Ausgewählter Beitrag
Für Ulla
Man sollte nicht fürchten, dass unsere Kraft nicht hinreichte, irgendeine, und sei es die nächste und sei es die schrecklichste Todeserfahrung zu ertragen; der Tod ist nicht über unsere Kraft, er ist der Maßstrich am Rande des Gefäßes: wir sind voll, sooft wir ihn erreichen – und Vollsein heißt (für uns) Schwer-sein .. das ist alles.
Rainer Maria Rilke
Ulla hatte es allerdings extrem schwer. Zunächst ganz allein mit dieser so schweren Krankheit, fand sie dann doch Hilfe, fand ihre Kinder wieder, und auch Freunde die sie in der schweren Zeit stützten. Ich hoffe, dass Rilke recht hatte und für Ulla ihr Golgatha nicht zu schwer gewesen war.
Ich lernte sie und ihr Blog genau in der Zeit kennen, als sie von ihrer unheilbaren Krankheit erfahren hatte. Dann begann ich, ein wenig teilzunehmen. An ihrem Schmerz, ihrer Hoffnung in diesen letzten Monaten, die sie so unglaublich tapfer durchlebte. Und ich durfte versuchen, sie mit Kommentaren ein wenig zu trösten.... Mir ist klar... nur ganz ein klein wenig, denn wer kann angesichts dieser Tragödie wirklich helfen.... Aber ich konnte das Blog besuchen und Zuhörer sein, das ist im Grunde das einzige was wir alle für sie tun konnten. Es ist immerhin mehr als nichts und viele taten es, scheuten sich nicht.
Ullas Erzählungen empfanden viele als wichtig für sich selbst, mir ging es ebenso. Zu sehen, wie trotz großen Leids alles weiter gehen kann weil es eben weitergehen muss, nachzulesen, auf welche Weise Ulla ihre Krankheit tapfer durchlebte... Dies alles veranlasste einen, nachzudenken, wie man selbst mit dieser Situation wohl zurecht kommen würde. Es war wertvoll zu sehen, wie eine starke Frau ihr Schicksal bewältigt, eines, vor dem sich jeder doch so sehr fürchtet!
Ich sage jetzt einfach nur:
Und ich hoffe, es gibt sie wirklich, diese verheißene Seligkeit.
Danke für deine Zeilen, die auch meinen Eindruck der vergangenen Monate, in denen ich Ullas Blog regelmäßig besucht habe, wiedergeben. Dem könnte ich nichts mehr hinzufügen! In Gedanken umarme ich dich, liebe Tirilli.
vom 10.11.2007, 12.30