Manche Leute leben nur auf den Sommer hin. Das ganze Jahr über sehnen sie die warme Jahreszeit herbei und denken: Dann ja dann! Dann wird das Leben erst wirklich schön.
Meine Schwester und ich sind solche Leute. Vielleicht, weil wir die Jugend im heißen Chile verbracht hatten. Tja, vielleicht ersehnen wir wirklich genau deshalb das ganze Jahr über die große Hitze, in der wir uns dann auch richtig wohl und sogar freier fühlen. Es ist leider so und lässt sich nur schwer ändern, wir leben in einem zu kalten Land.
Wenn dann der Sommer wettermäßig derart versaut ist wie der heurige, kämpfen wir gegen den Frust. Wir denken: Wie nur sollen wir die dunkle Zeit ertragen, wenn wir nicht vorher ordentlich Hitze getankt haben? Ab August fangen wir an, jedes Sonnenstündchen regelrecht anzubeten.
Wen das nicht geht, erkämpfen wir Ablenkung, bilden uns vorsorglich ein, es gehe eh auch recht gut im
verdammten Regen, dieses Leben in diesem viel zu kalten Land.
Und wie zumindest ich das mache um nicht einzugehen wie ein überwässerter Kaktus, schaut dann zum Beispiel so aus:
Megagemütliche Schaukelliege unter Dach, Blümchen, Buch und Pumuckl Carina (links in der Ecke oben) Pfff, nur nicht unterkriegen lassen!
Und dann mal die Kamera zücken:
Blumenstrauß ablichten...
...oder auch mal das unterkühlte Biest Tschutschinella:
Die ist übrigens ebenso lebensuntüchtig wie wir. Kaum fahre ich mal kurz weg, springt sie mit einem waghalsigen Sprung von der Mülltonne auf die Dachrinne der Waschkücke und klettert von dort aus auf den Balkon. Von wo aus sie dann nicht mehr zurück kann. Frauchen muss sie fast täglich aus dem selbstgewählten Exil befereien. Sie tut zur Zeit zwar so, als wenn sie mich nicht bräuchte, bin ich aber nicht da, nichts als Panik. Wie soll ich da, wie jedes Jahr, für eine Woche in den Süden Hitze tanken fahren?
Heuer habe ich eine Lösung, Frau Mo wird da sein. Aber grundsätzlich ist das wirklich ein Problem.
Wie erträgt eigentlich ihr dieses grausige Sommerwetter?
Liebe Tirilli,
mein Sammy aus dem Tierheim ist auch etwas "ungewöhnlich". Kein Vergleich mit dem Fiete-Kater. Aber was solls, Tschutschinella ist halt so, nehms gelassen. Und was das Wetter betrifft, es ist hier auch so bescheiden, aber es gibt Schlimmeres, nehms wie es kommt.
Donnerwetter, hast du aber feine Sommerpedder anne Feut!
Lieben Gruß von Inge aus HH
vom 08.08.2011, 16.45