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Über einen Misserfolg

Heute war der letzte Tag mit Theorieunterricht. Dieses Jahr war nicht immer alles so, wie es sein sollte. Ich habe eine fürchterlich inhomogene und leistungsmäßig miserable Klasse hinter mich gebracht. Nur eine von vieren, aber sie hat mich stets herausgefordert und mich einiges gelehrt.

In dieser Gruppe saßen fünf etwa 17-jährige Burschen drinnen, die mir das Leben schwer machten. So Emo-Typen, sehr gestylt, möglichst im schwarzen Outfit mit Stickern, außerdem mit gefärbten Haaren und sehr alternativen Haarschnitten. Diese Äußerlichkeiten spielen an sich zwar keine Rolle, aber bei ihnen war es bewusster Ausdruck des Protestes gegen jeden Erwachsenen. In dieser Klasse musste ich eines Tages den Alternativstil abbrechen und für gescheitert erklären. Es gab dann Tests, Aufgaben, Prüfungen, alles was ich eigentlich in diesem Fach ablehne. Aber es ging nicht anders! Auch nach der Umstellung verarschten mich die fünf Burschen weiter. Bei Tests gaben sie als Namen "Papst Gregor" oder Ähnliches an, forderte ich sie auf, schriftlich darzulegen, was Moll ist und wie man die Molltonarten definiert, antworteten gleich drei mit: Moll ist seitenverkehrt Lomm und merkten an, wie man es kyrillisch schreibt. *g* Es stand natürlich nichts zur Sache da. "Shit happens" dann als Unterschrift! Und das stimmte: Leistungsbeurteilung: Nicht genügend. (Im Zeugnis aber dann doch gerade noch positiv.)
Manchmal kann man noch so guten Willens sein, es nützt einfach nichts. Ich ließ mich aber nicht dazu hinreißen, oppositionell zu reagieren. Ich tat korrekt weiter, blieb höflich aber wurde bestimmter. Und bestimmender! Jedenfalls zeigte ich ihnen weiterhin, dass ich sie in ihrer Art akzeptiere. So ging es, aber gelernt haben sie nicht wirklich etwas...
Ich bin also da gescheitert! Nächstes Jahr passe ich am Anfang mehr auf, ob die jeweilige Gruppe für den alternativen Unterrichtsstil überhaupt geeignet ist.

Trösten darf ich mich damit, dass in den drei anderen Gruppen aber alles bestens lief.

Nickname 26.06.2008, 22.50

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Eva

ich hoffe, dass Du die Drei nächstes Jahr nicht wieder in Deiner Klasse hast !

vom 01.07.2008, 14.38
3. von katinka


:oha:
Hach, was ist nur mit mir los.
Üche wieder. Nr. 2. Sorry!

vom 27.06.2008, 01.01
2. von

Naa, Du bist da nicht gescheitert.

17 Jahre, tiefste Pupertät, nicht Fleisch nicht Fisch, Hormone spielen verrückt, erst recht in der Gruppe mit Gleichgesinnten. Die testen doch aus ... gut, ich kenne so ein Verhalten bei meinem Sohn auch nicht gegenüber anderen Erwachsenen.

Aber manchmal bei mir, zwar selten aber es passiert,... uuhhh...!!!
Weil er weiß, er kanns mit seiner Lämmchen Mutter machen.

Warst zu lieb am Anfang, das erkennen die sofort. :D
Ein richtiges Donnerwetter (d.h. bei mir, ernste klärende und bestimmte Worte - also nich Krach. Gell, was ich unter Donnerwetter versteh, lächerlich :D ) ) hilft da schon, die Positionen mal wieder gerade zu rücken und Respektsperson zu bleiben.

Erkennst du das tatsächlich schon von Anfang an, wie sich welche Klassen entwickeln?
Läuft das nicht eher andersrum, dass sich Schüler sagen : na schaumer mal, wie Frau Leherin so ist, und sich dann drauf einstellen?
:nachdenk: .. das interessiert mich.

vom 27.06.2008, 00.59
1. von Eveline

Das klingt, als wärst nicht du, sondern die Eltern gescheitert.....

Weil's grad herpasst: Hier klicken ;-)

Gutnachtbusserl *liebdrück*

vom 26.06.2008, 23.44