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Komisch krank gewesen.

Die Geschichte fängt damit an, dass Von Ferdl sagte: "du wirst älter, wenn du es jetzt nicht angehst, wird es nie mehr was." 
Ich hörte hin und dachte nach. Naja. Das hatten meine 3 Leser ja wahrgenommen. Ich hatte ja ewig nachgedacht.

Was sie aber nicht wussten: mein Zögern, und dann doch noch ein "jetzt erst recht", hatte damit zu tun, dass ich mich körperlich schlecht fühlte.  

Wie sehr ich doch binnen Monaten körperlich abgebaut hatte! Ich fühlte mich von einem Monat auf den anderen um 20 Jahre gealtert. Diese Schwäche und Unbeweglichkeit! Teils nahm ich an, weil ich durch radikalen Nikotinentzug zugenommen hatte und andererseits, weil ich monatelang so wenig wie möglich gegangen war, der Fersensporn schmerzte. Ab Februar dann immerhin weniger Schmerz im Fuß, ich wollte mich zurück kämpfen und binnen 30 Tagen war ich dann 100 km gegangen. Aber nichts wurde besser. Morgens war ich steif wie ein Blechpuppe. Allmählich manifestierte sich diese Steifheit nach jeder noch so kurzen Ruhe und wurde besorgniserregend. Als ich eines Morgens in einem Zustand war, wo ich nur noch schleichen konnte, ging ich endlich zum Arzt.

Vorher hatte ich aber diese Reise gemacht! Tägliches Gehen inbegriffen. Da kam ich kaum zu längerem Stillstand. Einmal schaffte ich mit den Freundinnen sogar mit Hilfe von Stöcken 5 km ständig bergauf und bergab zu wandern! Aber es war sehr schwer gewesen und brachte mich an meine Grenze. Grundsätzlich war aber das Befinden ungleich besser als vorher zu Hause.

Der Zusammenbruch kam nach der Reise. Nun wanderten auch noch mir schon bekannte Schmerzen in den Oberschenkeln bis in die Füße runter. Also Hausarzt.

Sicher wird man sich fragen, wieso erst jetzt. Tja, ich dachte ja, alles Schlimme sei halt dem Übergewicht und der körperlichen Untätigkeit geschuldet. Und überhaupt und außerdem: alles nur selbst verschuldet! Die Selbstvorwürfe feierten unfröhliche Urständ, wie wir Ösis zu sagen pflegen. So wie früher mal empfunden war das alles, all diese Gefühle, sie waren aber kaum bewusst, es war halt das überwunden geglaubte alte Muster. Dazu muss man wissen, dass das innere Kind ja bei uns allen überall mitzuempfinden pflegt. 

Ich hatte in der Kindheit problematische Erfahrungen mit Krankheit gemacht. Seien es aufgeschürfte Knie gewesen, Bauchweh, "Grippe" oder sonst was, immer hörte ich Vorwürfe aber niemals bekam ich Trost. "Selber Schuld, warum hast du auch..."  schnauzte man mich stets an.

Nun hatte ich ja gedacht, durch die vollkommen gelungene Psychotherapie sei nun alles gut. Und nun entdeckte ich spät aber doch, wie sehr ich ja immer noch die schimpfende Rede der Mutter verinnerlicht hatte. Kein Arzt also... denn der wird schief schauen, "selber Schuld" denken, heimlich vorwurfsvolle Verächtlichkeit empfinden. Schon mein ganzes Leben lang geh ich erst wenn´s brennt. Auch wenn die Erfahrungen mit Ärzten nur selten schlecht waren, in Kopf blieb die eingelernte Ablehnung aus der Kindheit und erst recht der aus der unguten Jugendzeit. 

Hach, wie gut, dass ich ein bisserl wie Unkraut bin. Der Körper ist recht robust und hielt immer viel aus.

Bei der Ärztin landete ich nur Minuten, bevor sie für länger in Urlaub ging. Sie veranlasste alles, was eine Gesundenuntersuchung ausmacht. Und zack! Harnweginfekt, Antibiotika. Ich hatte das nie gespürt! Nur diese unglaubliche Steifheit und die schlechte Konstitution. Der Infekt hatte mich neun Monate im Griff gehabt! Wahnsinn! Ob noch mehr nicht in Ordnung ist, erfahre ich erst Mitte Juli. Aber die Steifheit ist weg! Wahnsinn, wie es sich ohne Steifheit anfühlt, voll doll! Der Fersensporn schmerzt plötzlich allerdings wieder sehr. Gehen - nö, nicht freiwillig. Kondition - im Keller. Trotzdem - volle volle Erleichterung!

