Blogeinträge (themensortiert)

Thema: beruflich

Was manchmal so läuft, in der Arbeit

gitarduo.jpg

Handelnde Personen:

Lehrerin Tirilli

Schülerin Klara (Name geändert)
17 Jahre alt, geschickt und musikalisch, im 9. Lernjahr.



Tirilli: "Na? Bist du mit dem Stück weitergekommen?"
Klara: *Schnute macht* "Nein." Seufzt und lehnt sich mit sauerer Miene zurück.
Tirilli: ..... "Sollen wir es lassen? Allerdings, dann hast du wieder etwas halbferig weggelegt... wie beim Bach. Es ist ja aber auch wirklich ein großes Stück. Kein Wunder wenn das nur langsam wird, so neben den Schulpflichten."
Klara, vorwurfsvoll: "Nein, nicht weglegen, ich will das schaffen!!"
Tirilli: "Nun, das geht aber jetzt schon länger so. Klara, dein Problem ist, dass du immer nur große schwere Stücke spielen willst.... Machen wir jetzt zwischendurch doch was Leichteres, zum Ausgleich."
Klara: "Mich interessieren aber solche da! Ich mag nicht was Leichtes!"
Tirilli:  "Leichtere oder kürzere Stücke sind aber doch nicht schlechter oder gar minderwertiger?"
Klara, trotzig: "Jaa... aber die interessieren mich nicht so."
Tirilli: "Weißt du Klara, unlängst fand ich ein Stück, auch mit D-Baß, damit du nicht umstimmen musst, da dachte ich sofort an dich! Das müsste dein Stück sein dachte ich damals sofort! Das könnte dir total gefallen! Und weißt was? Ich lasse es dieses Jahr keinen anderen Schüler spielen, ein Highlight, nur für dich allein!"
Klara schaut misstrauisch und etwas von ihrem üblichen Trotz steht ihr ins Gesicht geschrieben.
Tirilli: "Komm, jetzt üben wir gemeinsam den Mittelteil von dem da.."
Klara macht konzentriert und engagiert mit, wie übrigens immer.

Eine Woche später.

Tirilli: "So, jetzt spiel ich dir das versprochene Stück mal vor." ...spielt.
Klara: "Nein, das gefällt mir nicht."
Tirilli, erstaunt: "Wirklich? Hätte ich jetzt nicht gedacht."
Klara: "Ist mir zu oberflächlich oder so."
Tirilli: "Es gefällt aber üblicherweise sehr, die Zuhörer sind immer ganz wild drauf..."
Klara: "Ich nicht."
Tirilli: "Na gut, also nicht, ich geb es dann halt der Kathrin oder dem Peter. So, los geht´s. Wie weit hast du die Aufgabe geübt?"
Klara: "Naja.... ffff...  bin nicht weitergekommen. Schularbeiten, Prüfungen...."
Tirilli: "Mhm... Spielen wir zuerst die Einspielübung und dann wieder mal die Etüde da, ja?"
Klara, spricht während der Tonleiter, zögernd murmelnd: "Aber vielleicht wäre das neue Stück ja doch..."
Tirilli: (grinst heimlich) "Aber nein, muss doch nicht sein, wirklich, ich finde schon noch was anderes" ..spielt weiter mit.... "So, jetzt die Etüde."
Klara: "Vielleicht bin ich nur nicht gut drauf, vielleicht gefällt mir das Stück aber morgen dann plötzlich...."
Tirilli ignoriert die Bemerkung (pädagogischer Trick! *g*) "Schau mal, dieses Stelle der Etüde...." u.s.w. "Und nun mal das große Stück. Wir üben jetzt zuerst die letzte Seite und die hast du dann auf, dann hast du nicht das Gefühl, so einen großen Berg vor dir zu haben."
Klara: "Ja, super, das ist ein guter Trick!"
Tirilli zwinkernd: "psychologisch.." lacht.
Klara:  "Aber könnte ich bitte das neu vorgeschlagene Stück doch mithaben, um noch zu entscheiden?"
Tirilli sagt nun nicht etwa etwas in der Art "aber Kathrin und Peter", sie muss sich das verkneifen. "Na gut, aber pass auf die Noten auf, ich mag das Stück nämlich."

