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Überschwemmungen

Es regnet und regnet und regnet immer wieder in ganz Österreich. Das linksdrehende Tief am Balkan steckt fest und wanderte in den letzten 24 Stunden nicht weiter. Die Menschen in den Überschwemmungsgebieten sind über die Wetterprognosen verzweifelt, auch die nächsten Tage soll es weiterregnen.

Stellt euch mal vor, eure Schächte für die Kellerfenster wären schon zu zwei Drittel mit Wasser gefüllt, weil das Grundwasser schon fast bis zu den Grasnarben reicht. Alles sollte gut abgedichtet sein, aber ein Fenster ist etwas durchlässig und es rinnt und rinnt. Zwar nur ganz leicht, aber die Nacht wird mühsam. Die wichtigeren Dinge im Keller sind schon ausgeräumt. Wären die Fenster nicht abgedichtet, stünde das Wasser bis zur Schulter. Und dann stellt euch noch vor, dass ihr für morgen eine Flugreise gebucht habt.

So geht es im Moment meiner Schwester in Salzburg.

Vor Jahren, bei der letzten Flut in Salzburg waren die Fenster noch nicht abgedichtet. Damals hatte meine Schwester einen unaufschiebbaren Termin und ich reiste an um alles Notwendige zu übernehmen. Ich erinnere mich, vor dem Haus saß die ganze Nacht ein Soldat bei der Pumpe im strömenden Regen. Das scharze Wasser im Keller lag still und unbewegt fast bis zur Decke und änderte trotz der dröhnenden Pumpe seinen Pegel nicht ein bisschen. Die feuchte modrige Luft drang bis in das obersten Stockwerk. Die ganze Nacht brachte ich dem durchnässten Soldaten warmen Tee und wechselte immer wieder ein paar Worte mit ihm. Der Horror...

Wie das dann mit der Trockenlegung weiter ging, weiß ich gar nicht, ich war da ja wieder heimgefahren. Aber eines erlebe ich immer wieder: Die stete Sorge meiner Schwester bei länger dauernden Regenfällen.
Ich drücke ihr die Daumen, dass sich die Wetterfrösche mit ihrer Prognose vielleicht ja doch geirrt haben!

Nickname 28.06.2009, 23.01

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