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Träumereien

Ich habe fast immer den gleichen Traum, aber in vielen Variationen. Stets bin ich auf einem Weg zu einem vermeintlich wichtigen Ziel, aber ich lasse mich ablenken und verirre mich hoffnungslos. Oder ich werde gehindert, aber meist ist es eher mein Versagen! Wegen meiner Unkonzentriertheit! Und wegen diverser Ablenkungen. Aber immer bemühe ich mich krampfhaft bis zum Ende, endlich doch weiterzukommen! Aber niemals gelingt es mir dorthin zu gelangen wo ich hin sollte.

Wenn ich im Traum aber mal in meinen vier Wänden bin, sind immer so derart viele vollgestopfte alte dunkle Räume da, dass ich die Übersicht verloren habe und teils vergaß, dass da hinten ja noch ein zweiter uralter Wohnbereich mit allem ist.

In so einer Wohnung geschah vorgestern, dass du, Bärenmami, überraschend als Gast auftauchtest. Ich wusste sofort, dass du es warst, auch wenn du ganz anders aussahst. Mit Erstaunen nahm ich dich freudig in die Arme und drückte dich.

Du hattest viele Freunde mitgebracht! Und jetzt sollte ich guter Gastgeber sein. Wie auf dem Weg den ich oben beschrieb, funktionierte ich trotz großer Bemühung hier aber auch überhaupt nicht! Nichts gelang, meist wusste ich nicht einmal, was ich wollte oder sollte und wo sich etwas.. was eigentlich? ... in den vollgestopften Fächern und Schubladen befindet. Aber ich hörte nicht auf, mich intensiv zu bemühen. Nach längerem Kampf mit meiner Unfähigkeit hatte ich dann doch etwas geschafft. Ich wusste, dass der einzige schwarze Gast einen schwarzen Tee wollte und es war mir die Umfrage gelungen, wer einen grünen Tee bekommen will. Wie viele einen wollten, wusste ich aber dann doch nicht. 
 haaach!



Habt ihr auch euren Standardtraum?

Nickname 16.07.2024, 01.25

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Kommentare zu diesem Beitrag

6. von Regina

Interessante Überlegungen!
Wiedergeburt? Ich weiß nicht so recht, aber möglich ist natürlich alles! Ich glaube aber eher, dass es an den Genen liegt. Wir müssen ja Erbgut von Generation mitbekommen haben, sonst könnte es nicht sein, dass Kinder z.B. ihren Großeltern ähnlich sehen, oder Talente von früheren Generationen weitervererbt werden. Ob man dadurch vielleicht auch Erinnerungen an Erlebnisse und Ängste der Vorfahren mitbekommen hat und die sich dann in Träumen bemerkbar machen können?
Nur, damit ich auch noch meinen Senf dazugegeben habe. ;-)

vom 28.07.2024, 01.27
Antwort von Nickname:

Extrem toller Senf! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen! Tja, wer weiß. Danke!


5. von Bärenmami

Von Wiedergeburt im engen Sinne, wir sie oft verstanden wird, war eigentlich nicht die Rede. Es ist ja nicht so, daß wir als „Bärenmami“ oder „Tirilli“ oder „Regina“ wiederkommen.
Die meisten Menschen haben auch keinerlei Erinnerungen, sie sind durch den Fluß des Vergessens hindurchgeschwommen (das Bild des Wassers ist für mich recht einleuchtend). Wir haben nicht umsonst die Redewendung „wie neugeboren“. Entsprechend ist ihnen der Gedankengang der überpersönlichen Erinnerung im Traum fremd. Erklären kann man es eh nicht, vieles läuft über Erfahrungen, die das Leben als Überraschung bereithält.
Hier so öffentlich zu schreiben ist für mich etwas schwierig.
Ja, das Beispiel meiner Großmutter mütterlicherseits ist „echt“, da ist nichts übertrieben.
Daß bei Dir heutige Ängste durch einseitige Informationen geschürt wurden, kann auch möglich sein.
(Der Islam, islamisch, darf nicht mit islamistisch, also dem Extrem, gleichgesetzt werden. Und die Frau wird mitnichten insgesamt „unterdrückt“. Dieses Thema, mit dem ich mich intensiv auseinandergesetzt habe, würde aber den Rahmen des Traumthemas hier sprengen.)
Genausogut kann es sein, daß das „mir mir nicht“ eine Reaktion auf frühere, negative, Erfahrungen ist.
Denn: auch wenn wir als ganz neue Persönlichkeit wiederkommen sollten, so bringen wir vielleicht generationenübergreifende Grunderfahrungen und Fähigkeiten aus Vergangenem mit.


vom 26.07.2024, 22.59
Antwort von Nickname:

Liebe Bärenmami, deine Kommentare sind immer sehr interessant, oft tiefgründig und stets herzeigbar! Ich mag sie sehr! Danke! 
4. von Tirilli

