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Eine gefährliche Geschichte

Stell dir vor, du gehst mit einer Freundin in den steilen aber waldigen Bergen in Salzburg wandern. Irgendwann im ersten Schwung fällt dir ein, vielleicht auch mal nach der Markierung zu sehen. Aha, da ist ja was, so komische Zeichen. Na gut, weiter. Ah, da vorne wieder diese Zeichen, passt. Na... der Weg ist aber nicht besonders. Ächz...pfu, der Weg ist aber gar nicht gut und die Markierungen sind oft so weit oben an den Bäumen, die spinnen, die Salzburger. Aber immer brav an dem was die für einen Weg halten bleiben, sonst ist es in so großer Höhe, ca. 1300 m wenn ich richtig gehört habe, zu gefährlich. Puh, umgefallene Bäume, hach! Da mal dran vorbei, auch wenn es schwer geht. Mensch, das ist ja fast kein Weg mehr, so steil und unwegsam, aber diese Markierung stimmt noch, also tapfer weiter! Seltsam gefährlich angelegt, dieser ungepflegt Weg, was sag ich, Weg? Nicht einmal Steig, eine Zumutung! Und immer so seltsam an einem Grat entlang, direkt über Felsabstürzen!
Nach drei anstrengenden und teilweise gefährlichen Stunden war die Erschöpfung groß und der Weg zu Ende. Die zwei Freundinnen entschieden sich für einen Notruf per Handy. Die Retter erklärten später, das wäre klug und richtig gewesen. Denn sich mit letzten Kräften zurück zu zwingen hätte oft fatale Auswirkungen. Genau dann geschähen meist die Abstürze, erzählten sie. Die Retter kannten diesen Weg mit der seltsamen Markierung aber nicht, wie auch. Es waren ja nur Zeichen für Waldarbeiter.... Die Rettungszentrale versuchte nun, herauszufinden, wo die beiden Verirrten sein könnten. Die aber hatten ja meist nur tiefen undurchdringlichen Wald um sich und wussten nichts mehr. Über Abtenau waren sie losgegangen, da beim Strubberg, aber dann?
Und jetzt war der Akku des Handys fast leer und das andere keinen Empfang. Sie konnten gerade noch folgenden Hinweis von der Rettungszentrale aufschnappen: Wenn ein Handy keinen Empfang hat, auf die PIN verzichten, die dreistelligen Notrufnummern Österreichs funktionieren immer. Das Handy sucht sich den nächsten Sender und man kann den Hilferuf absetzen.
Die beiden Freundinnen konnten einen Platz finden, wo gleich zwei Bäume vom Wind umgeworfen worden waren. Das war der entscheidende Hinweis für den Hubschrauber. Die Seilbergung war schwierig, zuerst einmal landete der Retter am Seil in einem Baum. Aber dann wurden beide Frauen mit ans Seil genommen und schwebten ganz ohne Angst und die Aussicht genießend über das Tal zum Landeplatz. Sie sahen von der Luft aus, wo sie gegangen waren, immer über gefährlichen Abstürzen.

Ich glaube, ich selbst wäre vor lauter Flugangst dann doch noch gestorben....

Meine Schwester war eine von den beiden und ich bin sehr dankbar dass ich sie noch habe!!

Nickname 23.05.2005, 11.05

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Renate

Wie schön, dass die Geschichte gut ausgegangen ist! Ich hab mal sowas ähnliches erlebt, bin damals am Kranzberg (bei Garmisch?) auf der falschen Seite des Bergs wieder runtergekommen, nachdem ich einen Steilhang auf dem Hosenboden runtergerrutscht war ... :D
Nachher kann drüber lachen, aber wenn man drinsteckt, ist's einem eher zum Weinen zumut! :(
Danke für den Hinweis mit dem Handy, das hätte ich nicht gewusst - muss mal schauen, ob das in Deutschland auch so ist!

vom 23.05.2005, 15.34