Wieder eine Woche später.

Klara arbeitet nun freiwillig am neuen Stück. Es wird sogar ihr Vorspielstück im März. Und das andere, das schwere? Naja, hmmm... Geduld, Geduld....
;-)

Nickname 28.01.2009, 01.36 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spielerische Pädagogik

Nach Ferien ist es in meinem Unterrichtsstil - das ist einer ohne Prüfungen - nötig, zu wiederholen. Lernen gelingt bekanntlich nicht nur durch Aha-Erlebnisse, man muss auch vertiefen.

Aber wie öde sind doch solche Wiederholungen des Stoffs!

Langeweile darf nicht sein. Tierischer Ernst auch nicht. Also ließ ich mir etwas Spielerisches einfallen. Der Spieltrieb ist schließlich bei Kindern die stärkste Kraft.

Erklären muss ich zuerst, auf welche Art der Unterricht bei mir läuft.

Die 28 Schüler sitzen im Kreis. Damit der Fronatalunterricht vermieden wird. Und damit die Kinder nicht etwa Verhaltensformen aus der Pflichtschule entwickeln, wo Lehrer allzu oft Gegner sind. Außerdem, im Kreis kann jeder jeden beobachten, das ist gruppendynamisch sehr von Vorteil. Auch ich sehe ja jeden! ;-)

Der Kreis ist bei derart vielen Kindern sehr groß. Also gibt es Leerraum in der Mitte den man nützen kann.

Nun aber endlich, wie wiederholt wurde. Falls irgend ein Leser auch Lehrer ist und das nachmachen will. :-)

Die Spielregel:

Jedes Kind ist ein Puzzleteil. Kann es etwas Erlerntes rufen, darf es sich in der Mitte auf den Boden setzen, legen, knien, wie und wohin es will, es wird damit Teil eines entstehenden dreidimensionalen Bildes.
Aber es gibt eine entscheidende Regel: Der Ruf gilt nur, wenn in dem Moment kein anderer gerufen hat. Kommissionsmitglieder sind alle, denn manchmal ruft einer allein, aber ein anderer kommt zu früh dazu. Da wird dann diskutiert, was gilt bzw. wer zuerst war. Was gerufen wurde, wird von allen in einer Liste mitgeschrieben, Themen die schon vorkamen gelten natürlich nicht.


Hey, das hat diese Woche toll geklappt. Mit Feuereifer suchten die Kids in ihren Hirnwindungen nach Gelerntem. Hehe.

Warum denn langweilig wenn es auch anders geht? Und so macht es auch dem Lehrer Spaß!
Sehr ihr? Ich brauche keine Prüfungen. Jeder der wenig fehlt und mitmacht kriegt seinen Einser!
:-)

Nickname 12.01.2009, 23.46 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Man kann auch übertreiben

Tagungen können manchmal sehr schlecht organisiert sein. Ich hatte schon so einige solche erlebt. Aber es kann auch umgekehrt laufen, unsere heutige war überorganisiert. Und sie war ja so sehr zeitgemäß, richtig modern war sie...!
Man hatte sich für die ca. 500 Mitarbeiter nicht lumpen lassen und ein "hochkarätiges" Team für Organisationsberatung extra von einem anderen Bundesland geholt. Sonst wird zwar gespart, aber das musste nun also sein.

Es gab im großen Konzertsaal natürlich eine Powerpointpräsentation, sogar mit eingearbeitetem Livefilm vom aktuellen Geschehen. Dies alles sehr professionell und geschmackvoll zurückhaltend gestaltet. Dabei viele Politiker mit salbungsvollen Worten. *gähn* Dann einen sehr guten Vortrag von einem Uniprofessor. Soweit schön, notwendig und dann wahnsinnig gute Beiträge von Schüler- bzw. Lehrerensembles.
So weit so gut.

Aber der Stil des hypermodernen Organisationsberatungsteams ließ nichts offen. Kein Platz für Einwände, keiner für Kritiker und die Diskussion wurde in eine Powerpiontform gegossen die für die "Oberen" angenehm jede Gefahr verhinderte.

