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Weiterhin kritisch

"Aber nein, nicht einschläfern, wir brigen sie durch!" sagte die homöopathisch arbeitende Tierärztin. "Antibiotika weg, die sind doch da kontraindiziert, die wirken doch gar nicht.  Sieh mal, die Wundstellen sind ganz braun und trocken, der Körper kann nicht mehr reagieren, sie sollten so nicht aussehen. Antibiotika schwächen das Immunsystem, zerstören sogar wichtige Zellen, bei Phlegmonen habe ich schon vor Jahren damit aufgehört, mit Homöopathie heilt es schneller." Und sie klang sehr sicher und von ihrer These überzeugt.
Sie gab Tschutschi die homöopathische Arznei und zusätzlich über eine Infusion Flüssigkeit.

Man könne damit rechnen, dass die Wunden in einigen Stunden wieder rosa und nass aussehen, ich solle sie aber anrufen, ob es so sei.

Es war so. Schmerzmittel das längerfristig wirkt, bekam sie auch. Tschutschi hat das ganz ruhig gemacht. Unheimlich ruhig. Bis auf die Momente, wo sie Flüssigkeit erbricht. Nur Flüssigkeit, denn Fressen und Trinken tut sie schon Tage nicht mehr. Eine junge schlanke Katze könne mehr als 3 Tage ohne weiteres überleben, hatte mir die Ärztin erklärt.

Aber da ist noch was...

Auf Rat der heutigen Tierärztin war ich dann nicht in der Klinik. Weil ich zum ausgemachten Zeitpunkt nicht anrufen konnte, hatte ich den Termin auch nicht abgesagt. Ist ja Klinik, da geht es rund und ist nicht so persönlich... dachte ich.

Aber dann kam der Anruf der anderen Ärztin. Peinlich.
Sie meinte, man hätte sich doch zusammenschließen können, die Homöopathin hätte sie doch anrufen sollen um alles bisherige zu erfragen, man arbeite doch stets gut zusammen. Sie wollte heute Tschutschi einem anderen Arzt vorführen um zu diskutieren, was der über den mandarinengroßen Knoten am Bauch meine.
Oh? Davon hatte sie mir nichts gesagt! Die zweite Ärztin hatte dort nicht abgetastet, ich hatte das ja nicht erwähnt.
Ein Bruch vielleicht, so sagte diese mir dann wieder am Telefon. Diesmal schon aus Deutschland, wohin sie inzwischen gefahren war.
Morgen früh wird ihr Mann das begutachten, er ist auch vom Fach. War eh eine Infusion ausgemacht.
Lebensgefahr besteht jedenfalls weiterhin.

Nickname 19.11.2010, 23.04

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Engelbert

Ganz bange klicke ich hier rein und hoffe immer auf genügend "Lebens"zeichen ... und drücke weiterhin alle Daumen, dass Tschutschi es schafft.

vom 20.11.2010, 05.35