Ausgewählter Beitrag
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Irgendwie hat man mich darauf gestoßen, dass ich mir ein wenig das Leben abgewöhnt habe. Vor lauter Grübeln. Vor lauter hilflosem Wunsch nach Veränderung. Man empfiehlt mir, raus zu gehen und zu tun, was ich früher tat. Ich solle doch die Vorstellung vom "Paradies" durch Veränderung sein lassen. Ist nun ein Abschied nehmen von der Hoffnung nötig? Ich will nicht.
Gewohnheiten lassen. Diese neue "Unart", ständig über alles nachzudenken, die Grübelsucht.
Raus aus der nur aus Gewohnheit als bequem empfundenen Höhle, Unternehmungen. Ich will es nicht wirklich.
Aber nach der letzten Therapiestunde folgte ich. Überbrückte die freie Stunde bis zur Arbeit am See, auf der sonnigen Terrasse des Kaffeehauses, statt gleich heim zu fahren.
Ich grübelte auch dort. Sah mir die Menschen an, beobachtete sie genau.
Wie ist das, einfach nur so zu leben? Unangestrengt auf die Eindrücke von gerade eben zu reagieren, über Harmlosigkeiten zu plaudern? Es ist mir fremd geworden. Ist etwa das das eigentliche Leben? So fragte ich mich in dem Moment. Auch ich konnte das einmal, bis vor eineinhalb Jahren war auch ich weniger nachdenklich.
Abgewöhnen ist schwer! Sich die Grübelei abzugewöhnen, wie geht das?
Ist das alles jetzt die normale Folge einer Therapie, eine notwendige Phase, oder läuft etwas schief? Es geht mir noch nicht besser, eher umgekehrt. Wenn etwas schief laufen sollte, muss ich es mir aber selbst zuschreiben. Denn ich bin in sehr guten Händen.
Ich habe "gelernt", dass meine Kindheit tatsächlich voller Schrecknisse war, mehr als üblich, so arg, wie sie die Mehrheit Gott sei Dank nicht erleben musste. Wenn man Kind ist, ist immer alles normal so wie es läuft, das ist halt die Welt, Heimat, unreflektiert, man kennt es nicht anders. Und dann zementiert sich alles, nicht weiter nachdenkend über das, was nicht in Ordnung war. Man richtet sich ein im Leben, geht irgendwie um mit dem, was man geworden ist, schafft sich seine Lebensnischen.
Aber irgendwann folgt der Zusammenbruch. Bei mir war es beim Tod meines Kätzchens.
Therapie als letzte Hoffnung. Erzählt, und damit bewusst gemacht, habe ich dort schon alles. Das ist erledigt. Aber was macht man aus dem neuen Wissen?
Ist diese schwere Phase in letzter Zeit eine notwenige? Oder muss ich zurück zum seichteren Alltag, das Weitere folgt von selbst. So sagte man mir.
So schauts mit mir aus, ihr seht, ich bin recht offen, verheimliche es nicht. Und hoffe, durch dieses Bekenntnis, durch das Zeigen der Schwäche nicht noch eines drauf zu bekommen. Wie ich es früher immer wieder bekam.
Aber ich denke, man muss mal anfangen mit der Offenheit. Jeder lebt mit seiner Maske, jeder strengt sich an, so gut wie möglich dazustehen, als wäre die Welt ein Haifischbecken und genau dadurch machen wir sie auch dazu. Das alles vermehrt den Stress und auch die Kälte im Umgang, macht einsamer.
Und so hab ich es jetzt mal aufgeschrieben. Das was mich beschäftigt und abhält von Kontakten mit anderen Bloggern, wie auch von Kontakten mit fast allen Freunden im realen Leben.
Nun endlich raus aus der Krise, aber wie?
:-)
Warum nicht im Urlaub in Deinen Blog schauen?
Ich schau auch beim Engelbert oder auch noch andere, zwar nicht täglich, da viel unterwegs.
Aber weisst Du, Menschen, die den Mut haben, so viel von sich geben, ihr Innerstes beherzt nach Aussen kehren, andere Menschen teilhaben lassen und sich selbst so auch angreifbar machen, so wie Du das tust, solche Menschen sind etwas ganz Besonderes. Und Besonderes heisst für mich, immer ein Auge drauf zu haben, vielleicht ist meine eigene Erfahrung zum Thema manchmal eine "Krücke" auf dem schweren Weg, wenn nicht, ist mein "hiersein" ein Zeichen dafür, dass diese besonderen Menschen nicht allein sind, mit dem, was ihnen passiert.
Denn eins is mal Fakt, hier lesen mehr Menschen mit, die in ähnlicher Situation sind wie Du, aber selbst nicht den Mut oder die Möglichkeit haben, sich derart "offenzulegen".
Ist Dir schonmal in dn Sinn gekommen, dass Du durch Deine Beiträge anderen auch Kraft gibst...oder dass Du fremde Menschen dazu anregst, sich mit ihrer eigenen Situation auseinanderzusetzten?
Du bist also nicht nur Angriffsfläche oder krank - Du bist schon einen Schritt witer, nämlich auch "Krücke" oder auch Anstubser, dadurch dass Du hier schreibst, was Du schreibst.
Das sollte Dir Kraft geben !
Alles eine Frage des Blickwinkels - und deswegen bin ich auch im Urlaub manchmal hier im Blog!
vom 27.05.2010, 09.11
Liebe;o) Viola, oder nicht was Besonderes, sondern einfach nur zu faul, sich angestrengt zu verheimlichen! Doch wirklich, ist ernst gemeint! Aber danke!Hier in der Runde wird ja im Vergleich zu anderen Regionen des Internets so gut wie gar nicht verletzt. Hier fühle ich mich wohl. Wie´s woanders zugeht, da können ja einem manchmal wirklich die Haare zu Berge stehen! Menschen haben es manchmal so nötig, anderen eine Hacke ins Kreuz zu werfen. Weiß nichtmal, warum das so ist.
"...immer ein Auge drauf zu haben, vielleicht ist meine eigene Erfahrung zum Thema manchmal eine "Krücke"..."
Ja doch, ist es! Danke!
Hab nachgeschaut, heute hattet ihr ja nicht gerade das beste Wetter. Hoffentlich konntet ihr den Tag trotzdem wunschgemäß gestalten.
So, jetzt werfe ich mal einen kurzen Blick ins neu entdeckte Korsikablog.
Gelungene Tage noch euch beiden!
Liebe Grüße!