Nachmittags 4 Themen aus dem Arbeitsbereich. Schön durchgestylt im Stil von "World Café", also in Kleingruppen wie in dem Link zu sehen. Jeweils fünf Leute im Kreis, das sei gruppendynamisch so ideal. Eine Kollegin durfte das sie interessierende Thema X nicht mitmachen, denn sie wäre in ihrer Gruppe die sechste Person gewesen. Nein, unmöglich, das gehe nicht... hörte sie im autoritären Tonfall von einer der drei schicken Organisatorinnen.
Beim anderen Thema saßen die Kollegen auch so, aber zusätzlich noch mit einer Orange pro Gruppe. "Nein, Sie dürfen jetzt nicht sprechen, Sie müssen die Orange in der Hand haben, damit Sie sprechen dürfen." "Kindergartenmethoden!" schimpften die Betroffenen danach, "als wenn wir von selbst keinen Diskussionsstil zusammen bringen können!" Modern war es halt, hach, so modern....

Nickname 07.01.2009, 23.20 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Interventionitis, ein österreichisches Phänomen

Heute mal wieder etwas aus meinem Berufsalltag

Mit viel Tempo war die Sekretärin in mein Unterrichtszimmer hereingestürmt.
"Du sollst sofort im Hauptbüro anrufen!" rief sie aufgeregt, "sofort, jetzt gleich! Es geht darum, dass du eine neue Schülerin aufnehmen musst."
Aha, Vitamin B (Beziehung) dachte ich verärgert und blieb ruhig sitzen. Aber ich sagte vor den Schülern nichts darüber, nur "Später, ich kann ja deswegen jetzt den Unterricht nicht abbrechen, oder?"

Ich rief auch später nicht zurück und ließ mir dafür ein paar Tage Zeit. Nonverbaler Widerstand im Beamtenstil. *g*
Sowas kommt ja fast jedes Jahr zu Schulbeginn vor, bei mir beißt man damit aber auf Granit. Schließlich gibt es eine lange Warteliste von Schülern, die die Aufnahmsprüfung bestanden hatten.
Außerdem will ich keine Überstunde haben, sie wäre ja für den Theorieunterricht dringend nötig gewesen, da habe ich nämlich zu große Gruppen die geteilt gehörten, wenn schon, dann würde das vorgehen, aber ich wollte eben keine.

Bei der nächsten telefonische Invention kam ich leider nicht aus, ich stand zufällig gerade daneben. Nach längerem Hin und Her ließ ich mich zu einem "eventuell" überreden, es gab dann einen Grund den ich akzeptierte und der war nicht, dass es sich um die Nichte des Kons.ervatoriumsdirektors handelt.
Aber dann rührte ich mich wieder eine Woche nicht. Nicht stiller Protest diesmal, sondern das nun notwendige Umorganisieren des Stundenplans war der Grund.
Dann kam der Anruf der Mutter direkt bei mir zu Hause:
"Was ist nun, wird meine Tochter jetzt genommen oder erst später oder gar nicht?" 
"Wissen Sie, es geht jetzt noch darum, dass man nur ein Stundenausmaß von 25 Minuten vorgeschlagen hat, da kämpfe ich noch dagegen an, so kurz ist das doch fast sinnlos."
"Nur 25 Minuten? Kommt ja gar nicht in Frage, das will ich nicht! 40 will ich haben!"
Oha, was für ein Ton.... typisch für jemand mit Interventionitis... ich freute mich natürlich nicht sehr auf die neue Schülerin. Aber sie bekam dann doch ihre gewünschte Zeit. 

Mein nächster Anruf bei der Mutter galt der Mitteilung, dass die ausgemachte Stunde leider entfallen muss, weil ich krank sei. Es kam nur ein kühles "Ach so", mehr nicht. Kein Dank für den Anruf wie sonst üblich, keine Besserungswünsche, nichts.

Heute hatte die Schülerin nun ihre erste Stunde. Die Mutter kam mit, beide waren ausgesprochen nett und die Stimmung wurde freundlich bis herzlich.

Aber ich bleibe wachsam, Vertrauen erwecken solche Nettigkeiten in mir nicht... sie könnten reine Berechnung sein.