Oh Bärenmami... Das klingt sehr echt. Uff, ich hoffe so sehr, dass es die Wiedergeburt nicht gibt! Ich will nicht noch einmal! HEUL!! Etwa in einer schrecklich armen Gegend, oder als Frau in einem religiös restriktiven Land, oder in einer Diktatur, oder krank, ah... Mit dem Land Österreich habe ich das große Los gezogen, in anderen Dingen nicht. Und tatsächlich habe ich manchmal in so halben Träumen, also Tagträumen immer wieder durchgespielt, eine entsetzlich unterdrückte Frau in einem islamistischen Land gewesen zu sein. Als wenn das im früheren Leben so gewesen wäre. Nein, mit mir nicht! Ich verweigere!! :oha:

vom 26.07.2024, 12.35
3. von Bärenmami

Auf die Entstehung der Traumbilder möchte ich nochmal zurückkommen. Die Erinnerungen aus früheren Leben stehen auf einem anderen Blatt, da gehe ich später noch drauf ein.
Unser Gehirn ist eine Wundertüte und unser nächtliches „Kompetenzzentrum“. So baut es uns Szenarien, die uns helfen können, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, wenn der Alptraum erstmal vorbei ist, inklusive der als real erlebten Gefühle - die können nachhallen. Erst danach ist eine neutrale Betrachtung möglich. Es sind ja die Alpträume, die uns nachhängen.
Die Elemente können sich aus konkret Erlebtem und kaum Verfälschtem bis hin zu völlig unbewußt aufgenommenen Minischnipseln zusammensetzen. Ein Detail aus einem längst vergessenen Film oder Buch zB, taucht verfremdet auf, wird im Traum aber als real erlebt. Ich bin zB jemand der sehr visuell „funktioniert“, in kürzester Zeit nehme ich sehr viel wahr, speichere es ab. Träume und Traumschnipsel haben da einen recht hohen Wiedererkennungswert. Meine Träume nehme ich sehr ernst, sie wollen mir immer etwas sagen, fordern mich zum Nach- und Umdenken (oder Handeln) auf. Bestimmte Träume aus der Kindheit waren gar nicht so weit hergeholt, wie sich viel, viel später herausgestellt hat. Ich muß schon als Kind Dinge sehr genau wahrgenommen und erspürt haben.

Träume aus früheren Leben, egal ob als Wachträume oder Nachtträume, sind anders und vielleicht auch nicht jedem gegeben. Eine meiner Großmütter, eine sehr einfache Frau, die sicher nie im Kino war, Fernseher gab es keinen, zum Lesen war keine Zeit, hat Dinge aus weit zurückliegenden Epochen geträumt und detailgetreu beschrieben (bis hin zu den Uniformen der Soldaten). Mit Sicherheit gab es keine Informationsquelle, auf die das zurückgeführt werden könnte. Heute würde man vielleicht sagen, daß sie eine Doku oder Filme darüber gesehen hat. Durch die Informationsflut ist es heutzutage schwer bis unmöglich, einen solchen Traum zu erkennen. Aber ich bin überzeugt: Zeit hat keine festen Grenzen, es gibt durchaus grenzüberschreitende Erfahrungen.


vom 23.07.2024, 18.25
2. von Regina

Ich kann mich nur sehr selten an meine Träume erinnern. Aber einen wiederkehrenden Albtraum habe ich gelegentlich auch. Wobei ich da ebenfalls jemandem etwas recht machen möchte. Entweder will/soll ich etwas von wo abholen oder hinbringen oder etwas besorgen... Der Ausgangspunkt ist immer ein anderer aber dann, am Rückweg befinde ich mich immer in derselben Stadt, in der ich mich jedes Mal verirre, weil ich Umwege machen muss, um nicht an einem ganz speziellen großen Platz mit riesigen dunklen Häusern vorbei zu kommen, die auf mich sehr unheimlich und bedrohlich wirken. Im Endeffekt hilft es nichts, denn irgendwann stehe ich mit Herzklopfen auf dem Platz und erledigt habe ich auch nicht was ich wollte/sollte.
Eigenartigerweise handelt es sich im Traum zwar immer um dieselbe Gegend, von der ich aber nicht glaube, dass ich sie in der Realität je gesehen hätte.

vom 19.07.2024, 02.04
Antwort von Nickname:

Danke für die Erzählung, Regina! Ich fand es sehr spannend! Auch, weil du es so gut erzählst! Oh, in deinem Traum kommt Angst vor, ein echter Albtraum! Bei mir ist keinerlei Angst, nur Unfähigkeit trotz aufreibenden Bemühens. Ansonsten haben doch unsere Träume Ähnlichkeiten? Nicht erledigt, tjaja... Ich kann mich in deinen vom Gefühl das da sein dürfte erstaunlich gut hineindenken! Deiner ist schlimmer! Manche glauben, die Landschaften oder Zimmer die man immer wieder träumt kommen aus einer Erinnerung an eine frühere Existenz. Ich bin da skeptisch. Es kann sich früh ein Bild eingenistet haben und man weiß nichts mehr davon. Noch mal vielen Dank!
1. von Bärenmami

Sehr spannend. Und lustig, daß ausgerechnet ich Dir das Haus voller Leute bringe, zurückgezogen wie es hier vorgeht. Aber daß Du Dich gleich unter Druck setzen läßt und es allen recht machen möchtest - in der Rolle kenne ich mich gut aus. Unter umgekehrten Vorzeichen hast Du die Lage hier (für einige Wochen) ganz gut getroffen. Du kannst gerne herkommen und Dich unter die Gäste mischen. Nur passiert dann genau das, was Du beschrieben hast: für jeden einzelnen Kontakt bleibt viel zu wenig Zeit.
Einen Standardtraum habe ich nicht, bestimmte Themen (in schwierigen Situationen Verantwortung für andere zu haben, was ja von Deinem Traum nicht weit entfernt ist) kamen früher mal häufiger vor.

vom 16.07.2024, 07.26
Antwort von Nickname:

Ja, genau du! Und das war angenehm!Oh, du kriegst Besuch? Wie schön, Bärenmami! Möge es dich wenig stressen!