Ausgewählter Beitrag
Inzestfall und Schubladisierungen
Das schreckliche Inzestverbrechen jenes Mannes, der seine Tochter und 3 der gemeinsamen Kinder 24 Jahre in Keller gefangen gehalten hatte, führt nun in manchen Ländern zu einer Abrechnung mit der österreichischen Gesellschaft.
Man findet alte Vorurteile ebenso wie unüberprüfte Theorien, aber natürlich auch manche tatsächliche Tendenzen in diversen ausländischen Zeitungen.
Nun sind also mal wir diejenigen, über die generalisierend geschrieben wird. Manche in unserem Land die so gerne über andere Ländern lästern, erfahren nun mal im eigenen Stall wie sowas abläuft. Das ist die gute Seite daran. Falls ihnen diese Umkehr überhaupt bewusst ist, ich zweifle ein wenig....
"Nicht umsonst hat Freud im Zentrum der habsburgischen Monarchie die Abgründe der menschlichen Seele erforscht und versteckte Wunden entdeckt, die immer bereit sind, sich wieder zu öffnen und zu eitern." schreibt man in Italiens "La Stampa"
Kann ja sein, dies aber in Zusammenhang mit 2 extrem schlimmen Einzelfällen zu schreiben ist nicht gerade sehr korrekt.
Weiters liest man in dieser Zeitung:
Serienmörder und Perversionen seien natürlich keine exklusiv österreichischen Phänomene: "Doch nur dort verbinden sie sich mit Walzer, Jodeln und Kuckucksuhren. Nur dort kann Wahnsinn jahre-, jahrzehntelang mit derselben stillen, bürokratischen Ausdauer lodern, die das habsburgische Reich legendär gemacht hat."
Ähm Kuckucksuhren haben wir nicht und jodeln tut auch kaum noch jemand. Dieses kleine Beispiel zeigt, wie schnell man stets im Journalismus bereit ist, ungeprüft die subjektive Sicht zu präsentieren um sie dann einer breiten Masse einzuimpfen.
In "diesem Josef F." stecke etwas ungeheuerlich Biedermeierisches, "etwas ungeheuerlich und einzigartig Österreichisches".
Oh Gott, Leute.... bei diesem Geschwafel erübrigt sich jeder weitere Kommentar!
Es gibt aber am Ende des Berichts Wortmeldungen die man nicht nur einfach wegwischen darf. Mehr darüber liest man hier:
Harte Abrechnung mit Österreich
Ja, leider . Es ist ein Einfaches von den eigenen Problemen abzulenken, indem man mit den Finger auf die Anderen zeigt.
Vorvorgestern Belgien,vorgestern Deutschland,gestern der Vatikan (die Italiener!), heute Ihr usw. ... ich bin auch immer sehr erzürnt darüber, als Deutsche mich für Ausländerfeindlichkeit und den schlimmen Zeiten, die vielleicht irgendwelche Urahnen mit zu verantworten haben, rechtfertigen zu müssen.
Egal welche monströsen Auswüchse der Mensch zustande bringt, die gibt es in jedem Land und zu jeder Zeit.
... und werden von den Medien nur zu gern hochgeschaukelt. Das Schicksal von Menschen ist heutzutage doch auch nur noch ein Geschäft.
vom 02.05.2008, 00.40