Nickname 15.12.2008, 23.21 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die alte Leier.

schuelermalerei1.jpg
2 Schülerbilder, zusammen gemixt

Aber ich mag meinen Beruf eh....
Ein paar Stündchen weniger könnten es halt sein, aber wer wünscht sich das nicht?

Nickname 17.09.2008, 22.18 | (8/7) Kommentare (RSS) | TB | PL

Aus der Schule geplaudert

Eigentlich wollte ich heute wieder eine Episode aus dem Urlaub bringen, mit Fotos und pi pa po. Aber ich habe im Kopf nur, was ich heute machte.

Den halben Tag geprüft habe ich. Ich glaube, 27 Bewerber waren es. Im Alter von 5 bis 45 Jahre alt waren die Kandidaten. Außerdem hatte ich zu beruhigen, besänftigen, aufbauen, trösten, Empfehlungen zu geben und überhaupt zu beraten.

Bei einem 12-jährigen Buben brach ich vorerst ab, weil er plötzlich inbrünstig zu weinen begann. Er empfand wohl den Versuch, einen Fehler zu verbessern als Kritik und fühlte schmerzhaft Versagen. Gemeinsam mit der Beisitzerin machten wir ihm klar, dass der Fehler nicht bei ihm sondern bei seinem Exlehrer lag, er konnte sich aber nicht so schnell beruhigen. "Mach ma a bissl später weiter, er ist wirklich überhaupt kein Problem. Das ist wie bei einem Tee der zu heiß ist, der kühlt auch nur langsam ab. Jetzt lass dir mal Zeit. Geh zu deinem Papa raus, du hast eh schon die schwerste Hälfte geschafft, der Rest ist dann wirklich ganz leicht! Komm dann wieder, wenn du meinst, es passt wieder für dich!

Was der vorher angestellt hatte, war allerdings urkomisch, da half mir nur ein neutrales Pokerface um nicht spontan rauszuprusten und auch die Kollegin blickte betont neutral durch's Zimmer *g*.

Er hatte gerade ein gelungenes kleines Vorspiel gespielt das viel versprach, als er dann aber plötzlich mit heller lauter Stime "Freude schöner Götterfunken" in einer völlig anderen Tonart dazuzusingen begann und das auch konsequent so beibehielt! Wir konnten wir nicht anders, als ihn dann doch zu unterbrechen! Er klang nämlich wie ein läuterungswilliger Sünder am Höllentor. *g*

Nickname 11.09.2008, 23.06 | (12/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Über einen Misserfolg

Heute war der letzte Tag mit Theorieunterricht. Dieses Jahr war nicht immer alles so, wie es sein sollte. Ich habe eine fürchterlich inhomogene und leistungsmäßig miserable Klasse hinter mich gebracht. Nur eine von vieren, aber sie hat mich stets herausgefordert und mich einiges gelehrt.

In dieser Gruppe saßen fünf etwa 17-jährige Burschen drinnen, die mir das Leben schwer machten. So Emo-Typen, sehr gestylt, möglichst im schwarzen Outfit mit Stickern, außerdem mit gefärbten Haaren und sehr alternativen Haarschnitten. Diese Äußerlichkeiten spielen an sich zwar keine Rolle, aber bei ihnen war es bewusster Ausdruck des Protestes gegen jeden Erwachsenen. In dieser Klasse musste ich eines Tages den Alternativstil abbrechen und für gescheitert erklären. Es gab dann Tests, Aufgaben, Prüfungen, alles was ich eigentlich in diesem Fach ablehne. Aber es ging nicht anders! Auch nach der Umstellung verarschten mich die fünf Burschen weiter. Bei Tests gaben sie als Namen "Papst Gregor" oder Ähnliches an, forderte ich sie auf, schriftlich darzulegen, was Moll ist und wie man die Molltonarten definiert, antworteten gleich drei mit: Moll ist seitenverkehrt Lomm und merkten an, wie man es kyrillisch schreibt. *g* Es stand natürlich nichts zur Sache da. "Shit happens" dann als Unterschrift! Und das stimmte: Leistungsbeurteilung: Nicht genügend. (Im Zeugnis aber dann doch gerade noch positiv.)
Manchmal kann man noch so guten Willens sein, es nützt einfach nichts. Ich ließ mich aber nicht dazu hinreißen, oppositionell zu reagieren. Ich tat korrekt weiter, blieb höflich aber wurde bestimmter. Und bestimmender! Jedenfalls zeigte ich ihnen weiterhin, dass ich sie in ihrer Art akzeptiere. So ging es, aber gelernt haben sie nicht wirklich etwas...
Ich bin also da gescheitert! Nächstes Jahr passe ich am Anfang mehr auf, ob die jeweilige Gruppe für den alternativen Unterrichtsstil überhaupt geeignet ist.

