damit mir nicht übel wird. Dann sah ich geschundene Industrieschweine. Und wieder: AUS.

Aber ich lebe nicht ganz vegetarisch. So alle 10 Tage überkommt es mich, dann Biospeck für die Pizza oder, die beste Verdrängung: Frikadellen von Bofrost. Die sind optisch so schön weit weg vom Ursprung. Im Gasthaus esse ich sogar gerne Fleisch. Weil es selten vorkommt und ich mir da sagen kann: Was soll´s wenn ich´s nicht bestelle, ist ja eh nun mal schon da. Und in den Momenten akzeptiere ich das Raubtier in mir.

Es ist übrigens heutzutage leicht geworden, auf Fleisch zu verzichten. Es gibt so viele schmackhafte Alternativen!
Und darauf wollte ich in meinem Beitrag hinaus. Jeder soll halt Fleisch essen, wenn er mag, aber es muss heutzutage nicht mehr so oft sein!
Und nun das Beispiel:

Pasta Chuta von "grano Vita" . Ich sage euch, das schmeckt so herrlich! Der echten Pasta a ciutta total ähnlich! Ich brate eventuell ein paar Zwiebeln an, auch wenn schon welche drin sind, gebe dann etwas konzentriertes Tomatenmark und Oregano dazu, fertig. Da braucht man echt kein Faschiertes (Hackfleisch) mehr!

Nickname 21.02.2013, 01.20

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Kommentare zu diesem Beitrag

9. von Sinta

Ich hatte immer Katzen und seit 8 Jahren einen Hund. Wenn man seine Haustiere liebt, liebt man alle Tiere und dann geht Fleisch essen eigentlich nicht mehr. Trotzdem esse ich ab und zu ein Wurstbrot, weil da das Tierfleisch nicht mehr sichtbar ist. Ich bin ein Pharisäer.

vom 22.02.2013, 22.40
8. von Sinta

Ich hatte immer Katzen und seit 8 Jahren einen Hund. Wenn man seine Haustiere liebt, liebt man alle Tiere und dann geht Fleisch essen eigentlich nicht mehr. Trotzdem esse ich ab und zu ein Wurstbrot, weil da das Tierfleisch nicht mehr sichtbar ist. Ich bin ein Pharisäer.

vom 22.02.2013, 22.38
Antwort von Nickname:

Bezüglich Pharisäer, das kann ich soooo nachvollziehen! Ich mach das ja auch so ähnlich. Hab´s einer Freundin zu erklären versucht, ich glaube, sie konnte das nicht verstehen, sie meinte, entweder, oder. Tja, also das Verdrängen geht manchmal, aber wie erklärt man das?


7. von christine b

klingt superlecker! ich mag sowieso diese fleischfreien tomatensaucen aus dem drogeriemarkt.
da sind viele gute dabei.auch scharfe!
noch ein tipp, ich machte früher für die kinder oft spaghettisauce mit sojagranulat.
auch sojawürfeln kann man wie kalbsgulasch verarbeiten (oder curry), das ist auch eine tolle sache. meine besucher wußten nicht, dass es kein kalbfleisch war :-), da liegt alles am richtigen würzen, dann ist das ein absoluter fleischersatz.

vom 22.02.2013, 17.54
6. von Elena

Danke, Defne, für den Hinweis auf diesen m.E. hochinteressanten Artikel.

E.

vom 22.02.2013, 10.55
5. von Defne

Einen ganz interessanten Artikel dazu:
Hier klicken

Heute habe ich Soja-Bolognes gekocht.

vom 21.02.2013, 21.36
4. von Information

Ich sehe das Problem weniger beim Pferdefleisch, sondern bei der Falschdeklaration. Viel schlimmer ist nun aber, dass das qualitativ einwandfreie Fleisch, das teilweise oder auch nur eventuell falsch deklariert ist tonnenweise weggeworfen wird.

vom 21.02.2013, 18.17
3. von Defne

Das beste was man tun kann ist weniger Fleisch zu essen. Denn es ist egal ob ich Huhn, Schwein, Rind oder Pferd esse niemand kann garantieren dass die Tiere und die in den Schlachthoefen arbeitenden Menschen gut behandelt werden.
Meine Soja-Bolognese mache ich selber, natuerlich mit nicht gentechnisch veraendertem Soja.
Ich bin begeistert von den vegetarischen Angeboten in den Reformhaeusern. Weil mein Geldbeutel etwas schmaler ist kaufe ich bevorzugt die Angebote des Monats ein oder krame in der Kiste mit der reduzierten Ware bei denen die Haltbarkeit bald auslaeuft.
Meine Anregung fuer vegetarische Rezepte habe ich aus den Reformhauszeitschriften oder aus der Zeitschrift "Vegetarisch Fit" die es bei uns in der Buecherei gibt.
Ab und zu habe ich auch Lust auf ein Stueck Fleisch oder Wurst aber wenn jeder diesen Konsum etwas reduzieren wuerde waere schon viel gewonnen.

vom 21.02.2013, 09.24
2. von Elena

Voll der Meinung Barbaras.
Und der Mensch ist nun mal "Allesfresser";
aber stimmt schon, Tirilli: weniger Fleisch, dafür aber gutes zu bestimmten Anlässen, ist mehr.

LG E.

vom 21.02.2013, 08.11
1. von Bärenmami

Vorneweg: Pferdefleisch ist wirklich gesünder und es schmeckt nicht schlecht. Andere Kulturen, andere Sitten..man weiß nicht immer im Voraus was man auf dem Teller hat. Das hat den Vorteil, daß man vorurteilslos an die Sache rangehen kann.
Persönlich koche ich mein Gemüse inzwischen selber, keine Fertiggerichte, wenn es irgend geht. Bis alles Kleinstgedruckte gelesen ist, hab ich schon gekocht, so ungefähr jedenfalls. Wie klein die Zutaten geschrieben sind merkt man erst, wenn man drauf angewiesen ist, sie bis ins Detail zu kennen.
Ein bißchen Fleisch muß sein, ein bißchen Fisch auch..für mich steht ein ausgewogener Speiseplan im Vordergrund. Nicht, weil ich irgendwelchen Theorien nachhänge, sondern weil es gesundheitlich existenziell geworden ist.
Und da ich auch hier das Kleingedruckte gelesen habe:i ch habe keinerlei Hinweis darauf gefunden, daß es sich um garantiert nicht genverändertes Soja handelt. Oder kann man in Österreich von vorneherein davon ausgehen, daß kein genverändertes Soja angebaut wird?
Und noch ein Hinweis: Vor kurzem kam ein Bericht über den CO2 Verbrauch. Danach ist es umweltverträglicher fremdes Obst, das schnell transportiert wird, frisch zu essen, als heimisches Obst in Kühlhäusern lang zu lagern. Da hab ich auch erstmal geschluckt, das hätte ich nie gedacht.
Trotzdem werde ich weiterhin heimisches Obst und Gemüse vorziehen, um die heimische Landwirtschaft zu unterstützen.
Ein Gutes hat die Sache mit dem falsch deklarierten Fleisch sicher: wir überdenken unsere Ernährung und das tut immer mal wieder gut.
lg Barbara


vom 21.02.2013, 05.54