Ausgewählter Beitrag

Der Küchenschaben-Mann

...oder, wie man Politiker wird.

Er lernte früh, worauf es ankommt. Diese Glücksgefühle, wenn er etwas bekam...
Zuerst waren es Kleinigkeiten, ein Stofftier vielleicht. Später mussten die Dinge schon wertvoller sein. Allmählich erkannte er Möglichkeiten, öfter mal etwas zu bekommen. Nicht immer auf direktem Wege, aber gerade darum umso befriedigender. Er entwickelte richtig Talent dafür, seine Umgebung einzuwickeln und daraus Gewinn zu ziehen. Wenn das gelang, fühlte er Macht und die schmeckte ihm süß.

Eigentlich war er nur mittelmäßig talentiert, aber nun hatte er mit Hilfe seines ausgefeilten Verhaltenskodex den Schulabschluss immerhin recht gut geschafft. Bei seiner Berufswahl gab es nur eine Frage: Wie kommt man schnell zu Geld, was macht Eindruck auf Frauen und wo darf man viel bestimmen?

Sich was schnappen, darauf käme es im Leben schließlich an und man sei es sich außerdem wert.

Er wurde Beamter, aber nicht nur das, er engagierte sich bei Bünden, Gewerkschaften oder Burschenschaften und trat auch gleich irgend einer Partei bei, genau die, die gerade am aufsteigenden Ast zu sein schien.

Und dann besuchte er eifrig parteiliche Fortbildungskurse. Lernte noch genauer, wie man sich ausdrückt, wie man Menschen für sich gewinnt, wie man sich durchsetzt. "Kaderschmiede" pflegten manche abschätzig dazu zu sagen, das hatte er schon auch mitbekommen. Aber für ihn waren das solche die nicht wussten, wie man zu etwas kommt. "Minderes Gesocks das", dachte er dann nur.

Und nun lernte er das Wichtigste: Zu buckeln wo es nötig war, mitzumachen bei Intrigen, wo es halt auch nötig wurde. Von nichts wird nichts, oder?

Irgendwann hatte er sich genug hinaufgebuckelt und hinaufintrigiert. Nun in Amt und Würden stand ihm die Welt und das Bankkonto offen, geschafft!

Er konnte finanziell so richtig zuschnappen! Zwar meist im Dunklen, aber wer in solchem Dämmerlicht nicht kann, ist sein Geld eh nicht wert, oder?

Und dann wurde er EU-Mandatar. Zwischen 150.000 und 200.000 Euro im Jahr! Natürlich auch Vorstandsvorsitzender hier und dort, ähm, wo überall? Jedenfalls: Ehrensache! Er war gefragt, überhaupt, er war wer, er zählte, er hatte Möglichkeiten.

Logischerweise wurde er nun auch Lobbyist. Schon bald standen ein halbes Dutzend Interessenten vor seiner Tür, die ihm zack zack 100.000 Eure boten, wenn er für diese oder jene EU-Regelung plädieren würde, ja klar, er machte, er tat! Und schon hatte er seine Geschenke und immer wieder dieses Glücksgefühl seiner frühen Jahre.

Importe aus Japan haben nun niedrigere Sicherheitsstandards.
Es gibt neuerdings laschere Grenzwerte für langfristig radioaktive Cäsium-Isotope. 1.250 statt 600 Becquerel/Kilogramm für die meisten Lebensmittel sind nun zulässig, so bestimmten irgendwelche VOLKSVERTRETER (??) aus Brüssel. Bei japanischem Importfisch haben sich die erlaubten Cäsiumwerte von 600 Becquerel pro Kilo Fleisch auf 1.250 Becquerel mehr als verdoppelt. Bei Milcherzeugnissen ist der Grenzwert von 370 auf 1.000 Becquerel gestiegen
.

Gesetze gegen Geld. Und wer sich dagegen auflehnt, ist eh nur ein kleiner Fisch der besser das Maul halten sollte. Weil er nicht verstehen will: Es zählt nur der Wirtschaftsaufschwung, nur der, nur der. Schnapp!

Grenzwerte für Radioaktivität sollen gesenkt werden

Greenpeace: EU-Strahlenschutzverordnung „rechtswidrig“

Nickname 05.04.2011, 02.56

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von vonferdl

alles suppie. ich warte jetzt nur noch, bis die japan-reisen günstiger werden. :D

vom 05.04.2011, 09.06