Trösten darf ich mich damit, dass in den drei anderen Gruppen aber alles bestens lief.

Nickname 26.06.2008, 22.50 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Dilemma!

Besuch = reden, gut speisen, Rummy = nicht bloggen = null Schulvorbereitungen. Daher muss jetzt wieder einmal die Nacht herhalten. Aber ich kann einiges nicht machen. Und das kommt so:

In unserer Tiefgarage treibt sich ständig ein Dieb herum. Ich hatte ihn schon mal an meinem Auto ertappt und trotzdem weiterhin immer wieder dort gesehen. Später hatte ich ihm einmal sogar energisch zugerufen, ich wisse, dass er meine Bücher geklaut habe und die Personenbeschreibung sei schon bei der Polizei.
Das war nicht ganz ungefährlich, war ich doch mit ihm ganz allein in der 2. unteren Etage. er trollte sich Gott sei Dank nur wortlos.

Selsam, er klaut vor allem Unterlagen wie ich nun weiß und an dem Auto sieht man keinerlei Einbruchsspuren.

Nun ist der Klassenkatalog mit allen Schülerlisten, Anwesenheitslisten, und die verpflichtende Vor- und Nachbereitung des ganzen Schuljahres weg! was hat er denn davon?? Und bis morgen Mittag müsste ich die Noten aller vier Theorieklassen abgeben. Ich weiß aber nur begrenzt auswendig, wer nun genau teilgenommen hat und auf welcher Note er steht!

Die nächsten drei Tage sind in der Schule die Instrumentalprüfungen. Die Beurteilung setzt sich in Kombination aus Instrumental- und Theorienote zusammen. Das heißt: morgen kann nicht benotet werden wie es sich gehört! Oh Graus, wie peinlich! Aber ich kann ja nichts dafür! Hätte ich doch nur die Schülerlisten nicht mit der Hand in den Katalog eingetragen, dann wären sie jetzt am Computer!! traurig_durchs.gif

Nickname 02.06.2008, 01.05 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

geschafft.......

Mein heutiger Arbeitstag war für mich fast so anstrengend wie ein Marathonlauf.

Schülervorspiel mit 27 Stücken! Etwa zwei Drittel davon von meinen Schülern gestaltet. Viel zu viel, aber es musste diesmal so sein.
In der Eröffnungsrede sprach ich von pädagogischen Notwendigkeiten um beim Publikum schon gleich mal Verständnis für die Länge des Abends zu erreichen. Und es war drückend heiß im vollen Saal, bald wurde auch der Sauerstoff knapp, da musste man halt nun durch.

Diesmal zitterte ich mit vielen Schülern mit, denn einige waren nicht gut vorbereitet. Der Auftritt war für manche wirklich wie ein Seiltanz, das Stück war noch nicht "in der rechten Hirnhälfte" und jederzeit hätten sie vollkommen rausfliegen können.
Aber dafür konnte ich nichts, manche waren beim Üben zu nachlässig gewesen, die vielen Feiertage taten ihr übriges, weil ja so viele Familien jedes verlängerte Wochenende verreisen. Aber da mussten sie nun durch, auch sowas ist eine Lehre.

Es ist so halbwegs gut gegangen, die kleinen Patzer waren gerade noch vertretbar.
Mein eigener Auftritt war Gott sei Dank problemlos gelungen und das Stück am Ende, bei dem etwa 30 Schüler gemeinsam spielten, hinterließ einen freudigen Nachklang.

Vorher diese Generalprobe, wo man bei jedem noch feilt, moralisch aufbaut und Gedankenstützen vermittelt. Die Zeit für die Probe war natürlich zu kurz, immer in Eile, keine Sekunde verschwenden.... zack zack, weiter.

