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Studienbedingungen in Österreich

Heute ist Frau Mo abgefahren. Das Studium beginnt wieder und sie muss außerdem arbeiten um es zu finanzieren.
Sie hatte jahrelang nie Sommerurlaub, eben aus oben genanntem Grund. Deshalb fand ich es gut, dass sie diesen Sommer bei mir mal so richtig faulenzen konnte. Es ist ungewiss, wie lange sie noch studieren wird. Denn die Studienbedingungen sind katastrophal. Das ist neben anderen, auch einer der Gründe, warum ich die abgewählte Regierung so sehr abgelehnt habe.

Die Regierung hatte in einem Zug folgende Studienreformen eingeführt:

pfeil_kl.JPGStudiengebühren neu erfunden (wovon die Unis fast nichts sehen, das Geld geht in Verwaltung u Budgetlöcher)
pfeil_kl.JPGHerabsetzung der Mindeststudienzeit
pfeil_kl.JPGBegrenzung der Kinderbeihilfe auf die Mindeststudienzeit (früher unabhängig davon bis zum Alter von 26 Jahren)

Es werden aber wegen der drückenden Raum- und Professorenknappheit die Seminarplätze verlost!

Frau Mo hat für dieses Semester nur 2 von 6 Seminare "gewonnen". Bei der nächsten Verlosung kann es ihr genau so gehen, auch wenn sie sich noch so oft bewirbt, es bleibt Glücksache, ob sie weiter kommt! Das verlängert die Studienzeit ungemein und zahlen muss sie in jedem Fall. (363,36 Euro pro Semester + 13,50 Euro für die Hochschülerschaft + 0,36 Euro Versicherung = 377,22 Euro)

Die Regierung behauptet stolz, die durchschnittliche Studienzeit verkürzt zu haben - gelogen!!
Außerdem argumentierte sie, es hätte noch nie so viele Studenten gegeben - no na! (Das war eine der Entgegnungen, wenn der massive Bildungsabbau kritisiert wurde. (Die Kritik betraf übrigens besonders die Kürzungen in den Pflichtschulen)

Versteht ihr nun meine Emotionalität, wenn es um unsere Politik geht? Meine liebe Frau Mo als Opfer zu erleben, kann mich nicht kalt lassen!

Nickname 04.10.2006, 00.17

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Christina

Ach, Tirilli, bei uns sieht es auch nicht besser aus, egal welche Regierung dran ist.Folgender Auszug aus der Uni Oldenburg:

Studienbeitragsphase:
Semesterbeitrag (1) + Studienbeitrag (2) = ca. 200 + 500 pro Semester

Nach Ende der Studienbeitragsphase:
Semesterbeitrag (1) + Langzeitstudiengebühr (3) = ca. 200 + mindestens 600 pro Semester .

Meine Tochter hat es gerade noch im Frühjahr geschafft, sonst wären wir mit dabei gewesen.
Sie hat übrigends im Februar Ihre Diplomarbeit abgegeben und bis heute noch kein Ergebnis, die meisten anderen Kommilitonen auch nicht.Der arme Professor ist sooo überlastet.Sie können nun Bescheinigungen darüber bekommen, daß sie nicht durchgefallen sind.Ist das nicht grell?
wut
Ansonsten: bin wieder da ;)



vom 04.10.2006, 10.16