Gestern wollte ich bloggen, hatte aber unmittelbar vorher die dramatischen Bilder aus Haiti gesehen und dann kam mir alles was ich hätte schreiben wollen, zu nichtig vor.
Kann, oder besser gesagt, darf man überhaupt angesichts der gerade stattfindenden Katastrophe in Port-au-Prince und Umgebung vergnüglich über seine kleine Welt berichten?
Doch, man kann. Und dürfen tut man erst recht. Es ist lebensklüger, es zu tun. Schließlich, was nützt es jenen verzweifelten Menschen, wenn man sich piätetvoll zurück nimmt? Spenden, nur das können wir tun. Und ansonsten dürfen wir uns an der Gnade unserer Geburt in einem erdbebensicheren Land mit relativ großem Wohlstand erfreuen.
Ein wenig Dankbarkeit, ja das wäre im Moment das passendste Gefühl. Wobei Dankbarkeit ja auch ein heilsames Gefühl ist, eines das man schon aus Eigennutz mehr pflegen sollte.
Dankbarkeit
Danke! Ähnliches ist mir auch in den letzten Tagen durch den Sinn gegangen.
Bei mir gesellt sich zur Dankbarkeit in solchen Fällen noch die Demut, aber nicht im Sinne von Unterwürfigkeit, sondern schon eher die Respektvolle vor dem Sein dessen, was wir durch Nichts verändern, weil es ausserhalb unsere Macht steht. Solche Naturkatastrophen sind schrecklich, aber mich holen sie auch immer auf den Boden der Tatsachen zurück.
vom 17.01.2010, 09.22