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Von früheren Zeiten

Meine liebe Freundin "Henrijke", ich nenne sie hier immer spaßhalber "Frau Germano", weil sie unter anderem Deutschprofessorin ist und außerdem hier im Blog mal, meine, mangelhafte, Kommasetzung, beanstandet hatte, kümmert sich um mich, ist rührend, die Olle, verwöhnt mich, oder, schaut streng. *gg* (Stopfsatz?)
Auch heute kutschierte sie mich zum Arzt und danach war ich bei ihr zum Essen eingeladen.

Sie hat eine total liebe Mutter. Eine ehemalige sehr erfolgreiche Opern- und Konzertsängerin, danach Gesangslehrerin, die von ihren Schülern geliebt und sehr verehrt wurde und die von Menschen aller Altersstufen auch jetzt im Alter stets gerne besucht wird.

Heute erzählte sie sehr spannend von früheren Zeiten. Ihre Kindheit in Wien, wo sie 1934 die Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemokraten und der Heimwehr hautnah mitbekam, dann die Nazizeit. Sie erzählte zum Beispiel, wie sie sich als junges Mädchen mit ihrer Freundin an der schützenden Wand entlang beklommen weggeschlichen hatte, als auf der Strasse der johlende Mob einen Juden zwang, mit einer Zahnbürste die Strasse zu putzen.
Dann Arbeitsdienst, ein Jahr das jeder junge Mensch auch unabhängig vom Krieg hergeben musste. In einem fremden Haushalt für sie. Dass sie Klavier studieren wollte und ein Jahr lang nicht üben konnte, war natürlich für die Machthaber unerheblich.

So nah ist doch die unselige Vergangenheit in Wahrheit noch! Menschen die es erlebt haben können noch bezeugen! Ich denke, das wird zu sehr vergessen.

Dann erzählte sie vom Musikstudium ab 1946, wie es zuging und über bekannte Persönlichkeiten an der Akademie. Für mich war es spannender als ein Krimi.

Nickname 28.05.2007, 01.50

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Eva

kput ... verlangt gerade die Abfrage ... stimmt ... das waren kaputte Zeiten ... ich bin froh, dass ich das nicht miterleben musste.
Der Geist dieser Zeit hat unsere Eltern und Großeltern geprägt ... vielleicht streben wir daher nach Freiheit und Individualität ... hoffentlich pendelt sich das alles im Laufe der Jahre ein, denn zuviel Freiheit ist auch nicht gut.
Viele Grüße und baldige Genesung wünscht Frau Waldeva :)

vom 28.05.2007, 11.28
1. von Eveline

Stopfsatz klingt supergut, nie gehört, heißt der so, weil du so viele Sätze in einen gestopft hast und ist das das gleiche wie ein Schachtelsatz? :D

Liebe Henrijke, bitte mach weiter so :)
Und streich ihr germanistisch mindestens die das 'mangelhaft' umklammernden, würgenden, bedrohenden Kommas äh Beistriche weg *ggg*

Der Freund meiner Mutter ist auch so alt (ui, wie klingt denn das, eigentlich ist er gar nicht sooo alt ;)) der weiß auch viele Geschichten, die ländlichen halt, da war's wohl a bisserl besser als in der Stadt... (?)

Schön's Dägle wünsche :)
Busserls, Eveline

vom 28.05.2007, 09.29
Antwort von Nickname:

Hab nachgesehen, der Ausdruck kommt im Google auch nur acht mal vor... *g*
Abr solange ich nicht Stopfleber schreibe, wird hier nicht gemeckert! ;-)