Nickname 25.06.2019, 00.02

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Kommentare zu diesem Beitrag

5. von christine b

alles gute tirilli! hoffentlich bringst du das schnell weg.

vom 07.07.2019, 22.57
4. von christine b

du liebe güte, du machst sachen! :-(
dass es eine blasenentzündung gibt, die nicht schmerzt wußte ich gar nicht.
gott sei dank wurde sie endlich gefunden und behandelt. ein gutes gefühl für ich.
google dich durch bei hausmittel gegen fersensporn, da gibts allerhand!
hier gibts tolle übungen, ein paar minuten am tag und bald gehts viel besser.
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mein liebling ist der herr liebscher, der hat für alle wehwechen hilfreiche übungen.
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ich hörte schon öfter, dass das hilft, dauert halt seine zeit.
liebe grüße! christine

vom 03.07.2019, 08.37
Antwort von Nickname:

Hach Christine, danke. Zur Zeit ist es mit dem Gehen echt schlimm. Habe eh viel gegoogelt, aber unlängst kam der gute Tipp Liebscher auch von Eva Waldmann... Die Hilfsmittel sind schon bestellt, die Übungen bringe ich nicht recht zusammen, aber ich bleibe dran. Hekla Lava nehm ich... danke vielmals für die Tipps!
3. von DagmarPetra

Das alles kenne ich von einer Freundin. Sie sagte immer: Was von selbst kommt geht auch von selbst.
Stimmt nicht, wenn man seit Monaten an einer Nierenbeckenentzündung leidet. Jetzt dauert alles noch viel länger, bis es wieder gut ist.
Also bitte, auf den Körper hören, auch wenn es nur ein kleines bisschen zwickt. Wir werden alle nicht jünger.
Gute Besserung!!!

vom 28.06.2019, 23.53
Antwort von Nickname:

Aber wenn ich halt dachte, es sei nur durch den Lebenswandel, heul.
Brav sein will.
2. von Regina

Bin ich froh, dass es dir wieder besser geht, Tirilli :-)

Sei nicht so hart zu dir :oha: auch wenn es andere früher zu dir waren :-( heute weißt du doch, dass das total falsch war :-(
Auch wenn du robust, wie Unkraut bist ;-) nächstes Mal bitte früher auf deinen Körper hören (du hast nur diesen einen) und zum Arzt gehen! :-)
In diesem Sinne alles Gute! Ich drück dir die Daumen, dass du den Fersensporn jetzt bald weg kriegst!

Und brav auf Frohlein Kathy horchen und dich nie wieder nackig auf kalte Steine setzen, gell! :D

vom 26.06.2019, 00.36
Antwort von Nickname:

Danke Regina! Dieser Kommentar ist sehr freundlich, verständnisvoll und mitdenkend. 

Und danke für die vielen Grinser in den letzten Monaten!

Ich konnte nicht auf meinen Körper hören weil ich ja dachte, es sei nichts außer dem verdienten plötzlichen Altern, und zwar durch undisziplinierten Lebenswandel und neuerdings durch mehr Übergewicht. Alles wurde mir erst in dem Moment bewusst wurde, als die Ärztin den Infekt diagnostizierte. "Ach so!" fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Von dem Gedankengebäude nahm ich also nicht genug bewusst war. War ja alles außerdem sehr verschleiert. Symptome die gar nicht auf Infekt hinwiesen. Sonst hätte ich sofort gedanklich und aktiv nachgebessert! Nach längerer Psychotherapie nahm ich ja an, sowas würde mir nicht mehr passieren. Bin ja total schließlich geheilt und sehr ausgeglichen. Aber siehste, da gibt es diese alten falschen Bilder immer noch, wenn man nicht aufpasst.
1. von Frohlein Kathy

seufz :-(
Kenn ich :-( ... zu gut.

vom 25.06.2019, 20.51
Antwort von Nickname:

Haach ((Frohlein)) ((Kathy)) ((Schwester im Geiste))