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Mundhygiene beim Zahnarzt...
...oh Gott, was ist das immer für eine Folter! Bei den Zahnhälsen hört man zusammenzuckend die Engel im Himmel pfeifen. Bohren ist ja nur halb so schlimm, weil eh stets kurz. Zahnhygiene dauert aber eine Stunde. Mir wurde zwischendrin so übel, das ich schon überlegte, wohin ich erbrechen könnte, notfalls. Kopfweh, noch stundenlang war eine weitere Folge der Tortur. Die kostete übrigens 99 Euro. Der Herr Doktor kam dann kontrollieren ob alles perfekt gemacht sei, das habe ich auch noch nie erlebt. Vor mir aber noch der Bildschirm mit dem Foto der ehemals angebräunten Innenflächen im Untergebiss. "Jetzt aber bitte weg mit dieser Peinlichkeit!" rief ich. Der Doktor folgte sofort. *g*
Mein geschätzter alter Zahnarzt war in Pension gegangen. Einen neuen zu finden fiel mir schwer, das dauerte, irgendwann zwischendrin war ich dann irgendwo für eine Krone und dann war wieder zu lange Pause.
Und nun also ein neuer Zahnarzt. Der ist derart freundlich, sanft, zuvorkommend und luxuriös, dass ich nach dem ersten Besuch der Helferin zuraunte, ob er überhaupt meine Allerwelts-Krankenkasse habe. Doch, hat er, aber vorher war er "Wahlarzt", was bedeutet, das meiste selber zahlen, also keine Krankenkasse. So kam er zu einem Stil bei dem man wie die Königin von Saaba behandelt wird, oder so irgendwie.
Er machte dann gleich mal einen Vorgesprächstermin aus. "Dafür ein eigener Termin?" fragte ich erstaunt, "mein alter Zahnarzt hatte immer gleich losgelegt." "Ja, aber Sie sollen doch genau sehen, was ist und dann entscheiden, was Sie selbst wollen!"
Und so war es dann auch. Ich musste mir im schicken Bildschirm meine gebisslichen Unzulänglichkeiten genauestens betrachten, ooh Graus.
Unter 3 Kronen ist was und ein Backenzahn wurde mir inzwischen schon rausoperiert. Implantat und 3 Kronen, da werden einige Monatsgehälter draufgehen.
:-(
Ich hatte schon als Kind fast alle Zähne plombiert bekommen, dort in Chile gibt es kein Kalk im Wasser und jeder hat dort schlechte Zähne. Meine Mutter musste nach meiner Geburt überhaupt gleich alle Zähne plombieren...
Was für ein Fortschritt:
Der Zahnarzt in Chile durfte mich ohrfeigen und das tat er auch. Meine Mutter hatte anscheindend nichts dagegen. Oder sie brachte den Mut nicht auf, dem Einhalt zu gebieten.... Und außerdem, damals waren die Bohrer noch elendslangsam.
Als ich 14 war, schon in Österreich, bekam ich die ersten Kronen - ohne Narkose, die Tortur werde ich niemals vergessen! Der damalige Zahnarzt, ein Choleriker der während des Bohrens rumschrie und mit Werkzeug um sich warf, wenn die Assistentin zu langsam reagierte, hatte mir die Betäubung einfach verweigert! "Das hat man durchzustehen" meinte er.
Und nun dieser neumodische Luxustyp mit Computerbildschirm vor dem Behandlungsstuhl, Musik nach Wunsch (keine!) und pi pa po.
Ich habe übrigens eine Einschulung bekommen, wie man seine Zähne zu pflegen hat. Die Assistentin die mich lehrte, macht das 3x täglich. Hach Leute, würde man das alles befolgen, ginge jedes Mal eine Viertelstunde drauf. Und alle 3 Monate diese professionelle Zahnhygiene, das legte man mir nahe. Also nö nö, DAS ist mir zu oft, Menschenskinder! Pff...
Ich habe auch schmerzempfindliche Zähne, und nachdem die bei der (angeblich professionellen) Zahnreinigung liebevoll mit eiskaltem Wasser traktiert worden waren, war ich klatschnaß geschwitzt . (an das Reibe- und Polierdings will ich erst gar nicht denken)
Ob es wirklich technisch so schwierig wäre, die Sache an die Warmwasserleitung anzuschließen?
Die sehen mich frühestens in 5 Jahren wieder...
vom 25.10.2011, 10.20