"Du, der Abend wird unheimlich lang, wir müssen den Umbau vor jedem Stück sehr rasch machen und unbedingt pünktlich beginnen. Schau unbedingt, dass du die Gitarren schnell genug gestimmt hast!" meinte meine Kollegin. "Ich weiß, ich habe eh fünf Minuten mehr eingeplant als sonst!" "Fünf Minuten? Nur fünf??" sie grinste. "Und das findest du mehr?"

Vor dem Stimmen brauchte ich unbedingt ein paar Minütchen Pause. Schnell holte ich mir eine Limonade aus dem Automaten um sie in Kombination mit einem Zigarettchen in mich einzuwerfen.

Da passierte das Malheur, ein deutlicher oranger Spritzer auf dem hellen Edelshirt! Auweia, so konnte ich unmöglich vor das Publikum treten! Aber wo die Zeit hernehmen um schnell ein neues zu kaufen?? Ich versuchte diese Stelle etwas auszuwaschen. Der Fleck auf dem Busen wurde größer und die nasse Stelle sah jetzt durchsichtig aus! Himmelherrgott, der hautfarbene BH färbte auch noch, oh oh. Es half nichts, so musste ich nun vor die Schüler treten um zu stimmen. Allgemeines grinsen!!

Dann bin ich doch noch zum nächsten Geschäft gerannt. Schweißgebadet stürzte ich hinein und schrie der verdatterten Verkäuferin nur "Notfall!!" zu, "sammeln Sie bitte ganz schnell alles zusammen was zu einer schwarzen Hose passt, in 2 Minuten muss ich was gefunden haben!!" Ich fand was, der Spaß kostete mich über 80 Euro. Etwa 8 Minuten und ich war wieder bei den Schülern, mit generalsstabsmäßiger Organisation waren dann auch pünktlich alle Gitarren gestimmt. Nur, der Saal war dann derart heiß, dass ich doch bei jedem Auftritt nochmal eilig nachstimmen musste.

Hätte ich danach in einem Restaurant nicht fein gespeist, wären heute sicher ein, zwei Kilo gepurzelt...!

Als ich gerade eben heimkam, empfing mich vor dem Haus eine Nachtigall!!! Bei uns gibt es eigentlich keine, ich habe hier überhaupt noch nie eine gehört! Lange stand ich noch an der Haustür und lauschte beglückt den engelsgleichen Klängen, wärend Frau Schnuzl hinter der Tür schon ungeduldig quäkte.

Nickname 28.05.2008, 00.13 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Beruflich die ärgste Zeit.

Nächste Woche werde ich rotieren. Einerseits ist Dienstag Schülervorspiel, das heißt Extraproben und intensivstes Arbeiten, Feilen an den Stücken und Detailarbeit. Einen Auftritt habe ich selbst, also muss ich auch üben. Dann muss ich am Mittwoch und Donnerstag etwa 80 Externisten in Theorie prüfen. Da sind alle Altersstufen und Berufsgruppen dabei, ein Scheidungsanwalt zum Beispiel, wie ich weiß *g* und so weiter.... Die Prüfung wird schriftlich und mündlich sein. Und das alles außerhalb der normalen Unterrichtszeit. Noch muss ich sie mit dem Compi schriftlich erarbeiten. Hoffentlich klappt´s!
Ich werde die beiden Prüfungstage wohl bis in die Nacht in der Schule sitzen. Extra bezahlt bekomme ich übrigens dafür nicht!

Die Schüler konnten heute gar nichts! So schlecht vorbereitet waren sie überhaupt noch nie so kurz vor einem Vorspiel! Sehr anstrengend war es, noch hineinzudrücken was nur geht! Ursache für diesen Misstand: Die vielen Feiertage. Kaum ist mal ein Tag zum Wochenende frei, gehen die Familien auf Reisen. Zwei Schwestern von heute waren im Mai noch an keinem Wochenende im Land!

Ich weiß auch nicht, warum die Leute nicht einfach mal zu Hause entspannen können, viele sind wie Getriebene.

Nickname 19.05.2008, 21.44 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL