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Extrem

Es wird in einer Gletscherspalte nach 2 verunglückten Deutschen getaucht. Hoffentlich geht für die Taucher alles gut.

Nickname 01.08.2006, 12.35

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Eveline

Ich stimme Maria vorbehaltlos zu - wer nicht wirklich weiß, was er tut, hat im Gletschergebiet nichts zu suchen - ohne Führer schon überhaupt nicht.....

Ja, hoffentlich geht für die Taucher alles gut - für die 2 Deutschen dürfte es eh zu spät sein - auch: so hart das klingt...

Schlimm finde ich immer wieder, wenn und dass sich die Bergrettung in große Gefahr begeben muss, weil andere sich in Gefahr begeben......

vom 01.08.2006, 18.34
1. von Maria


Liebe Tirilli,

ich war letzte Woche mit Bergführer als Seilschaft am Großvenediger (3660 Meter). Dabei mussten wir Gletscher queren. Es war ein Erlebnis. Die Gletscherspalten sind oftmals nicht sichtbar - nur spürbar, wenn frau den Fuß aufsetzt und unter dem sulzigen Schnee ist nichts, der Fuß hängt im Leeren (war nur eine kleine Spalte, nicht gefährlich, aber trotzdem).

Die großen Spalten empfand ich als faszinierend. Die Versuchung war groß, näher hinzugehen. Doch man weiß nie, wo die Spalte beginnt und aufhört, wie weit die Wächte herausragt - die Enden sind oftmals noch von Schnee bedeckt.

Unser Bergführer ist gleichzeitig Mitglied bei der Bergrettung und machte uns auf vieles aufmerksam. So waren wir z.B. die einzige Gruppe, die abends, vor der Gletscherbegehung, eine Einführung in die Knotenkunde und Spaltenbergung bekam. D.h. aber noch lange nicht, dass wir eine Spaltenbergung nun beherrschen - zuviel an technischem know how ist erforderlich.

Eine der großen Gefahren bei den sichtbaren V-Spalten ist die Kälte - die Körperwärme bringt das Eis zu schmelzen und mann/frau rutscht tiefer, sodass eine Bergung nur mit großem Gerät (Motorsäge und so) möglich ist. Meist sind die Menschen nicht mehr lebend zu finden. Zu schnell setzt einem die Kälte zu.

Mein Respekt vorm Berg, die Achtung vor dem Gletscher und seinen Spalten, sind seit dieser Tour gewachsen.
Mir ist bewusst, dass Mensch am Gletscher ohne Seilsicherung und ohne Seilschaft auf verlorenem Posten steht, sonst ist dies ein klares Selbstmord-Handeln.

Auch wenn diese klaren Worte hart sind.
Ich stehe dazu.

Maria



vom 01.08.2006, 15.19