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Böse...

In unserer Schule ist eine sehr schwierige Lehrerin......

Diesen ersten Satz habe ich mit sehr viel Bedacht gewählt, wenn ich überlege, mit zu viel. Besser, ich nenne das Kind beim Namen. Sie ist der böswilligste Mensch der mir je in meinem Leben untergekommen ist. So etwas schreibe ich gar nicht gern, denn in jedem Menschen steckt immer auch Gutes. Aber im Kollegium haben wir noch nie etwas davon erlebt. Ihre Arglist ist derart ausgeprägt, dass man es immer wieder nicht fassen kann. Sie hat nur negative Gedanken. Ihr einziges Gesprächsthema ist, über andere Menschen hinter dem Rücken schlecht zu sprechen und wehe jemand widerspricht ihr, dann gibt es Zores. Mit jedem Lehrer der das schon einmal gewagt hatte, sprach sie dann mindestens ein Jahr lang nicht mehr. Ich war auch einmal dran. In einer Konferenz vor vielen Jahren sagte ich einmal bei einer Diskussion wegen der Raucher, damals übrigens als Nichtraucherin: "Geh Leute, seid doch ein bisschen tolerant!" Das war ihr entschieden zu viel, sie drang in meinen Unterricht ein und schrie vor dem Schüler herum, knallte dann die Tür zu und war so schnell wieder weg wie sie gekommen war. Es war wie eine Begegnung der unheimlichen Art. Sie läuft prinzipiell immer gleich weg wenn sie vermutet, dass sie etwas zurück bekommen könnte... Danach aber sprach sie jahrelang nicht mehr mit mir, denn ich war ihr in den Gang gefolgt und hatte ihr "du bist aber eine Böse" nachgerufen. :-)
Schlimm ist besonders, dass sie wie eine Spinne raffinierte Fäden zieht und man bei jedem ihrer Sätze einen negativen Plan vermuten muss. So streut sie hier und dort Intrigen aus und manchmal, Gott sei Dank selten, weil ja jeder sie kennt, greifen die Missverständnisse. Die meisten Kollegen gestehen ihr Sonderstellung zu, nur nicht anstreifen ist die Devise. So kommt sie als einzige einfach nie zu einer Konferenz (verpflichtend) macht bei keiner Veranstaltung mit und das geht unbeanstandet durch, eben nur nicht anstreifen, auch von der Direktion....

Heute habe ich erfahren, dass sie an die oberste Behörde geschrieben hat. In einem seitenlangen Brief stehen Anschuldigungen die von oben bis unten erlogen sind. Sie schreibt darin, wie sehr sie an ihrem Arbeitsplatz gemobbt werden würde, besonders vom (sehr harmlosen) Direktor und unserem Personalvertreter. Es steht noch vieles drin, unglaublich Schlimmes, darüber will ich und kann hier gar nicht schreiben. Damit nicht genug, der Vater einer ihrer Schüler, er ist anscheinend Richter oder zumindest Jurist wurde von ihr so weit bearbeitet, dass er eine Besprechung einberufen hatte, samt Anwältin und oberster Leitung. Und jetzt kommt es noch dicker, dieser Vater hat die gleiche Art wie die Lehrerin. Er hat eine Technik des Umgangs und der Worte gegen die man nur schwer ankommt, ein bisschen erinnert mich diese Art an Sient.ology. Da haben sich zwei gefunden! Ihre Anwältin belehrte grantig, ob man wüsste was Mobbing bedeute und der Jurist bedrohte die Anwesenden mit dem Gericht. Da sich alle wehrten war für ihn die angebliche Verschwörung natürlich nur noch offensichtlicher.

Wie ich vorher geschrieben habe, die Frau zieht gerne an Fäden und hat stets einen Strategieplan. Vermutlich will sie bei vollen Bezügen in Frühpension....
Nur leider kann es passieren, dass sie mit ihren Winkelzügen viel Porzellan zerschlägt. Der Status der Schule ist immer gefährdet, Politiker wollen uns aus dem öffentlichen Dienst ausgliedern und privatisieren. Da hätten sie wieder einen Anker, wenn es ganz schlecht läuft. Auch wenn wir nachweisen, dass nichts an der Sache stimmt, ein Anlass wäre da. Denn einer der Vorwürfe ist, an unserer Schule würde nichts funktionieren....

Im Grunde ist die Kollegin arm, mit ihrem ganzen Gift muss sie sehr unglücklich sein. Sie fehlt sehr häufig und ist auch jetzt wieder bis Schulende krank geschrieben. Wie sie das immer wieder schafft ist uns allen ein Rätsel. Man sah sie mit demonstrativ leidvoll gesenktem Kopf nach Hause gehen. Aber wenn man sich selbst vornimmt, mit dieser Frau Mitleid zu haben ist man doch immer mehr überfordert...

Zum Abschluss will ich noch betonen, unser Arbeitsplatz ist fast wie eine geschützte Werkstätte. Soziale Sicherheit, Harmonie und freies Arbeiten. Einen besseren kann ich mir für mich nicht denken!

Nickname 14.06.2006, 02.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

9. von Osram Unke

Meine Damen!
Das Verhalten der bösartigen Dame entspricht dem "Prinzip Bosheit" hervorgehend aus der Innenweltverschmutzung bzw. der "emotionalen Pest"
Ergebenst
Osram ;)

vom 15.06.2006, 00.27
Antwort von Nickname:

Werter Herr Osram, ich war neugierig auf dero geschätzte Reaktion. Erlaube er mir, einen Link dazu zu geben: hier klicken
Sei er freudvoll gegrüßet.


8. von Frau Waldspecht

Schade, dass wir uns von solch Kollegen die Freude an der Arbeit (fast) vermiesen lassen.
Hoffentlich schafft sie es mit ihrem Giftverspritzen nicht, dass dein geliebter Arbeitsplatz in eine andere Form umgewandelt wird.
Gönne ihr doch ihre Frühpension, dann seid ihr sie los...
LG Anette wut

vom 14.06.2006, 14.29
Antwort von Nickname:

Ach was, liebe Frau Waldspecht. so schlimm ist es nun auch wieder nicht. wie ich schrieb, wir streifen so gut wie gar nicht an ihr an. Schlimm wäre nur, wenn ihr Zerstörungswerk wirklich beginnen sollte zu greifen.
7. von Renate

Liebe Tirilli,
ich finde es gut, dass du dir deine Sorgen von der Seele schreibst, aber ist es diese Frau wirklich wert, dass sie soviel Aufmerksamkeit bekommt? Ihre unmögliche Art ist ja vermutlich nur ihr Schrei nach Beachtung und Anerkennung. Und wenn sie deinen Unterricht stört, zeigt das ja auch, dass sie auf dich neidisch ist.
Übrigens: wenn ich wirklich wieder anfange zu bloggen, dann werde ich es ganz bestimmt "inkognito" machen, so dass ich mir auch mal meinen Frust und Ärger (in der B.) vom Herzen schreiben kann!
Einen dicken Knuddler schickt dir
die immer noch in Urlaubsträumen schwelgende
Renate


vom 14.06.2006, 12.39
Antwort von Nickname:

Haaa, unsere Renate ist EEENDLICH wieder da! Schön! Servus! Aber nirgends kann ich über den Urlaub nachlesen, das ist Luschtverluscht, jawoll!

Hauptsache du verrätst uns dein Blog dann auch! Bloggen musst du ja, schließlich hast du es Frau Luposinchen versprochen!! aetsch.gif

Zum Thema: Meine Gedanken sind, es ist gar nicht so sehr ein Schrei nach Beachtung. Ich vermute eher tiefste Menschenverachtung, gepaart mit einer recht großen Prise Verfolgungswahn....
*dir begrüßungsmäßig die Hand schüttele und schüttele*
6. von Brigitte

Hallo Chris,

Schade, dass es sowas gibt. Aber es gibt wohl immer jemanden, der in der größten Harmonie, nicht wohl in seiner Haut ist und das unumwunden kundtun muß.
Im Grunde hast du es ja bereits selbst schon beantwortet: .... sie ist arm dran, mit ihrem ganzen Gift (das muss man auch erstmal produzieren - was für ein sinnloser Aufwand) muss sie sehr unglücklich sein. Sie fehlt sehr häufig und ist auch jetzt wieder bis Schulende krank geschrieben. Wie sie das immer wieder schafft ist uns allen ein Rätsel. Man sah sie mit leidvoll gesenktem Kopf nach Hause gehen.....
Ich hoffe oder wünsche es Dir, dass Du und Deine Kollengen ein Team sind, gegen Mauern kommt man dann selten zum Zug.

Liebe Grüße
Brigitte


vom 14.06.2006, 12.37
Antwort von Nickname:

Das mit der Mauer ist ein sehr guter Vergleich, danke Brigitte! Ich habe ihn schon beim Personalvertreter erwähnt und eventuell, falls es notwendig wird, könnte man diesen Vergleich auch in einer Konferenz erwähnen, eben um den Lehrern bewusst zu machen, wie wichtig es ist, doch endlich Teamgeist zu entwickeln. In dierser Sache könnten uns die Amis ausnahmsweise Vorbild sein, Teamgeist zu wecken verstehen sie.
Liebe Grüße! 
5. von henrjke

...und so ein mensch hat mit musik zu tun! das ist etwas, was ich gar nicht verstehen kann.
eigentlich müsste man gemeinsam eine strategie entwickeln, nicht gegen den "menschen", sondern gegen sie als "kollegin"!. habt ihr nicht die möglichkeit einer supervision von außen? wir hatten das vor ca. 4 jahren. ein kollege intrigierte- das war sein hobby- bespitzelte uns kollegen, machte falschaussagen, tyrannisierte schülerinnen und schüler, schiss ins eigene nest, indem er unsere schule auswärts schlecht machte. dabei sind wir in unserer schule wirklich noch auf einer insel, haben kaum disziplinäre schwierigkeiten mit schülern und können auch im lehrerkollegium ganz gut miteinander.der kollege ist nach villach ausgewandert. meine große schwierigkeit dabei ist immer, ich bin ja kein so guter mensch, dass ich enorme rachegefühle entwickle und demjenigen/derjenigen die pest an den hals wünsche! ich weiß schon, sie ist ein armer mensch und so weiter, "gesenkter kopf"....blabla. aber immerhin ist die schickse erwachsen, auf kinder losgeschickt, soll musik unterrichten und freude daran vermitteln. welches instrument unterrichtet die dame? doch nicht die traverse flöte, wie ich vermute...?
aber eins weißt du schon: sie muss gegen euch alle ankämpfen, und gemeinsam könnt ihr sie doch links liegen lassen, sehr weit links!
das wünsch ich euch: kampfgeist, offene revolte, freude im herzen und ja kein mitleid!!!!!!!!!
ein schönes wochenende wünscht dir und der frau schnuzl
henrjke

vom 14.06.2006, 12.36
Antwort von Nickname:

Sie hat nie besonders gespielt und auch die Korrepetition verweigert. Als einzige Pianistin muss sie nicht Schüler begleiten. Alle anderen aber schon, zum Teil mit Mehrarbeit weil sie ja nicht zur Verfügung steht. Dabei steht es im Dienstvertrag.
Mit den Schülern scheint sie o.k. zu sein. Uns wundert das nicht, sie braucht die Eltern schließlich als Verbündete. Alles Berechnung.
Wie kann man es nur aushalten, immer berechnend zu agieren? Das ist doch anstrengend bis krank machend! Kann der wahre Mensch überhaupt unter einer Maske so permanent zurück gedrängt werden?

Übrigens, wegen der Rachegefühle und dem "die Pest an den Hals wünschen"...
Gerade du, die du so sanft bist kannst es wagen dies so offen zu schreiben. Die Wahrheit ist doch, es geht jedem von uns so. Wir alle müssen solche Gefühle "im Zaum halten", seien wir uns doch ehrlich. Hauptsache man hat es nur im Kopf und weiß damit umzugehen. Es ist normal. Grüßchen, bis Sonntag!
4. von Gabriela

Wie du richtig schlussfolgerst, vergiftet sie sich selbst, nur dass sie für all diese Produktion von negativem Einfluss auch noch bezahlt wird macht mich besonders grummelig wut - Daher ist mir auch das Beamtentum in D so zuwider, es gibt zuviele, die sich darin festsetzen ohne entsprechende Leistung zu erbringen oder sich gar ihre Kontraproduktivität gut honorieren lassen. Zum Glück gab es in meinem Kollegium auch nur eine Ausnahme, aber selbst die ist zuviel...
Ich hoffe, ihr lasst euch nicht die Harmonie zerstören
Durchhaltegrüsse von Gabriela

vom 14.06.2006, 11.56
Antwort von Nickname:

Liebe Gabriela, ich glaube nicht, dass dieses Phänomen nur auf Deutschland beschränkt ist. Überall wo Menschen bequem sind und sich auf anderen ausruhen gibt es solche.

Sie ist oft Gesprächsthema und dann stellen wir am Ende wieder fest, dass wir sie dadurch wieder zu wichtig genommen haben, ihr in unseren Köpfen zu viel Platz gegeben haben. Unsere Worte sind nicht gerade freundlich. Da ist diese Automatik, Schlechtes gebiert nur wieder neues der gleichen Art.  Wir, der Kern des Kollegiums haben uns vorgenommen, nicht mehr in diese Falle zu tappen. 
Liebe Grüße nach Andalusien!
3. von Anne

Hallo Tirilli...Magenschmerzen, bekomme ich, wenn ich deine Zeilen lese, da auch ich solche bösen Erfahrungen machen mußte...sicherlich noch ganz viel andere Menschen auch.Leider ist man so machtlos, dem "Bösen" gegenüber und man wünschte sich eine Elefantenhaut.
Wie armselig muss ein Mensch sein, der so handelt.Mir schwant, dass jene Lehrerin eine narzisstische Charakterstörungen aufzeigt...und für mich fast eine Gefahr darstellt.
Nun denn, wie gut, dass du deinen Arbeitsplatz liebst, sonst wäre das alles schier unerträglich

Liebe Grüße
sendet dir Anne

vom 14.06.2006, 10.56
Antwort von Nickname:

Auweh Anne! Das wollte ich nun wirklich nicht. Da sieht man mal, wie sich Negatives bis über den Äther ausbreiten kann.... Gefahr ist sie für uns im Moment tatsächlich...
Es ist nicht so unerträglich wie du dir das vorstellst. Im Grunde arbeitet ja jeder bei uns "für sich" genauer gesagt, im eigenen Zimmer. So kann man ausweichen und sieht sie nur auf dem Gang. Liebe Grüßchen Frau Schluckspecht Nr. 1 *g*
2. von Eva

Ich kann Deine Geschichte gut nachvollziehen. Meine Mutter ist auch durch und durch negativ eingestellt. Ich habe gar keine Lust sie zu treffen, weil es nur herunterzieht und ich nicht weiß wie ich dem begegnen soll.
In der Arbeit hatte ich auch so eine Begegnung der 3. Art. Bekam eine Kollegin ins Zimmer, die "gemobbt" wurde und dabei selbst am meisten mobbte. Sie hatte Verfolgungsängste und wurde dann mit 42 Jahren pensioniert. Das Beste was uns passieren konnte.
Bei Deiner Geschichte tun mir vor allem die Schüler leid, die können sich ja gar nicht wehren und müssen sie stundenlang ertragen. Schlimm ... ich kann nur mitfühlen, raten kann ich Dir nicht.

Liebe sonnige Grüße aus Franken von Eva :)

vom 14.06.2006, 09.08
Antwort von Nickname:

Das ist sehr schlimm liebe Eva. Kein Vergleich mit Kabalen im Beruf (falls der Mobber nicht etwa im gleichen Zimmer sitzt) Ich kenne eine, da ist es auch so wie von dir beschrieben und mein Vater war leider auch so. Ich musste ihn trotzdem 7 Jahre lang teilweise betreuen, ich weiß, wovon du sprichst. Es ist sehr prägend und die Verletzungen wird man nie ganz los. Man kann nur lernen, mit ihnen zu leben und man muss sich immer wieder sagen: Das ist IHRE Problematik und betrifft dich als Mensch im Grunde überhaupt nicht! Wie man reagieren soll ist ja individuell sehr verschieden, gemeinsam ist allen vermutlich, dass man ihnen in ihrem negativen Verhalten keine Erfolgserlebnisse beschert. Vielleicht ist es so, dass du dich stark, unantastbar und selbstbewusst geben solltest, und vielleicht auch manchmal ein bisschen hart. Denke an dich und dein Wohl. Das nimmt ihr ein bisschen Wind aus den Segeln.

Aber ich schreibe da so obergescheit... weißt du was? Ich konnte das beim Vater selbst gar nicht...
Liebe Grüße!
1. von Sternenelfin

Schade, dass es solche Menschen gibt. Im grunde ist sie ein armer Mensch, ja. Doch man kommt sehr selten an solche Menschen wirklich ran. Denn sie sehen in der Hilfe ein Falle, genauso wie sie eine Falle nach der anderen stellt. Schade. Weiß auch nicht, was das für eine Genugtuung ist, wenn man anderen so negativ entgegentritt und auch noch gerne weiter provoziert ... Solche Menschen können einem echt nur leid tun. Doch leider kommt man selber oft durch die "Spinnerei der Intrigen" in Schwierigkeiten.
Drück euch die Daumen, dass der Porzelanscherben nicht zu groß ist.
Schade.
Wünsche dir einen herrlichsonnigen Tag.
Viele liebe Grüße
Annette :-)))

vom 14.06.2006, 08.16
Antwort von Nickname:

"Ran kommen"...hm.. liebe Sternenelfin, eher besiedeln Aliens die Erde als dass man das könnte. Und es will auch keiner, es ist schon anstrengend, überhaupt Mitleid mit ihr zu empfinden, aber die Moral gebietet es irgendwie. Sonst würde sie uns nämlich verleiten, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und dieses Geschenk machen wir ihr sicher nicht. lg.!